Sicherheit

Schirm gegen Raketenregen

Zerstörtes Haus im Süden des Landes Foto: Flash 90

Die Pausenbrote waren geschmiert. Eigentlich hätte am Sonntag für Beer Shevas Schüler die Woche beginnen sollen. Doch die Schulen in der Negev-Großstadt blieben zu. Um halb sechs Uhr morgens krachten zwei Raketen aus dem Gazastreifen in unbewohntes Gebiet nahe der Stadt. Bürgermeister Ruwik Danliovich sagte kurzerhand den Unterricht ab und mahnte die Einwohner, in Schutzräumen auszuharren.

In den vergangenen Jahren seien bereits einige Male Geschosse in Schulen eingeschlagen, sagte der Bürgermeister im Armeeradio. »Doch wir sind nicht geschützt, und solange es keinen vollständigen Schutz gibt, gehen Menschenleben vor.« Beer Sheva hat mehr als 200.000 Einwohner.

Tage zuvor waren innerhalb weniger Stunden mehr als 60 Raketen von militanten Palästinensern aus Gaza in Richtung Israel geschossen worden. In der angrenzenden Eschkolregion wurden vier Menschen verletzt, als ihre Häuser direkt getroffen wurden. Israel flog einige Vergeltungsanschläge, hielt sich jedoch weitgehend zurück. Immer mehr Politiker und Sicherheitsexperten fragen, wie lange Israel diesen Dauerbeschuss noch ertragen soll. Einige schlagen eine erneute Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen vor.

Zwischenzone Zum politischen Wochenbeginn verkündete Premierminister Benjamin Netanjahu, dass die Regierung nun willens sei, umfangreichere Maßnahmen zu finanzieren. Bislang wurde den Bewohnern in einer Entfernung von bis zu 4,5 Kilometern vom Gazastreifen voller Schutz gewährt. Das Abwehrsystem Eiserne Kuppel schützt lediglich Gebiete, die sich in mehr als sieben Kilometer Entfernung befinden.

»Wir müssen uns um die Gemeinden kümmern, die dazwischen liegen«, erklärte Netanjahu. Zwar sei in diesem Bereich bereits die Baustruktur von Bildungseinrichtungen verstärkt worden, doch das sei nicht genug. »Wir entscheiden heute, dass sämtliche Bauten bombensicher gemacht werden. Das wird Schutz für die Menschen im Süden bringen.« Die neuen Pläne würden die Sicherheitsbedürfnisse der Bewohner befriedigen, meinte der Premier. 50 Millionen Euro sind für die Baumaßnahmen veranschlagt, das Kabinett gab einstimmig grünes Licht. Sderots Bürgermeister David Buskila, der aus Protest gegen den Mangel an Unterstützung aus Jerusalem jegliche Nahrung verweigert hatte, beendete nach dieser Nachricht seinen Hungerstreik.

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 27.12.2025

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025