Konflikt

Wieder Unruhen in Jerusalem

Vor Ort: Einsatzkräfte der Polizei nach der Attacke in Jerusalem am Sonntag Foto: Flash 90

In der Nacht zum Montag sind in Jerusalem erneut Unruhen ausgebrochen. Im Westteil der Stadt war am Sonntag die Leiche eines palästinensischen Busfahrers des Unternehmens Egged in einem Busdepot entdeckt worden. Der 32-Jährige wurde erhängt gefunden. Daraufhin kochte im Internet die Gerüchteküche über.

Auf verschiedenen palästinensischen Websites hieß es anschließend, der Mann sei »von sechs jüdischen Männern gelyncht worden«. Andere glaubten, der als Yussuf Hassan al-Ramouni identifizierte Fahrer sei »von Siedlern hingerichtet« worden. Die Familie des Toten erklärte, er habe keinen Grund für einen Suizid gehabt und sich in keinerlei Schwierigkeiten befunden. Er war Vater von zwei Kindern.

gewalt Während die Familie beteuerte, es habe Spuren von Gewalteinwirkung an al-Ramounis Leiche gegeben, gab die israelische Polizei indes an, sie habe keinerlei Anzeichen für Fremdeinwirkung gefunden. »In Übereinstimmung mit der Familie wird die Leiche in ein forensisches Institut überführt«, hieß es in einer Erklärung. »Doch im Gegensatz zu Presseberichten gab es keine sichtbare Gewalteinwirkung.«

Stunden nach der Entdeckung des Toten brach in einigen arabischen Vierteln Jerusalems erneut Gewalt aus. Einwohner warfen Steine und Molotowcocktails auf Sicherheitskräfte und Fahrzeuge. Ein vorbeifahrender Busfahrer wurde im Stadtteil Scheik Jarrah leicht verletzt. Die Polizei reagierte auf die Ausschreitungen mit dem Einsatz von Tränengas. Verschiedene palästinensische Organisationen riefen zu einem Generalstreik auf, der auch arabische Busfahrer einbeziehen soll.

Nach einigen Tagen relativer Ruhe in der israelischen Hauptstadt ereignete sich der Vorfall nur wenige Stunden, nachdem ein jüdischer Mann in Jerusalem bei einer Attacke leicht verletzt wurde. Der Mann sei – wie Augenzeugen berichteten – von einem arabischen Mann mit einem Schraubenzieher in den Rücken gestochen worden.

Israel

Antisemitismus-Beauftragter wirft Sophie von der Tann Verharmlosung der Hamas-Massaker vor

Die ARD-Journalistin soll in einem Hintergrundgespräch gesagt haben, dass die Massaker vom 7. Oktober eine »Vorgeschichte« habe, die bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches zurückreiche

 25.11.2025

Ramallah

Nach Hammer-Angriff auf Israeli - mutmaßlicher Täter getötet

Vor mehr als einem Jahr kam ein israelischer Wachmann im Westjordanland bei einem Angriff ums Leben. Seitdem haben israelische Sicherheitskräfte nach dem flüchtigen Täter gesucht

 25.11.2025

Waffenruhe

Hamas-Terroristen übergeben mutmaßliche Geisel-Leiche

Die Terroristen müssen noch die sterblichen Überreste von drei Geiseln übergeben

 25.11.2025

Wetter

Sturzfluten in Israel

Nach extremer Hitzewelle bringen erste heftige Stürme und Niederschläge Überschwemmungen im ganzen Land

von Sabine Brandes  25.11.2025

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025