Tourismus

Vorerst wohl keine Ferien in Israel

Flughafen Ben Gurion Foto: imago images/ZUMA Wire

Seit zehn Tagen bietet die Lufthansa wieder reguläre Flugverbindungen nach Israel an. Dennoch bleibt das Heilige Land für Touristen vorerst geschlossen und Reisende müssen sich weiter gedulden.

Nach wie vor dürfen nur Staatsbürger und die Personen einreisen, die ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht und ihren Lebensmittelpunkt in Israel haben. Auch die verpflichtende zweiwöchige Heimquarantäne für alle, die am Flughafen Ben-Gurion oder über einen anderen Grenzübergang nach Israel einreisen, wird vorerst aufrechterhalten.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Pläne, mit bestimmten Staaten Sonderabkommen zu schließen, um den Tourismus anzukurbeln, gebe es aktuell keine, hieß es aus dem Tourismusministerium in Jerusalem. Auch ein mögliches Datum, wann die strikten Einreisebeschränkungen gelockert werden, wird dort noch nicht genannt. In den vergangenen Tagen ist die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel wieder deutlich angestiegen.

ZYPERN Vor kurzem lockerte Zypern seine seit dem 21. März bestehenden strikten Einreisebestimmungen für Touristen. Die Lockerungen betreffen allerdings nur einige wenige Länder, darunter auch Israel.

Der erste Ferienflieger, der Anfang der Woche in Larnaca landete, kam aus Israel. Reisende von dort müssen allerdings zwei Tage vor Abflug den Nachweis erbringen können, dass sie negativ auf das Coronavirus getestet wurden. Bei der Einreise auf Zypern wird dann nochmals die Körpertemperatur gemessen.

REISEWARNUNG Für Bürger eines Mitgliedsstaats der Europäischen Union plus Großbritanniens, Norwegens, der Schweiz und Liechtensteins sollen Ferienreisen in Kürze wieder in vollem Umfang möglich sein – allerdings nur im europäischen Ausland.

Am Mittwoch beschloss die Bundesregierung, Reisewarnungen für diese Länder aufzuheben. Sie folgte damit einer Empfehlung der Europäischen Kommission in Brüssel, die alle EU-Mitgliedsstaaten gedrängt hatte, die Binnengrenzen wieder  zu öffnen und die gewohnte innereuropäische Freizügigkeit wieder herzustellen.

Für die übrigen 160 Länder bleiben die generellen Warnhinweise der Bundesregierung vorerst bestehen. »Das Risiko, dass Sie Ihre Rückreise aufgrund der zunehmenden Einschränkungen nicht mehr antreten können, ist in vielen Destinationen derzeit hoch,« schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Webseite.

»UNKONTROLLIERBARE RISIKEN« Außenminister Heiko Maas, der diese Woche zu einem Arbeitsbesuch in Israel war, erklärte die Beibehaltung der Reisewarnung für nichteuropäische Ziele so: »Anders als bei unseren europäischen Nachbarn haben wir für den Rest der Welt heute noch nicht die gemeinsamen belastbaren Datengrundlagen, Kriterien und Abstimmungsprozesse, die einen uneingeschränkten Reiseverkehr ohne unkalkulierbare Risiken wieder möglich machen. Wir können und werden nicht riskieren, dass im Sommer erneut Deutsche in aller Welt stranden oder Urlaubsrückkehrer das Virus unentdeckt nach Deutschland tragen.«

Das Auswärtige Amt hat wiederholt betont, man werde nicht noch einmal groß angelegte Rückreiseaktionen organisieren für gestrandete Touristen, die sich über Reisewarnungen hinweggesetzt hatten. Immerhin: Die Deutsche Lufthansa gab vor ein paar Tagen bekannt, sie garantiere allen Fluggästen, dass sie im Fall der Fälle von ihr zurück nach Deutschland befördert würden.

Der Bundesregierung, sagte Heiko Maas, sei »sehr bewusst, dass viele Bürgerinnen und Bürger so schnell wie möglich auch außerhalb Europas wieder reisen möchten.« Ab wann Reisen auch zu touristischen Zwecken wieder vertretbar seien, hänge aber vom Verlauf der Pandemie ab. Die Vorschriften gälten zunächst bis September, würden aber bis dahin immer wieder überprüft, so das Auswärtige Amt.

KLAGEN Mehrere Länder wie die Türkei haben sich bereits über die starre Haltung Deutschlands beklagt. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«, man erwarte, dass die Beschränkungen »zum frühestmöglichen Zeitpunkt« aufgehoben würden.

Ob dies vor dem Ende der Sommerferien in den meisten deutschen Bundesländern geschehen wird, steht noch in den Sternen. Auch Israelis, die Deutschland besuchen möchten, werden sich wohl noch gedulden müssen – und das, obwohl die Zahl der Flugverbindungen zwischen Tel Aviv und deutschen Städten in den nächsten Wochen wieder aufgenommen werden soll.

QUARANTÄNEPFLICHT Nach wie vor besteht in allen Bundesländern für Personen, die von außerhalb der EU und des Schengen-Raums einreisen, die Pflicht, sich 14 Tage in häusliche Quarantäne zu begeben und sich beim zuständigen Gesundheitsamt zu melden. Das betrifft auch deutsche Staatsbürger, die in Israel leben und grundsätzlich das Recht auf Einreise haben. Wer gegen die gesetzliche Quarantänepflicht verstößt, muss mit einem Bußgeld von 150 Euro rechnen.

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025