Ein Schiff hat rund 100 israelische Ärzte und weiteres medizinisches Personal, das nach Kriegsbeginn mit dem Iran im Ausland gestrandet war, von Zypern nach Israel zurückgebracht. Es legte am Dienstagabend im Hafen von Haifa an, wie das Nachrichtenportal »ynet« berichtete.
An Bord waren demnach medizinische Fachkräfte mehrerer israelischer Kliniken, die wegen der Schließung des Luftraums nicht zurückfliegen konnten. Die Rückkehr wurde gemeinsam mit der Reederei Zim organisiert.
Oren Tene vom Ichilov-Krankenhaus berichtete, man habe das Angebot zunächst für »Science-Fiction« gehalten – »aber wir wussten, dass wir gebraucht werden«. Die Reise habe über zwei Tage gedauert, mit Flügen über Athen und Larnaka, einer Busfahrt nach Limassol und zehn Stunden Überfahrt.
Fortbildung in Berlin wird zur Odyssee
Auch 22 Mitglieder des medizinischen Führungspersonals des Ichilov-Krankenhauses in Tel Aviv waren den Angaben zufolge dabei – unter ihnen Klinikleiter und Chefärzte, die sich zu einer Fortbildung in Deutschland aufhielten. »Wir mussten sie schnell zurückholen«, sagte Personalleiterin Lital Zand.
Das israelische Gesundheitsministerium hat laut »ynet« inzwischen rund 390 medizinische Fachkräfte identifiziert, die rasch zurückgebracht werden sollen. »Unsere Teams wollten unbedingt zurück«, sagte Zand. »In Tel Aviv herrscht Raketenalarm – wir müssen vorbereitet sein.« Sie sagte zudem: »In Israel gibt es dieses eigenartige Phänomen – sobald der Krieg beginnt, wollen alle zurück und ihren Beitrag leisten.«
Die Onkologin Ravit Geva sagte: »Wir hätten nie gedacht, dass eine kurze Fortbildung in Berlin zu so einer Weltreise wird.«