Am frühen Donnerstagmorgen ist eine Rakete knapp 300 Meter neben der Residenz der Schweizer Botschaft in Tel Aviv eingeschlagen. Botschafter Simon Geissbühler und seine Familie konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sie hatten sich im Moment des Einschlags im Schutzraum aufgehalten und blieben unverletzt.
Wie Geissbühler auf X schreibt, gehe es ihm gut. »Ja, wir sind in Sicherheit. Ich war ganz in der Nähe der Einschlagstelle: völlige Zerstörung. Die Rettungsarbeiten dauern an. Mein aufrichtiges Beileid an die Familien der Opfer und die Verletzten.« Der Treffer in der direkten Nachbarschaft sei jedoch massiv gewesen: »Wir konnten die Druckwelle sogar in unserem festen Bunker spüren«, schrieb der Diplomat auf der Social-Media-Plattform. Doch er sei besorgt um die Menschen, die ringsherum wohnen würden. Gerade eben sei er an der Einschlagstelle ganz in der Nähe gewesen, so Geissbühler weiter. Er sei auf »völlige Zerstörung« getroffen. »Es sieht nicht gut aus.«
Die Schweizer Botschaft befindet sich im Norden Tel Avivs, direkt am Meer gegenüber des Independence Parks. Geissbühler und seine Familie hielten sich zur Zeit des Raketeneinschlags in ihrem Wohngebäude auf, das in unmittelbarer Nachbarschaft zur Liegenschaft, wo die Rakete einschlug, liegt.
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte den Vorfall vom Donnerstagmorgen. Die Zentrale stehe in ständigem Kontakt mit der Schweizer Botschaft in Tel Aviv, teilte das EDA laut der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Monika Schmutz Kirgöz, Leiterin der Abteilung für den Mittleren Osten und Nordafrika, hielt am Vormittag eine Sitzung mit Botschafter Geissbühler in Israel und Botschafterin Nadine Olivieri Lozano in Teheran ab, wie sie in einem Interview auf Radio SRF berichtete.
Derzeit würden sich noch sieben versetzbare Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Tel Aviv aufhalten. Die Familien seien bereits ausgereist. Momentan bleibe die Schweiz vor Ort. »Es braucht unsere Diplomatinnen und Diplomaten, die Botschaft ist völlig operationell«. Das Sicherheitsdispositiv werde täglich diskutiert.
Auch in Teheran bleibt die Schweiz aufgrund des Schutzmachtmandats präsent. Die Schweiz vertritt im Iran die Interessen der USA. ja