Terror

Zwei Anschläge in zwei Tagen

Familie und Freunde bei der Beerdigung des Terroropfers Ronen Hanania Foto: Flash90

Nur einen Tag, nachdem ein Palästinenser einen Israeli erschossen und mehrere Menschen in der Siedlung Kiryat Arba verwundet hatte, sind fünf Soldaten durch eine Attacke mit einem Auto verletzt worden.

Die Soldaten hatten an einer Bushaltestelle an der Almog-Kreuzung im Süden des Landes gewartet, als der Pkw des mutmaßlichen palästinensischen Terroristen mit hoher Geschwindigkeit auf sie zuraste.

rettungsdienst Einer der Soldaten wurde mittelschwer verletzt, die anderen leicht, gab der Rettungsdienst Magen David Adom an. Anschließend fuhr der Fahrer weiter in eine andere Gruppe von Wartenden und verletzte auch dabei einige Menschen leicht.

Am Sonntag wurde Ronen Hanania, der am Abend zuvor bei einem Terroranschlag in der Nähe der jüdischen Siedlung Kiryat Arba im palästinensischen Westjordanland erschossen wurde, in Jerusalem beigesetzt.

»Der palästinensische Terror wird uns nicht brechen oder gar besiegen.«

sicherheitsminister omer barlev

Unter Tränen sagte Hananias Frau Merav, dass ihr verstorbener Ehemann in wenigen Tagen seinen Geburtstag hätte feiern sollen. »Mein lieber Mann war so ein guter Mensch, der es genoss, anderen zu helfen. Jeder liebte ihn, jeder«, sagte sie. Hananias Sohn Daniel überlebte den Anschlag. »Wenigstens habe ich noch ihn«, so die Witwe.  

Daniel Hanania rief die Regierung auf, dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschehen möge. Die Familie hatte Mitglieder der derzeitigen Regierung gebeten, nicht zur Beerdigung zu kommen, stattdessen jedoch rechtsgerichtete Politiker eingeladen.

HAMAS Der Attentäter wurde als mutmaßliches Mitglied der Hamas-Terrorgruppe, die in Gaza regiert, identifiziert. Nachdem er auf Hanania und seinen Sohn geschossen hatte, eröffnete er das Feuer auf Sanitäter und Sicherheitskräfte der Siedlung, die am Tatort eintrafen, um dem Paar zu helfen. Insgesamt verletzte der Täter drei weitere Personen, eine davon schwer – den Sanitäter. Unter den Verletzten war auch ein Palästinenser.

Der Minister für öffentliche Sicherheit, Omer Barlev, äußerte seine Trauer über den Tod von Hanania. »Der palästinensische Terror wird uns nicht brechen oder gar besiegen. Wir werden weiter mit aller Entschlossenheit und Kraft kämpfen, Tag und Nacht, wo immer die Terroristen und ihre Helfershelfer sind«, schrieb Barlev auf Twitter.

Auch Premierminister Yair Lapid erklärte, dass er für die Israelis bete, die verwundet wurden. »Terror wird uns nicht besiegen, wir werden mit starker Hand handeln«, versprach er.

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025

Israel

Israels Geheimdienstchef Bar räumt seinen Posten 

Israels Führung will den Inlandsgeheimdienstchef des Landes schon länger loswerden. Nun plant Ronen Bar, sein Amt bald niederzulegen. Grund ist aber nicht der Wunsch der Regierung

 28.04.2025

Sport

Nach Anti-Israel-Eklat: Jetzt sprechen die Schweizer Fechter

Bei der Nachwuchs-EM der Fechterinnen und Fechter kommt es in Estland zu einer viel diskutierten Szene. Nun haben sich die verantwortlichen Schweizer erklärt

 28.04.2025

Meinung

Die Namen in die Welt schreien

24 junge Männer in der Gewalt der Hamas sind wahrscheinlich noch am Leben - sie können und müssen durch ein Abkommen gerettet werden

von Sabine Brandes  28.04.2025

Fecht-EM

Schweizer Fechter schauen bei israelischer Hymne demonstrativ weg

Nachdem die U23-Mannschaft der Schweizer Fechter gegen Israel protestierte, äußert sich nun der Schweizer Fechtverband und verurteilt den Vorfall

von Nicole Dreyfus  28.04.2025