Nachruf

Arthur Obermayer ist tot

Arthur Obermayer (1931–2016) Foto: dpa

Arthur Obermayer ist tot. Der jüdische Chemiker, Genealoge und Philanthrop, dessen Stiftung Menschen für ihre ehrenamtlichen Verdienste um die Dokumentation jüdischer Geschichte auszeichnet, ist am Sonntag in Dedham, Massachusetts (USA), gestorben. Wie die Nachrichtenagentur Jewish Telegraphic Agency (JTA) berichtete, erlag Obermayer einer Krebserkrankung. Er hinterlässt seine Frau Judith, mit der er 52 Jahre verheiratet war, drei Kinder und fünf Enkel.

Zauberwürfel Obermayer war Gründer der inzwischen verkauften Moleculon Research Corporation. Die Firma wurde Anfang der 80er-Jahre durch eine erfolgreiche Patentklage um den »Rubik’s Cube« bekannt, der in Deutschland 1980 unter dem Namen »Zauberwürfel« als »Spiel des Jahres« ausgezeichnet wurde.

Der Chemiker, dessen Familie aus Süddeutschland stammt, war sein Leben lang an der Erforschung jüdischer Geschichte und Genealogie interessiert. Er engagierte sich für die Suchplattform »JewishGen« und war außerdem Mitgründer des Ablegers der linksliberalen israelischen Meretz-Partei in den USA. Ferner war er an der Gründung des Jüdischen Museums Creglingen beteiligt. Obermayers Großvater mütterlicherseits stammte aus der süddeutschen Kleinstadt.

Im Jahr 2000 rief Arthur Obermayer die »Obermayer German Jewish History Awards« ins Leben. Die Auszeichnung wird seitdem jedes Jahr an Menschen vergeben, die ehrenamtlich herausragende Beiträge zur Dokumentation und zum Erhalt jüdischer Geschichte und Kultur geleistet haben. Der Preis ist dotiert; über die Höhe macht die Obermayer Foundation keine Angaben.

Apolda Dieses Jahr wird unter anderem der Pfarrer Peter Franz ausgezeichnet. Der Protestant engagierte sich im thüringischen Apolda für den Verein »Prager Haus«, der sich für das Gedenken an Opfer von Verfolgung und Gewalt während der NS-Zeit einsetzt. Vor mehreren Jahren hatten Neonazis zwei Schweineköpfe vor dem Haus abgelegt.

Peter Franz soll gemeinsam mit sechs anderen Menschen am 25. Januar, kurz vor dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, im Bundestag ausgezeichnet werden. Auch Mitglieder der Obermayer-Familie werden anwesend sein.

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Kiew

Bargeldberge, Geschäfte und Liebschaften auf Russisch 

Eingeschweißtes Bargeld aus US-Notenbanken, Liebe unter Ministern, heimlicher Hauskauf im Ausland und alles in der falschen Sprache. Die Korruption in der Ukraine bietet Stoff für einen Thriller

von Andreas Stein  14.11.2025

Award

Sarah Jessica Parker erhält Golden-Globe-Ehrenpreis

Die Schauspielerin soll für besondere Verdienste um das Fernsehen ausgezeichnet werden

 14.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Ausstellung

Avantgardistin der Avantgarde

Berthe Weill förderte nicht nur die moderne Kunst der Jahrhundertwende, als Galeristin war sie selbst eine Schlüsselfigur. Eine Ausstellung in Paris ehrt die Pionierin

von Sabine Schereck  13.11.2025

Amsterdam

Chanukka-Konzert im Concertgebouw kann doch stattfinden

Der israelische Kantor Shai Abramson kann doch am 14. Dezember im Amsterdamer Konzerthaus auftreten - allerdings nur bei zusätzlich anberaumten Konzerten für geladene Gäste

 13.11.2025

Kommentar

In Zohran Mamdanis New York werden Juden geduldet, nicht akzeptiert

»Liberale Zionisten« müssen in der Regierung des neuen Bürgermeisters keinen »Lackmustest« fürchten. Was beruhigend klingen soll, zeigt, wie stark der Antisemitismus geworden ist - nicht zuletzt dank Mamdani

von Gunda Trepp  11.11.2025 Aktualisiert

Zürich

Goldmünze von 1629 versteigert

Weltweit existieren nur vier Exemplare dieser »goldenen Giganten«. Ein Millionär versteckte den Schatz jahrzehntelang in seinem Garten.

von Christiane Oelrich  11.11.2025