Atomkonflikt

Verhandeln und abschrecken

US-Flugzeug vom Typ V-22 Osprey bei der Landung Foto: dpa

Die USA wollen Israel sechs hochentwickelte Flugzeuge liefern, die bei einem Angriff auf iranische Atomanlagen eine entscheidende Rolle spielen könnten. Das berichtete die Haaretz in ihrer Ausgabe am Sonntag.

Bei den Flugzeugen handelt es sich um den Typ V-22 Osprey. Sie können wie Hubschrauber landen und starten und nach dem Herunterklappen der Flügel – dort sind Rotoren befestigt – wie eine Turbopropeller-Maschine horizontal fliegen. Jedes der Flugzeuge, die von Bell-Boeing gebaut werden, kann aus der Luft betankt werden und bis zu 24 Soldaten 1600 Kilometer weit in feindliches Gebiet transportieren – ohne vom Radar erfasst zu werden und eine Landebahn zu benötigen.

Damit wäre, so Experten, von Israel aus der ganze Westen des Iran erreichbar. Laut Haaretz kosten die Flugzeuge sowie das Training der Piloten und des Bodenpersonals rund 37 Millionen Euro. Das Geld kommt aus dem Topf für israelische Militärhilfe der USA. Die Weltmacht setzt die V-22 bislang in Afghanistan, in Mali und im Irak ein. Israel ist der erste Staat, der die Flugzeuge bekommt.

Verhandlungen Die Lieferung soll zeitnah erfolgen, hatte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel vor einigen Tagen in Washington angekündigt. Israel solle Maschinen aus der nächsten Serie erhalten, die die Montagehallen verlässt. Das Land habe »keinen Spielraum«. Wenn mit einem Nachbarn Fortschritte in Richtung Frieden erzielt würden, komme die Bedrohung aus einer anderen Richtung, sagte Hagel.

Die Ankündigung des amerikanischen Verteidigungsministeriums kommt kurz vor der zweiten Verhandlungsrunde des Westens mit dem Iran über dessen künftige Atompolitik. Es gibt Anzeichen dafür, dass der Iran ernsthaft dazu bereit ist, seine Haltung zu ändern. So hat Irans geistlicher Führer, Ayatollah Ali Chamenei, dem Präsidenten Hassan Rohani grünes Licht für die Verhandlungen gegeben.

In einer Rede warnte Chamenei davor, Rohanis Position zu untergraben. »Das Verhandlungsteam hat eine schwierige Mission vor sich, und keiner sollte seine Arbeit schwächen oder gar als Konzession abstempeln.« Er wandte sich damit an die Hardliner im Iran. Sie werfen Rohani vor, den USA zu stark entgegenzukommen. »Falls diese Verhandlungen zu einem Ergebnis führen sollten, dann umso besser. Falls nicht, dann heißt es, dass das Land wieder auf seinen eigenen Füßen stehen sollte«, fügte Chamenei hinzu.

Hetze Trotz dieser Worte – die Hetze gegen Israel geht weiter. Am Sonntag bezeichnete Chamenei das Land erneut als »illegal und verfehlt«. Nicht nur deshalb sieht Israel sich durch das iranische Atomprogramm in seiner Existenz bedroht und steht den neuen Verhandlungen mit Teheran skeptisch gegenüber. Immer wieder betont Regierungschef Benjamin Netanjahu, dass die moderaten Töne des neuen iranischen Präsidenten Hassan Rohani nicht ehrlich gemeint seien. Und immer wieder droht er damit, den Iran notfalls im Alleingang an einer atomaren Bewaffnung zu hindern.

Die iranische Führung hatte zuletzt angekündigt, die umstrittene Urananreicherung zu begrenzen. So soll die internationale Gemeinschaft von der – wie es in Teheran heißt – rein zivilen Nutzung der Atomanlagen überzeugt, entsprechende Kontrollen sollen zugelassen werden. Am Donnerstag ist die Fortsetzung der Atomgespräche mit dem Iran in Genf geplant. An den Verhandlungen nehmen die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats USA, China, Russland, Frankreich und Großbritannien sowie Deutschland teil. Koordiniert werden sie von der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton.

Luftfahrt

Wizz Air will eigene Basis in Israel eröffnen

Nach dem Rückzug von RyanAir vom Ben-Gurion-Flughafen will Wizz Air dort kräftig investieren. Die Regierung erhofft sich dadurch sinkende Ticketpreise

 28.11.2025

Nahost

IDF zerschlägt Terrorzelle in Südsyrien

Bei der Operation in Beit Dschinn werden mehrere Mitglieder der Terrororganisation Jaama Islamiya getötet und zwei festgenommen

 28.11.2025

Berlin

Israel, der Krieg gegen die Hamas und die Völkermord-Legende

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellte im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Gazastreifen

Kapitulation oder Tod

Die zahlreichen in den Tunneln fest sitzenden Hamas-Terroristen wollen ihre Waffen nicht niederlegen

von Sabine Brandes  27.11.2025

Geiseln

»Ich habe Angst, dass mein Sohn für immer verschwindet«

Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak sind die letzten beiden verschleppten Männer in der Gewalt der Hamas in Gaza

von Sabine Brandes  27.11.2025

Jerusalem

Koalition stoppt Zusatzhilfen für freigelassene Geiseln

In der Knesset lehnt die Regierungsmehrheit hat einen Gesetzentwurf der Opposition ab, der Betroffenen eine sofortige finanzielle Unterstützung zusichern sollte

 27.11.2025

Westjordanland

»Nicht tolerieren«

Israels Politiker und Militärs verurteilen die Angriffe extremistischer Siedler und kündigen harte Konsequenzen an

von Sabine Brandes  26.11.2025

Jerusalem

Darum geht es im Machtkampf zwischen Eyal Zamir und Israel Katz

Premierminister Benjamin Netanjahu versucht den Streit zu schlichten und erwägt angeblich Neubesetzung

von Sabine Brandes  26.11.2025

7. Oktober

IDF-Bericht: Freiwillige im Moschav Yated verhinderten Massaker

Auch Einwohner, die nicht zum Sicherheitsteam gehören, tragen am 7. Oktober dazu bei, den Angriff palästinensischer Terroristen zu stoppen. Ihr Vorgehen sei vorbildlich, so die IDF

 26.11.2025