Koalition

Niederlage in der Knesset

Debatte in der Knesset Foto: Flash 90

Die neue Regierungskoalition unter Premierminister Naftali Bennett ist mit einer wichtigen Abstimmung in der Knesset gescheitert. Die Gültigkeit des »Gesetzes über Staatsbürgerschaft und Einreise« wurde am Dienstagmorgen nicht verlängert, nachdem 59 Abgeordnete für und ebenso viele gegen die Verlängerung stimmten. Die Regierung erlangte keine Mehrheit, weil zwei Abgeordnete der islamischen Partei Raam sich der Stimme enthielten und ein Mitglied der Regierungspartei Jamina dagegenstimmte. Vorausgegangen war eine 15-stündige Debatte, die die ganze Nacht andauerte.

Das Gesetz wurde ursprünglich als vorübergehende Maßnahme im Jahr 2003 auf dem Höhepunkt der Zweiten Intifada verabschiedet. Es muss seitdem jedes Jahr verlängert werden. Es besagt, dass kein Einwohner des Westjordanlandes oder des Gazastreifens die israelische Staatsbürgerschaft erlangen kann. Das gilt auch für Ehepartner israelischer Staatsbürger, in der Regel also palästinensische Ehepartner arabischer Israelis. Im Jahr 2007 wurde das Gesetz auf Bürger aus dem Irak, Iran, Syrien und dem Libanon ausgeweitet. Es soll potenziellen Terroristen den Weg nach Israel versperren.

KOMPROMISS Zwei der acht Koalitionspartner lehnen das Gesetz eigentlich vollständig ab, weil sie es für rassistisch halten: die linke Partei Meretz sowie Raam. Ihnen unterbreitete Premier Bennett den Kompromiss, das Gesetz nur um ein halbes Jahr zu verlängern und etwa 1600 palästinensischen Familien ein dauerhaftes Bleiberecht zu gewähren.

Obwohl die Oppositionsparteien Likud, Vereinigtes Tora-Judentum, Schas sowie Abgeordnete der Partei »Religiöser Zionismus« in der Vergangenheit wiederholt für eine Verlängerung des Gesetzes gestimmt hatten, weigerten sie sich nun, eine weitere Verlängerung unter der neuen Koalition zu unterstützen, um die Regierung in Verlegenheit zu bringen und weil sie den Kompromissvorschlag als eine Gefährdung der inneren Sicherheit Israels betrachten.

Stattdessen hat die Opposition ein »Grundgesetz für die Einwanderung« vorgeschlagen, das als dauerhafte Maßnahme dienen soll, um Palästinenser und Bürger aus feindlichen Staaten daran zu hindern, die Staatsbürgerschaft zu erhalten. Das bisherige Gesetz ist am Dienstag, nachdem die Verlängerung gescheitert ist, ausgelaufen.

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025

Israel

Ministerpräsident Voigt besucht Yad Vashem

Thüringens Regierungschef Mario Voigt (CDU) bereist noch bis Donnerstag Israel. Der Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem hinterließ bei ihm am Mittwoch tiefe Eindrücke

 12.11.2025

Einmischung

Trump fordert Begnadigung Netanjahus

Israels Regierungschef Netanjahu steht wegen Betrugs, Bestechung und anderer Vorwürfe vor Gericht. Israels Präsident müsse ihn begnadigen, forderte nun US-Präsident Trump - damit er das Land vereinen könne

 12.11.2025

Medien in Israel

Verteidigungsminister Katz will Armeesender abschalten

Der Verteidigungsminister beruft sich auf angebliche Beschwerden, das Radio »schade der Moral«

 12.11.2025