Antisemitismus

Nach Solidaritätsbekundung: Zweiter türkischer Verein trennt sich von israelischem Fußballprofi

Eden Karzev (l.) Foto: picture alliance / DeFodi Images

Der türkische Fußball-Erstligist Basaksehir hat sich von dem israelischen Profi Eden Karzev nach dessen Solidaritätsbekundung mit seinem Heimatland getrennt. Der Istanbuler Club hatte gegen den 23-Jährigen ein Disziplinarverfahren eingeleitet und teilte am Donnerstag mit, dass Karzev eine Geldstrafe bekommen habe und es angebracht erscheine, dass dieser seine Karriere im Ausland fortsetze. 

Dem Vernehmen nach wurde er bis zum Saisonende an Maccabi Tel Aviv verliehen. Der Club hieß Karzev in einem kurzen Video bei X, vormals Twitter, bereits willkommen. 

Karzev soll nach Auffassung des ehemaligen türkischen Meisters, der als Lieblingsverein des Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan gilt, mit seinem Beitrag gegen die Werte »unseres Landes« verstoßen haben. Ein mutmaßlicher Screenshot seines Instagram-Accounts, den türkische Medien verbreitet hatten, hatte ein Bild mit der Zahl 100 gezeigt und der Forderung, die israelischen Geiseln der Hamas »nach Hause« zu bringen. Karzev soll auch von der Polizei vernommen worden sein. 

Am Sonntag hatte sein israelischer Landsmann Sagiv Jehezkel mit einer Geste nach seinem Tor für Antalyaspor im Spiel der türkischen Süper Lig gegen Trabzonspor zum 1:1-Endstand für heftige Konsequenzen gesorgt. Er hatte seinen bandagierte Hand in die Kameras gehalten, darauf standen auf Englisch handschriftlich der Hinweis »100 Tage«, das Datum des Hamas-Massakers am 7. Oktober und ein Davidstern. 

Jehezkel war zwischenzeitig sogar festgenommen worden, am Montagnachmittag war er nach Israel zurückgekehrt. Die Ermittlungen gegen ihn würden aber weiterlaufen, hatte die staatliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtet. Sein Vertrag bei Antalyaspor soll Anadolu zufolge aufgelöst werden.

Luxemburg

Kallas: EU-Sanktionen gegen Israel weiter auf dem Tisch

Allerdings ist die Europäische Union von einer qualifizierten Mehrheit für die von der EU-Kommission vorgeschlagenen Strafmaßnahmen noch weiter entfernt als vor zwei Wochen

von Michael Thaidigsmann  20.10.2025

Gazastreifen

Hamas übergibt weiteren Leichnam

Sollte sich die Identität des Leichnams bestätigen, verblieben noch 15 Geiseln in der Gewalt der Terroristen

 20.10.2025

Wieder zu Hause

Leibspeisen und Lieblingssänger für die Ex-Geiseln

In den Krankenhäusern spielten sich in den vergangenen Tagen emotionale Szenen ab. Die befreiten Geiseln kehren langsam wieder ins Leben zurück

von Sabine Brandes  20.10.2025

Gazastreifen

Hamas will weiteren Geisel-Leichnam übergeben

Die israelische Armee bereitet sich darauf vor, die sterblichen Überreste am Montagabend zu empfangen

 20.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Israel

WIZO trauert um Ehrenpräsidentin Tova Ben-Dov

Sechs Jahrzehnte lang widmete sie sich der WIZO. Nun ist Tova Ben-Dov im Alter von 88 Jahren in Israel gestorben

 20.10.2025

Jerusalem

Benjamin Netanjahu will 2026 wieder kandidieren

Der Ministerpräsident zeigt sich auch bezüglich der nächsten Wahlen selbstbewusst

 20.10.2025

Nahost

»Wir zählen nicht mehr die Minuten«

Die Geschwister der freigelassenen Geisel Evyatar David haben sich vermutlich ein letztes Mal an die Öffentlichkeit gewandt - und ein Statement ihres Bruders verlesen

 20.10.2025

Abnehmen

Israelische Studie: Hypnose statt Magenverkleinerung funktioniert

Im Jerusalemer Hadassah Medical Center stellt sich heraus: Hypnose-Behandlungen haben denselben Effekt wie risikoreiche Operationen

 20.10.2025