Nordisrael

Offenbar »Kirche der Apostel« entdeckt

Grabungen am Haus des Petrus am See Genezareth Foto: dpa

Israelische Archäologen haben eine mindestens 1500 Jahre alte Kirche in der Nähe des Kinneret in Nordisrael entdeckt. Sie gehen davon aus, dass die Kirche über dem Haus der Jesus-Apostel Petrus und Andreas errichtet worden ist, und berufen sich auf eine Erzählung des Bischofs Willibald von Eichstätt aus dem 8. Jahrhundert.

»Ich glaube, es gibt fast keinen Zweifel daran, dass dies die Kirche ist, die der christliche Reisende Willibald beschrieben hat«, sagte der Direktor der Ausgrabung, Mordechai Aviam, von der Akademischen Genezareth-Hochschule am Montag. Die Kirche sei insgesamt vermutlich 20 mal 30 Meter groß. Bisher hätten sie nur rund ein Drittel ausgegraben.

Mosaik Die Kirche sei Teil einer Klosteranlage gewesen und habe zum Teil sehr gute erhaltene Mosaikböden gehabt, hieß es in einer Mitteilung der Hochschule. Der Fund stütze zudem die Annahme, dass dieser Ort Bethsaida sei, sagte Aviam.

Willibald bereiste demnach im Jahr 725 n.d.Z. das Heilige Land. Dabei beschrieb er, wie er von Kapernaum am Kinneret nach Kursi wanderte, wie Aviam sagte. Auf dem Weg dorthin sei er zu einem Ort namens Bethsaida gekommen. Dort habe er die Kirche gesehen, die über dem Haus von St. Petrus und Andreas errichtet worden war. »Es gibt keine andere Kirche zwischen Kapernaum und Kursi«, sagte Aviam. Dem Neuen Testament nach sei Petrus in Bethsaida geboren worden und habe in Kapernaum gelebt.

Ruine Zahlreiche Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Kirche von Kapernaum am Ufer des Sees über dem Haus von St. Petrus gebaut wurde. In dem antiken Fischerdorf stehen die Ruinen eines Hauses, das angeblich einst von Apostel Petrus bewohnt wurde. Der Pilgerort zieht jedes Jahr Tausende christliche Pilger an. In einer Synagoge soll Jesus dort zu Beginn seines Wirkens gelehrt haben.

Aviam sagte: »Es gibt die Möglichkeit, dass zwei Kirchen über Häusern von St. Petrus und Andreas gebaut wurden.«  dpa

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  02.12.2025 Aktualisiert

Netanjahu fordert »entmilitarisierte Pufferzone« in Syrien

 02.12.2025

Israel

Israel erhält »Befunde« aus Gazastreifen

Israel wartet auf die Übergabe der beiden letzten getöteten Geiseln durch die Hamas. Nun ist die Rede von »Befunden«, die übermittelt worden seien. Der genaue Hintergrund ist unklar

 02.12.2025

Ehemalige Geiseln

»In Gaza war ich wie ein toter Mensch«

Der junge Israeli Alon Ohel erlebte in den Tunneln der Hamas unvorstellbare Qualen und sexuelle Gewalt. Jetzt spricht er zum ersten Mal darüber

von Sabine Brandes  02.12.2025

Berlin

Israel-Flagge vor Rotem Rathaus eingeholt

Nach mehr als zwei Jahren wurde die Fahne am Dienstag vom Mast geholt. Die Hintergründe

 02.12.2025

Westjordanland

Messer- und Autoangriff auf israelische Soldaten

Innerhalb weniger Stunden kam es zu gleich zwei Anschlägen auf Vertreter des israelischen Militärs

 02.12.2025

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025