Nahost

Mutmaßlich israelischer Angriff auf Syrien

Israels Verteidigungsminister Benny Gantz Foto: Flash 90

In der Nacht zum Mittwoch habe es einen massiven Luftangriff im Nordosten Syriens gegeben, berichtet die syrische Nachrichtenagentur SANA. Es seien dabei mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Die »Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte«, die ihren Sitz in Großbritannien hat, macht Israel für den Angriff verantwortlich.

WAFFENTRANSPORTE Die Kampfjets hätten in der Nacht auf Mittwoch Stellungen der syrischen Armee und verbündeter Milizen in der Stadt Dair al-Saur und dem Grenzort Albu Kamal bombardiert, darunter auch Waffenlager, so die Organisation. In der betreffenden Gegend sei die iranische Präsenz sehr hoch. Zudem gilt sie als Landkorridor für iranisches Personal und Waffentransporte via Irak.

Bei den Toten habe es sich um syrische und iranisches Militärpersonal gehandelt. Der jüngste Angriff in Syrien sei der vierte innerhalb von zwei Wochen gewesen.

Die linksliberale israelische Tageszeitung Haaretz hatte am Dienstag berichtet, dass sich die israelische Armee bereits seit einigen Tagen in hoher Alarmbereitschaft befunden habe. Eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Kampfjets sei an verschiedenen Tagen in der Luft über Israel gesehen worden.

Angeblich sei der vermeintliche israelische Beschuss mit der Hilfe von US-Geheimdienstinformationen durchgeführt worden, ließ ein Offizieller der amerikanischen Regierung wissen. Bei den Zielen habe es sich vor allem um Warenhäuser in Syrien gehandelt, die iranische Waffen und sogar Komponenten für das iranische Atomprogramm beherbergt haben sollen.

Nach Medienberichten habe der US-Außenminister Mike Pompeo zuvor mit dem israelischen Geheimdienstchef Yossi Cohen gesprochen. Wenige Stunden vor dem Angriff besuchte Verteidigungsminister Benny Gantz die syrische Grenze. Israel werde sich auch weiterhin gegen die Feinde zur Wehr setzen, sagte er. »Wir sitzen hier nicht herum und warten. Wir sind bei der Verteidigung aktiv.«

SCHWEIGEN Weder die israelische Armee noch die Regierung in Jerusalem bestätigte den Angriff der vergangenen Nacht. Mit wenigen Ausnahmen hüllt sich Israel generell zu diesem Thema in Schweigen. Allerdings hat die Regierung unter Ministerpräsident Benjamin Netanjahu stets klargemacht, dass sie keine Einmischung seitens Irans an seinen Grenzen erlauben werde.

Stabschef Aviv Kochawi erklärte im Dezember, dass die IDF in 2020 geheime Luftangriffe auf mehr als 500 Ziele geflogen habe. »Dadurch wurde die Verschanzung des Irans in Syrien verlangsamt.«

Nachrichten

Wasser, Armee, Mädchen

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  09.12.2025

Geiseln

Israel nimmt Abschied von Sudthisak Rinthalak

Der Thailänder wurde am 7. Oktober von Terroristen des Islamischen Dschihad ermordet und in den Gazastreifen verschleppt

 09.12.2025

Pressefreiheit

Ausländische Journalisten dürfen weiterhin nicht allein nach Gaza

Der Auslandspresseverband wirft Israels höchstem Gericht vor, eine Entscheidung in der Angelegenheit zu verzögern

 09.12.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Trainingslager an

Auf dem Gelände wurden laut israelischer Armee Anschläge geplant

 09.12.2025

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025