Vermisst

Sie kämpfen um ihr Leben

Emily Damari wurde beim Massaker verletzt. Foto: Sabine Brandes

Die letzte Nachricht von Emily Damari kam am 7. Oktober um 10 Uhr morgens. Sie schrieb an Familienangehörige, dass Terroristen in ihrem Viertel des Kibbuz Kfar Aza seien und in der Nähe ihrer Wohnung um sich schießen würden. Die 27-Jährige ist britische und israelische Staatsangehörige und seit mehr als 170 Tagen Geisel in der Gewalt der Hamas im Gazastreifen.

Bar Kislev, Überlebender des Massakers und ein guter Freund von Damari, berichtete in einem Interview mit Channel 12, dass er gegen 11 Uhr gesehen habe, wie Damaris Auto, das offenbar von einem Terroristen gelenkt wurde, in ihrer Nachbarschaft wild umhergefahren sei und dann in Richtung Gaza raste. Er gehe davon aus, dass dies der Moment war, als Damari und die Berman-Zwillinge Gali und Ziv verschleppt wurden, sagte Kislev. Er war auch Zeuge weiterer Entführungen, alle innerhalb einer Stunde.

Die freigelassenen Geiseln bezeugen all diese Missbräuche

Von den 37 Bewohnern des Viertels der »jungen Kibbuz-Generation« in Kfar Aza wurden zwölf von Terroristen getötet und sieben entführt. Damaris Mutter Mandy sagte vor einigen Wochen bei einem Besuch im Kibbuz: »Emily befindet sich in einem Tunnel im Gazastreifen, 40 Meter unter der Erdoberfläche. Stellen Sie sich vor, Ihre Tochter wäre verletzt, vielleicht geschlagen, psychisch und sexuell misshandelt, vielleicht sogar vergewaltigt worden … Sie ist definitiv am Verhungern und hat sehr wenig Wasser oder Luft. Die freigelassenen Geiseln sind Zeugen all dieser Missbräuche.«

Doch sie wolle kein Mitleid, weder für ihre Tochter noch für sich selbst, so Mandy Damari weiter. »Wir sind beide Kämpferinnen, und wir kämpfen zusammen um ihr Leben.« Sie wünsche sich, dass die Menschen in aller Welt sich »mir in dem Kampf um Emilys Leben anschließen«.

Im Januar 2024 hatte die erst 15-jährige Dafna Elyakim nach Ende ihrer eigenen Geiselhaft berichtet, dass sie und ihre jüngere Schwester Ella in die unterirdischen Tunnel der Hamas gebracht worden seien, bevor sie in die Freiheit entlassen wurden. Dort hätten sie fünf weibliche Geiseln gesehen: Romy Gonen, Naama Levy, Liri Albag, Agam Berger und Emily Damari.

Israel

Trauer um Eliyahu Margalit

Am Samstag wurde die Leiche des am 7. Oktober 2023 ermordeten Mannes überführt. Noch immer warten 18 Familien auf die sterblichen Überreste ihrer Angehörigen

 18.10.2025

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025

Petah Tikva

Israel nimmt Abschied von Inbar Hayman

Die junge Frau war die letzte weibliche Geisel in der Gewalt der Hamas. Nach mehr als zwei Jahren der Ungewissheit kann ihre Familie nun Abschied nehmen

von Eva Krafczyk  17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

Meinung

Wenn plötzlich vom »Geiselaustausch« die Rede ist

Die Berichterstattung vieler Medien über den Gaza-Deal zeigt einmal mehr, was passiert, wenn journalistische Maßstäbe missachtet werden

von Jacques Abramowicz  17.10.2025

Israel

HaBaita – nach Hause

Nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas kehren die letzten 20 überlebenden Geiseln zurück

von Sabine Brandes  17.10.2025

Vermisst

Der Offizier, der nie zögerte

Assaf Hamami wurde im Kibbuz Nirim getötet

von Sabine Brandes  17.10.2025

Nachrichten

Handy, Abkommen, Spion

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  17.10.2025

Gazastreifen

Trump droht Hamas mit dem Tod

Der US-Präsident hatte die Hinrichtungen durch die Hamas erst heruntergespielt – nun scheint er seine Meinung geändert zu haben

von Lars Nicolaysen  17.10.2025