Frankreich

Brandanschlag auf Synagoge: Polizei tötet Attentäter

Der Attentäter lief mit einem Messer auf einen Beamten zu und wurde daraufhin erschossen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

In der Stadt Rouen, im Nordwesten Frankreichs, hat die Polizei am Freitagmorgen einen Anschlag auf die örtliche Synagoge vereitelt und dabei den mutmaßlichen Attentäter getötet.

Innenminister Gérald Darmanin teilte auf der Plattform X mit, eine »bewaffnete Person, die offensichtlich die Synagoge der Stadt in Brand setzen wollte«, sei »neutralisiert« worden. Darmanin gratulierte den Einsatzkräften zu ihrem »Mut« und der schnellen Reaktion.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Französischen Medienberichten zufolge feuerten ein Polizist vor der Synagoge in der Rue des Bons Enfants vier Mal auf den mutmaßlichen Attentäter, nachdem er die Beamten mit einem Messer angegriffen hatte. Außerdem hatte der Mann eine Eisenstange bei sich.

Zuvor hatte er Feuer an dem in der Stadtmitte von Rouen gelegenen Gotteshaus gelegt. Einsatzkräfte der Feuerwehr waren bereits vor Ort, als es zu den Schüssen kam. Sie hatten den Mann laut Staatsanwalt auf dem Dach der Synagoge gesehen. Aus den Fenstern hätten zu diesem Zeitpunkt bereits Flammen geschlagen.

Medienbericht: »Attentäter war ausreisepflichtig«

Der Mann seit dann vom Dach heruntergesprungen und auf einen Polizisten zugerannt und habe diesen mit seinem 25 Zentimeter langen Messer bedroht. Der Polizist sei daraufhin zurückgewichen und habe den Mann aufgefordert, sein Messer niederzulegen, sagte der Staatsanwalt. Daraufhin habe der Beamte das Feuer auf den Angreifer eröffnet. Vier der fünf Schüsse hätten ihn getroffen. Er sei trotz Erster-Hilfe-Maßnahmen der Feuerwehrleute verstorben.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Nach einer ersten Sichtung der Videoaufnahmen, so Staatsanwalt Frédéric Teillet, sei er überzeugt, dass der Polizist in Notwehr gehandelt habe.

Über die weiteren Hintergründe des Anschlags und das mögliche Motiv des Mannes wurde zunächst nur wenig bekannt. Der Nachrichtensender BFM-TV berichtete unter Berufung auf die Behörden, dass es sich beim Täter um einen ausländischen Staatsbürger gehandelt habe, der seit mindestens einem Jahr ausreisepflichtig war. Seine Abschiebung habe aber wegen einer aufschiebenden Klage vor dem Verwaltungsgericht nicht vollzogen werden können.

Das Innere der Synagoge ist ersten Bildern in den sozialen Netzwerken nach durch den Brand schwer beschädigt worden. Staatsanwalt Teillet sagte, ein Gutachter werde die Schäden nun genauer unter die Lupe nehmen.

Der Bürgermeister von Rouen, Nicolas Mayer-Rossignol, teilte auf X mit: »Durch diesen Angriff und den versuchten Brandanschlag auf die Synagoge von Rouen ist nicht nur die israelitische Gemeinde betroffen. Die ganze Stadt Rouen und steht unter Schock.«

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Yonathan Arfi, Vorsitzender des jüdischen Dachverbands CRIF, erklärte: »Man will wieder einmal ein Klima des Terrors gegen die Juden in unserem Land verbreiten.« Elie Korchia, Präsident des zentralen Konsistoriums der jüdischen Gemeinden in Frankreich, schrieb auf X: »Danke an unsere Ordnungskräfte, die ein weiteres antisemitisches Drama in unserem Land verhindert haben.«

Die Sicherheitsvorkehrungen in der Umgebung von Gebäuden der jüdischen Gemeinschaft waren nach dem iranischen Raketen- und Drohnenangriff auf Israel Mitte April verschärft worden. Polizisten sind seitdem vor und während des Schabbats verstärkt an Synagogen im Einsatz. mth

Glastonbury

Bob Vylan ruft »Death, death to the IDF« – BBC überträgt es

Beim größten Open Air Festival Großbritanniens rufen Musiker antiisraelische Parolen

 28.06.2025

Militär

Name des schwulen Bürgerrechtlers Harvey Milk von US-Kriegsschiff gestrichen

Das nach Milk benannte Versorgungsschiff heißt jetzt »USNS Oscar V. Peterson«

 28.06.2025

Meinung

Francesca Albaneses Horrorshow

Die UN-Berichterstatterin verharmlost den Hamas-Terror und setzt die Israelis mit den Nazis gleich. Mit ihren Ansichten tourt sie nun durch die Schweiz

von Nicole Dreyfus  27.06.2025

Aufarbeitung

Brasilien entschädigt Familie von jüdischem Diktaturopfer

Vladimir Herzog gehört zusammen mit dem ehemaligen Abgeordneten Rubens Paiva zu den bekanntesten Diktaturopfern

 27.06.2025

Buenos Aires

Anschlag auf Juden in Argentinien: Prozess nach mehr als 30 Jahren

Am 18. Juli 1994 waren beim Anschlag auf das jüdische Kulturzentrum AMIA 85 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden

 27.06.2025

USA

Die Social-Media-Bändigerin

Die pro-israelische Influencerin Montana Tucker liefert Lehrstücke der modernen Kommunikation im Akkord. Zeit, sich die junge Frau, die mit Tanzvideos berühmt wurde, genauer anzusehen

von Sophie Albers Ben Chamo  26.06.2025

Balkan

Bosnien entschuldigt sich bei Rabbinerkonferenz

Über eine Tagung der Europäischen Rabbinerkonferenz in Sarajevo kam es zum judenfeindlichen Eklat. Mit der jetzt erfolgten Entschuldigung ist der Fall indes noch nicht bereinigt

 26.06.2025

USA

BDS-Ideologe als Bürgermeister?

Zohran Mamdani bewirbt sich mit radikalem Programm, anti-israelischer Rhetorik und Aktivisten-Habitus um New Yorks höchstes Amt

von Mark Felton  25.06.2025

Offener Brief

Sie stehen auf der falschen Seite, Herr Wermuth

Rabbiner Jehoschua Ahrens kritisiert Cédric Wermuth, Co-Präsident der Schweizer Sozialdemokraten, für seine Haltung zur Gaza-Demonstration am vergangenen Samstag in Bern

von Rabbiner Jehoschua Ahrens  25.06.2025