Rassismus

Rechtsextreme festgenommen

Mutmaßliche Brandstifter der rechtsextremen Organisation »Lehava« Foto: Flash 90

Mehrere Mitglieder der rechtsextremen Organisation »Lehava« sind am Dienstagmorgen festgenommen worden. Verschiedene Wohnungen und Büros wurden gestürmt. Auch der Anführer Benzi Gopstein wurde in Polizeigewahrsam genommen. Die jüdische Gruppe ist bekannt für ihre anti-arabische Haltung und ihren offenen Rassismus.

In den Fokus der Öffentlichkeit gelangte Lehava bei der Hochzeit einer Jüdin und eines muslimischen Israeli in Jaffa vor wenigen Monaten. Etwa 200 Mitglieder protestierten damals lautstark gegen die Verbindung der beiden, forderten Gäste auf, nicht an den Feierlichkeiten teilzunehmen und riefen rassistische Parolen. Auch die Brandstiftung in der arabisch-jüdischen binationalen Schule »Hand-in-Hand« in Jerusalem vor einigen Wochen geht offenbar auf das Konto der Organisation.

hass Drei Mitglieder sind angeklagt, in die Bildungseinrichtung eingedrungen zu sein, zwei Klassenzimmer, Bücher und anderes angezündet und hasserfüllte Graffiti an die Wände geschmiert zu haben. Der Anwalt der drei mutmaßlichen Täter, Itamar Ben Gvir, sagte, dass dies alles »nur auf Druck von linken Politikern« geschehe. Lehava sei eine legale Organisation, die offen gegen Assimilierung arbeite. Die Festnahmen seien »peinlich«.

Doch dass nicht alles mit rechten Dingen bei Lehava zugeht, weiß die Polizei schon lange. Die Facebookseite, die dafür eingerichtet war, jüdisch-arabische Paare aufzuspüren und öffentlich bloßzustellen, wurde schnell zur Plattform für anti-arabische Hetze. Nach mehreren Anzeigen wegen rassistischen und aufwieglerischen Inhalts wurde sie gesperrt.

Zudem packte jetzt einer der jungen Männer, die der Brandstiftung beschuldigt werden, aus. Gegen eine in Aussicht gestellte Straferleichterung gab er den Sicherheitskräften Details über die Machenschaften der Gruppe preis. Nach seinen Aussagen folgte der Zugriff der Polizei. Zehn Lehava-Mitglieder werden sich nun wegen Aufwiegelung und der Anstiftung zu kriminellen Taten vor Gericht verantworten müssen.

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025