Israel

Zur letzten Ruhe nach Hause

Oz Daniel war 19, als die Hamas ihn ermordete und entführte. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Israel

Zur letzten Ruhe nach Hause

Sechs tote Geiseln wurden aus Gaza überführt

von Sabine Brandes  06.11.2025 17:38 Uhr

Die sterblichen Überreste von sechs israelischen Geiseln sind nach Hause zurückgekehrt. Am vergangenen Donnerstag übergab die Terrororganisation Hamas die Leichen von Amiram Cooper (84) und Sahar Baruch (25), am Sonntag die der drei Soldaten Omer Neutra (21), Assaf Hamimi (41) und Oz Daniel (19). Dienstagnacht wurde auch der 19-jährige Itay Chen zurückgebracht.

Cooper war am 7. Oktober 2023 von den Terroristen aus seinem Kibbuz Nir Oz entführt und laut Armee im Februar 2024 im Gazastreifen ermordet worden. Baruch wurde aus dem Kibbuz Be’eri verschleppt. Im Dezember 2023 kam er bei einem gescheiterten Befreiungsversuch der israelischen Armee ums Leben.

Sieben tote Geiseln weiterhin vermisst

Israel beschuldigt die Hamas, die Rückgabe aller Geiseln, die im Waffenstillstandsabkommen vereinbart wurde, zu verzögern. Mehrfach wurden Überreste übergeben, die nicht von den nach Gaza Verschleppten stammten. Die Leichen von sieben toten Geiseln werden weiterhin vermisst.

Assaf Hamami aus Kiryat Ono diente als Kommandeur der Südbrigade in der Gaza-Division. Er fiel am 7. Oktober im Kampf um den Kibbuz Nirim, sein Leichnam wurde in den Gazastreifen verschleppt. Er hinterlässt seine Frau Sapir und drei Kinder.

Auch der 19-jährige Panzersoldat Oz Daniel kam am »Schwarzen Schabbat« ums Leben, als er gegen Horden von Terroristen nahe des Kibbuz Nir Oz kämpfte. Sein Leichnam wurde zusammen mit denen zweier Kameraden entführt. Daniels Mutter Merav sagte, ihr Sohn habe »die Menschen geliebt, sah die Schwachen zuerst und brachte andere gern zum Lachen«.

Lesen Sie auch

Neutra, ein 21-jähriger »Lone Soldier« aus New York, hatte sein Studium aufgeschoben, um an einem Führungskräfteprogramm in Israel teilzunehmen. Im Anschluss daran hatte er sich freiwillig zum Armeedienst gemeldet. Er war mit Daniel im selben Panzer. »Er starb an einer Wunde, die ihn nicht getötet hätte, wenn sie behandelt worden wäre«, sagte seine Mutter Orna. »Das bricht mir das Herz.«

Itay Chen aus Netanya, deutsch-israelischer Doppelstaatsbürger, war im selben Panzer wie die lebend freigelassene Geisel Matan Angrest. Der schrieb am Mittwochmorgen: »Endlich bist du wieder da, Bruder.«

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  12.11.2025

Israel

Genesis-Preis für Gal Gadot

Hollywoodstar Gal Gadot wird mit dem »israelischen Nobelpreis« geehrt - für »ihre moralische Klarheit und ihre unerschütterliche Liebe zu Israel«

 12.11.2025

Westjordanland

Präsident Herzog verurteilt Siedlergewalt

Vier Menschen wurden am Dienstag bei Angriffen radikaler Siedler verletzt

 12.11.2025

Nahost

Deutschland schickt unbewaffnete Polizisten in die Palästinensergebiete

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025

Israel

Tausende bei Begräbnis von Hadar Goldin

Nach mehr als elf Jahren konnte die Familie Hadar Goldin endlich Abschied nehmen

 11.11.2025

Israel

Angela Merkel erhält Ehrendoktorwürde des Weizmann-Instituts

Die Altbundeskanzlerin wird wegen ihrer Solidarität mit dem Land und weiterer Verdienste geehrt. Wegen ihrer Israel-Reise wird sie nicht bei der Feier zum 70. Geburtstag von Kanzler Merz dabei sein

von Sara Lemel  11.11.2025