Jerusalem

Netanjahu an Katar: »Weist Hamas-Führer aus – oder wir handeln erneut«

Benjamin Netanjahu am Tatort des jüngsten Terroranschlages in Jerusalem am Montag, bei dem sechs Israelis ermordet wurden. Foto: copyright (c) Flash90 2025

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Katar und weitere Länder aufgefordert, führende Köpfe der palästinensischen Terrororganisation Hamas auszuweisen oder vor Gericht zu stellen. Andernfalls werde Israel selbst erneut aktiv werden.

Netanjahu erinnerte in seiner Erklärung am heutigen Jahrestag an die Terroranschläge vom 11. September 2001: »Damals jagten die USA die Drahtzieher bis ans Ende der Welt. Auch wir haben ein 9/11 – den 7. Oktober. Und auch wir jagen die Täter.«

Er betonte, Israel habe am Dienstag gezielt die Verantwortlichen des Massakers angegriffen – diesmal in Katar, das Hamas-Führern Schutz biete. »Sie bekommen dort Luxusvillen, Geld und freie Hand. Das muss aufhören«, so Netanjahu.

Katar reagiert scharf

Katarische Regierungskreise bestätigten, dass bei dem israelischen Angriff in Doha katarische Offiziere verletzt wurden, einige von ihnen lebensgefährlich. Ministerpräsident Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani warf Netanjahu vor, »den Nahen Osten ins Chaos zu stürzen«.

Lesen Sie auch

Zugleich kündigte Katar an, seine Rolle als Vermittler im Gazastreifen-Konflikt zu überdenken und »alles auf den Prüfstand zu stellen«, auch die Zukunft der Hamas in Gaza. Al Thani sprach zudem mit Seyed Abbas Araghchi, dem Außenminister des Iran, der »entschlossenes Handeln« gegen Israel forderte.

In Ägypten und Jordanien riefen Regierungsvertreter zur Deeskalation auf und warnten vor einer weiteren Destabilisierung der Region. Das Außenministerium der Vereinigten Arabischen Emirate verurteilte den Angriff nicht direkt, betonte aber, dass »die diplomatischen Bemühungen zur Freilassung der Geiseln und zur Eindämmung der Gewalt« nicht gefährdet werden dürften.

»Keine Hinweise auf zivile Opfer«

Unterdessen erklärten die Israelischen Streitkräfte (IDF), die bei dem Angriff in Katar verwendeten Präzisionswaffen hätten ausschließlich auf Gebäude der Hamas-Führung gezielt. Es gebe »keine Hinweise auf zivile Opfer«, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme.

Netanjahu wiederum stellte klar, dass sich Israel nicht von internationaler Kritik beirren lasse: »Wer Terroristen schützt, macht sich mitschuldig. Entweder ihr werft sie raus – oder wir tun es.« Ähnliches hatte der frühere US-Präsident George W. Bush nach den Anschlägen vom 11. September 2001 an die Adresse Pakistans gesagt. im

Nahost

Israel fängt erneut Huthi-Rakete aus dem Jemen ab

Immer wieder feuern die Huthi Geschosse auf den jüdischen Staat ab. Dieser reagiert mit Gegenschlägen. Dennoch dauern die Attacken an

 11.09.2025

Jerusalem/Doha

Umstrittene Bilanz nach Israels Angriff in Doha

Während israelische Regierungsvertreter den Angriff als Erfolg bezeichnen, widersprechen katarische Stimmen deutlich

 11.09.2025

Israel

Netanjahu spricht von »wunderbaren Strandgrundstücken« in Gaza

Der Ministerpräsident weihte in Bat Jam eine Strandpromenade ein, die nach US-Präsident Donald Trump benannt wurde

 11.09.2025

Meinung

Gent: Boykottiert die Boykotteure!

Dass die Münchner Philharmoniker in Gent nicht auftreten dürfen, weil sie mit Lahav Shani einen israelischen Dirigenten haben, ist eine Schande - und erfordert eine deutliche Antwort deutscher Kulturschaffender

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025

Meinung

Eskalation in Katar?

Es ist heuchlerisch, Katar als Friedensvermittler zu bezeichnen. Wer die Hamas in Gaza unterstützt, in Doha Terroristen hofiert und mit Al Jazeera weltweit den Hass auf den jüdischen Staat befördert, sollte sich nicht wundern, wenn Israel zurückschlägt

von Philipp Peyman Engel  10.09.2025

Analyse

Ursula von der Leyen macht Israel zum Bauernopfer

Vor dem Europaparlament schlägt die EU-Kommissionspräsidentin harte Töne gegen Israel an - wohl wissend, dass die notwendige Mehrheit für Sanktionen womöglich nie zustande kommt. Eine Analyse

von Michael Thaidigsmann  10.09.2025

Berlin/Ulm

Ron Prosor: Angriff auf israelischen Rüstungskonzern Elbit in Ulm ist ein terroristischer Akt

In Ulm ist eine israelische Firma angegriffen worden. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund. Nun äußert sich der Botschafter des Landes

 10.09.2025 Aktualisiert

Bagdad

Elizabeth Tsurkov ist frei

Elizabeth Tsurkov war im März 2023 von einer pro-iranischen Terrormiliz gekidnappt worden

 10.09.2025

Jerusalem

»Terror-Anführer können nirgendwo mehr sicher sein«

Netanjahu: Der Luftschlag hat die Hamas-Führer genau an dem Ort getroffen, an dem sie am 7. Oktober 2023 gefeiert haben

von Christoph Arens  10.09.2025