Nahost

Israel verhängt Ausnahmezustand

Hunderte Raketen aus dem Libanon, die auf Israel gerichtet waren, wurden am Sonntagmorgen abgefangen. Foto: Copyright (c) Flash 90 2024

Die libanesische Terrororganisation Hisbollah hat nach eigenen Angaben mit ihrem angekündigten Vergeltungsangriff auf Israel begonnen. Er sei die Antwort auf die Tötung des ranghohen Hisbollah-Kommandeurs Fuad Schukr in der Hauptstadt Beirut, teilte die mit dem Iran verbündete Terrororganisation mit. Schukr war vor knapp einem Monat bei einem israelischen Angriff getötet worden.

Israel verhängte den landesweiten Ausnahmezustand. Er gelte seit 6.00 Uhr Ortszeit (05.00 Uhr MESZ) für die kommenden 48 Stunden, sagte Verteidigungsminister Joav Galant.

Unmittelbar zuvor hatte das israelische Militär Dutzende Stellungen der Hisbollah im Nachbarland angegriffen. Nach Armeeangaben sollte damit einer unmittelbaren Bedrohung durch die Hisbollah zuvorgekommen werden.

Israels Raketenabwehr, Marine und Luftwaffe seien beteiligt.

Das israelische Militär habe vor Kurzem festgestellt, dass sich die Hisbollah darauf vorbereite, Raketen auf israelisches Gebiet abzufeuern, teilte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am frühen Morgen mit. Dutzende Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe griffen derzeit Ziele der Hisbollah im Libanon an, »die eine unmittelbare Gefahr für die Bürger des Staates Israel darstellen«. Das sei ein Akt der Selbstverteidigung. Israels Raketenabwehr, Marine und Luftwaffe seien beteiligt.

Die Hisbollah werde bald Raketen auf israelisches Gebiet abfeuern und möglicherweise auch Drohnen losschicken. Die andauernde Aggression der Hisbollah berge die Gefahr, »dass das libanesische Volk, das israelische Volk - und die gesamte Region - in eine weitere Eskalation hineingezogen werden«. Israel werde die Angriffe der Hisbollah auf Israels Zivilbevölkerung nicht dulden, warnte der israelische Armeesprecher.

Der israelische Verteidigungsminister Galant sprach nach Beginn der Angriffe im Libanon mit seinem US-Amtskollegen Lloyd Austin, wie Galants Büro mitteilte. Die beiden hätten betont, wie wichtig es sei, eine regionale Eskalation zu vermeiden. 

Die USA gelten als Schutzmacht Israels und hatten zuletzt zusätzliche Kriegsschiffe, Flugzeuge und auch ein mit Raketen bestücktes Atom-U-Boot in die Region verlegt – wohl auch, um Israel im Fall eines Angriffs durch Kräfte im Libanon oder den Iran unterstützen zu können.

Israelischer Rettungsdienst ruft höchste Bereitschaftsstufe aus

Angesichts der nach israelischen Angaben unmittelbaren Bedrohungslage an der Grenze zum Libanon rief der israelische Rettungsdienst landesweit die höchste Bereitschaftsstufe aus, wie die »Times of Israel« berichtete.

Der israelische Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv leitete dem Bericht zufolge ankommende Flüge auf andere Flughäfen um. In den nächsten Stunden würden zudem keine Starts erfolgen, hieß es zunächst unter Berufung auf die israelische Flughafenbehörde. Kurz darauf teilte die Armee jedoch mit, der Flughafen sei ab sofort wieder geöffnet.

Seit Beginn des Gaza-Kriegs, der durch das Massaker der Terrororganisation Hamas an israelischen Zivilisten am 7. Oktober 2023 ausgelöst wurde, beschießt die mit der Terrororganisation Hamas verbündete Hisbollah aus dem Libanon fast täglich Ziele im angrenzenden Norden Israels. Dabei werden Häuser zerstört und verheerende Waldbrände angefacht. Das israelische Militär muss als Reaktion darauf regelmäßig Ziele in dem Nachbarland ins Visier nehmen. 

Die im Gaza-Krieg vermittelnden USA, Ägypten und Katar hoffen, dass durch eine Einigung bei den Verhandlungen über eine Waffenruhe in Gaza auch eine Eskalation des Konflikts mit der Hisbollah und dem Iran und damit ein Flächenbrand in Nahost verhindert werden kann. Die Gespräche darüber sollen am Sonntag in Kairo weitergehen. dpa/ja

Israel

»Ofek 19« erfolgreich ins All geschossen

Ein neuer israelischer Aufklärungssatellit hat in der Nacht zum Mittwoch den Orbit erreicht. Das »Auge auf unsere Feinde« arbeite bereits, heißt es

 03.09.2025

Gaza

Armee tötet Hamas-Terroristen, der drei Frauen als Geiseln festhielt

Laut Armee und Geheimdienst gehörte der Palästinenser zu jenen, die die Geiseln Emily Damari, Romi Gonen und Naama Levy in ihrer Gewalt hatten

 03.09.2025

Himmelsereignis

Von Israel aus zu sehen: Totale Mondfinsternis am 7. September

Um 21:12 Uhr Ortszeit steht der Erdtrabant vollständig im Schatten und leuchtet tiefrot

 03.09.2025

Jerusalem

»Tag der Störungen«: Angehörige von Geiseln fordern Abkommen und Kriegsende

Drei Tage lang sollen die neuen Proteste andauern. Sie sollen den Druck auf die Regierung erhöhen

 03.09.2025

Terror

IDF fangen Rakete der Huthi ab, Sirenenalarm in Zentral-Israel

Seit der Tötung fast der gesamten Huthi-Regierung am Sonntag ist dies die fünfte Raketenattacke auf Israel

 03.09.2025

Naher Osten

Netanjahu: Krieg in »entscheidender Phase«

Die israelische Armee bereite die Offensive auf Gaza-Stadt vor

 03.09.2025

Westjordanland

Vorwurf Terrorunterstützung: Bürgermeister von Hebron festgenommen

Nach palästinensischen Berichten ist der Hintergrund ein Versuch Israels, eine alternative palästinensische Führung aufzubauen, um die Autonomiebehörde zu ersetzen. Diese unterstützt seit Jahrzehnten den Terror

 02.09.2025

Nachkriegsszenario

Gaza - das neue Dubai?

Ein neuer Trump-Plan will die zerstörte Enklave als Hightech-Hub sehen. Die Details

von Sabine Brandes  02.09.2025

Israel

Protest gegen geplante Waldrodung

Für ein wichtiges Straßenbauprojekt soll in Israel eine beträchtliche Waldfläche abgeholzt werden. Einer jüdischen Umweltschutzgruppe gefällt das gar nicht

 02.09.2025