Frankreich

Brandanschlag auf Synagoge: Polizei tötet Attentäter

Der Attentäter lief mit einem Messer auf einen Beamten zu und wurde daraufhin erschossen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

In der Stadt Rouen, im Nordwesten Frankreichs, hat die Polizei am Freitagmorgen einen Anschlag auf die örtliche Synagoge vereitelt und dabei den mutmaßlichen Attentäter getötet.

Innenminister Gérald Darmanin teilte auf der Plattform X mit, eine »bewaffnete Person, die offensichtlich die Synagoge der Stadt in Brand setzen wollte«, sei »neutralisiert« worden. Darmanin gratulierte den Einsatzkräften zu ihrem »Mut« und der schnellen Reaktion.

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Französischen Medienberichten zufolge feuerten ein Polizist vor der Synagoge in der Rue des Bons Enfants vier Mal auf den mutmaßlichen Attentäter, nachdem er die Beamten mit einem Messer angegriffen hatte. Außerdem hatte der Mann eine Eisenstange bei sich.

Zuvor hatte er Feuer an dem in der Stadtmitte von Rouen gelegenen Gotteshaus gelegt. Einsatzkräfte der Feuerwehr waren bereits vor Ort, als es zu den Schüssen kam. Sie hatten den Mann laut Staatsanwalt auf dem Dach der Synagoge gesehen. Aus den Fenstern hätten zu diesem Zeitpunkt bereits Flammen geschlagen.

Medienbericht: »Attentäter war ausreisepflichtig«

Der Mann seit dann vom Dach heruntergesprungen und auf einen Polizisten zugerannt und habe diesen mit seinem 25 Zentimeter langen Messer bedroht. Der Polizist sei daraufhin zurückgewichen und habe den Mann aufgefordert, sein Messer niederzulegen, sagte der Staatsanwalt. Daraufhin habe der Beamte das Feuer auf den Angreifer eröffnet. Vier der fünf Schüsse hätten ihn getroffen. Er sei trotz Erster-Hilfe-Maßnahmen der Feuerwehrleute verstorben.

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Nach einer ersten Sichtung der Videoaufnahmen, so Staatsanwalt Frédéric Teillet, sei er überzeugt, dass der Polizist in Notwehr gehandelt habe.

Über die weiteren Hintergründe des Anschlags und das mögliche Motiv des Mannes wurde zunächst nur wenig bekannt. Der Nachrichtensender BFM-TV berichtete unter Berufung auf die Behörden, dass es sich beim Täter um einen ausländischen Staatsbürger gehandelt habe, der seit mindestens einem Jahr ausreisepflichtig war. Seine Abschiebung habe aber wegen einer aufschiebenden Klage vor dem Verwaltungsgericht nicht vollzogen werden können.

Das Innere der Synagoge ist ersten Bildern in den sozialen Netzwerken nach durch den Brand schwer beschädigt worden. Staatsanwalt Teillet sagte, ein Gutachter werde die Schäden nun genauer unter die Lupe nehmen.

Der Bürgermeister von Rouen, Nicolas Mayer-Rossignol, teilte auf X mit: »Durch diesen Angriff und den versuchten Brandanschlag auf die Synagoge von Rouen ist nicht nur die israelitische Gemeinde betroffen. Die ganze Stadt Rouen und steht unter Schock.«

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Yonathan Arfi, Vorsitzender des jüdischen Dachverbands CRIF, erklärte: »Man will wieder einmal ein Klima des Terrors gegen die Juden in unserem Land verbreiten.« Elie Korchia, Präsident des zentralen Konsistoriums der jüdischen Gemeinden in Frankreich, schrieb auf X: »Danke an unsere Ordnungskräfte, die ein weiteres antisemitisches Drama in unserem Land verhindert haben.«

Die Sicherheitsvorkehrungen in der Umgebung von Gebäuden der jüdischen Gemeinschaft waren nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff auf Israel Mitte April verschärft worden. Polizisten sind seitdem vor und während des Schabbats verstärkt an Synagogen im Einsatz. mth

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