Tausende Menschen haben in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung aller Geiseln demonstriert, die im Gazastreifen von islamistischen Terroristen festgehalten werden. »Es ist Zeit für einen Deal, der jeden rettet, die Lebenden und die Gefallenen, für einen Deal ohne ›Selektion‹«, sagte Maccabit Meyer als Rednerin auf der zentralen Kundgebung in Tel Aviv einem Bericht der »Times of Israel« zufolge. Sie ist die Tante zweier Zwillingsbrüder, die sich in der Gewalt der Hamas befinden.
Die Proteste richteten sich gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, die bei den wahrscheinlich nun bevorstehenden indirekten Verhandlungen mit der Terrororganisation Hamas einen mehrstufigen und in die Länge gezogenen Prozess der Geiselfreilassung anstrebt. So sollen während einer 60-tägigen Waffenruhe nur zehn von 20 als lebend angenommenen Geiseln freikommen.
Die übrigen zehn Geiseln hätten erst dann eine Aussicht auf ein Ende ihrer qualvollen Gefangenschaft, wenn sich Israel und die Hamas auf die dauerhafte Beendigung des Krieges einigen. Insofern müsste Israels Regierung eine Wahl treffen, welche zehn Geiseln während der 60-tägigen Feuerpause freikommen sollen. dpa/ja