Geldwirtschaft

Starker Schekel

Zum Gelde drängt doch alles Foto: JA

Erstmals seit November 2008 ist am Mittwoch vergangener Woche der Euro gegenüber dem Schekel wieder unter die Marke von fünf Schekel gefallen. Das kann deutsche Touristen in Israel nicht freuen. Denn es bedeutet, dass die Besucher aus Euroland für ihr Geld weniger erhalten als früher. Konnten sie vor einigen Monaten die Schekel-Preise durch den Faktor 5,6 teilen, um den Gegenwert in Euro zu erhalten, müssen die Schekelpreise jetzt durch fünf dividiert werden.

kredit Die derzeit wichtigste Ursache für den Höhenflug der israelischen Währung sind die Probleme im Euroraum. Seit Wochen beunruhigen Investoren die Schwierigkeiten Griechenlands. Als aber in der vergangenen Woche auch noch die Kreditwürdigkeit Portugals herabgestuft wurde, war der Euro vorübergehend weniger als fünf Schekel wert. Verstärkt wird der Aufwärtstrend des Schekel auch durch Spekulanten, wie eine Studie der Bank of Israel kürzlich gezeigt hat.

Die Aufwertung der Landeswährung führt zu einer Verteuerung israelischer Produkte in Euroland. Die Zentralbank kümmert sich indes nicht nur um den Eurokurs. Ihr Anliegen ist die Stärke des Schekel gegenüber einem von ihr definierten Währungskorb. Und beunruhigt stellt sie fest, dass sich die Wettbewerbsbedingungen für die israelischen Exporteure seit Mai 2009 massiv verschlechtert haben. Denn der Schekel ist seither um neun Prozent stärker geworden.

Export Die negativen Auswirkungen spürt ein wichtiger Bereich der Exportindustrie bereits deutlich. Aufs Jahr gerechnet, sind die Ausfuhren des High-tech-Sektors in den vergangenen drei Monaten um 18 Prozent zurückgegangen. Das bereitet den Wirtschaftspolitikern Kopfzerbrechen. Denn die Hightech-Ausfuhren machen 46 Prozent aller israelischen Industrieexporte aus.

Um den Aufwertungsdruck etwas aufzufangen, hat Notenbankchef Stanley Fischer vor einem Jahr mit Devisenmarkt-interventionen begonnen. Er wies seine Händler an, ausländische Währungen zu kaufen, um die Aufwertung des Schekel zu bremsen. Ende Februar hatten sich die Devisenreserven auf 60 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt. Doch Interventionskäufe gefährden die Preisstabilität. Wirft die Zentralbank zu viele Schekel auf den Markt, erhöht sie das Inflationspotenzial. Und Inflation will Fischer um jeden Preis vermeiden.

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  28.12.2025 Aktualisiert

Militär

Israels neue Laserwaffe »Iron Beam« ist da

Das Abwehrsystem »Eiserner Strahl« ist an die IDF übergeben worden

von Sabine Brandes  28.12.2025

Hintergrund

Die Zukunft von Nahost auf der Tagesordnung

Der israelische Premierminister Netanjahu reist am Sonntag nach Mar-a-Lago, um US-Präsident Trump zu treffen

von Sabine Brandes  28.12.2025

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 28.12.2025 Aktualisiert

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025