Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Mittwoch das US-geführte Koordinationszentrum in Südisrael besucht und dabei die enge militärische Zusammenarbeit mit Washington betont. Der Besuch in der Anlage bei Kirjat Gat fand vor dem Hintergrund wachsender Spannungen mit der Terrororganisation Hamas und zunehmender Unklarheit über den weiteren Verlauf der Waffenruhe im Gazastreifen statt.
Nach Angaben der israelischen Regierung war ein geplanter Schritt zur Ausweitung der israelischen Sicherheitskontrolle in Gaza zunächst gestoppt worden – auf ausdrückliche Bitte von US-Präsident Donald Trump. Zwar habe Trump Israels »Recht auf Selbstverteidigung« wiederholt bekräftigt, den Vorschlag zur Verschiebung der sogenannten »gelben Linie« aber letztlich selbst verworfen.
Netanjahu ließ bei seinem Besuch keinen Zweifel daran, dass die strategische Abstimmung mit Washington fortgesetzt werde: »Wir treffen unsere eigenen Sicherheitsentscheidungen, aber wir kooperieren eng. Der CENTCOM-Kommandeur sagte mir, es gebe kein Land und keine Armee, mit der die USA so eng zusammenarbeiten wie mit Israel.« CENTCOM ist die Kommandostelle des amerikanischen Militärs im Nahen Osten, Afrika und Asien.
Sicherheitskontrolle und Bewegungsfreiheit
Anwesend waren neben dem Premier auch Generalstabschef Eyal Zamir, Inlandsgeheimdienstchef David Zini sowie mehrere hochrangige Militärs, darunter Yaki Dolf, der die israelischen Operationen im Gazastreifen leitet.
Netanjahu hob insbesondere die jüngste Koordination mit den USA bei Geiselbefreiungen und im Umgang mit der iranischen Bedrohung hervor. Das gemeinsame Ziel mit Präsident Trump bleibe, Hamas zu entwaffnen und den Gazastreifen zu stabilisieren: »Wir arbeiten an einem Plan für ein anderes Gaza – eines, das Israel nicht mehr bedroht. Das erste Element ist, unsere Sicherheitskontrolle und Bewegungsfreiheit aufrechtzuerhalten, und genau das tun wir.«
Der Ministerpräsident lobte die bisherigen Ergebnisse der Zusammenarbeit: »Gemeinsam haben wir Dinge erreicht, die die Welt überrascht haben – im Iran und bei der Rückführung unserer Geiseln. Auf einfachem oder auf schwerem Weg, wir werden unser Ziel erreichen.« im