Covid-19

Mehr als eine halbe Million Israelis geimpft

Stolz auf die 500.000: Politiker mit geimpften Israelis Foto: Amos Ben-Gershom, GPO

Nach der Spritze kam das Schild: »Ich bin der 500.000, der geimpft wurde«, hielt Herzl Levy aus Jerusalem in die Höhe, nachdem er den Impfstoff gegen das Coronavirus erhalten hatte.

Innerhalb weniger Tage sind in Israel eine halbe Million Menschen immunisiert worden. Premier Benjamin Netanjahu und Bürgermeister Mosche Leon kamen zum Gratulieren in das Gesundheitszentrum Clalit.

normalität »Mir wird warm ums Herz, wenn ich sehe, wie die Bevölkerung in Israel, besonders die älteren Menschen, aus der großen Dunkelheit in das Licht gehen«, so Netanjahu. »Wir haben Millionen von Impfdosen nach Israel gebracht und stehen an der Spitze der Welt. Mein Auftrag ist es, dass wir so weitermachen und alle zusammenarbeiten.« Ziel sei es, so schnell wie möglich zur Normalität zurückzukehren.

Die Regelung, dass Rückkehrer aus dem Ausland in Corona-Hotels untergebracht werden, ist aufgehoben.

Derweil wurde die Regelung, dass alle Rückkehrer aus dem Ausland in sogenannten Corona-Hotels in Quarantäne untergebracht werden, umgehend aufgehoben. Das bestätigte Gesundheitsminister Yuli Edelstein. Israelis, die am Ben-Gurion-Flughafen ankommen, müssen sich jedoch für 14 Tage in die Heimisolierung begeben. Wenn sie zwei negative Covid-19-Tests vorlegen können, wird diese Zeit auf zehn Tage verkürzt.

Am Dienstag hatte es nach Angaben des Gesundheitsministeriums 5582 neue Fälle mit Covid-19 gegeben. Die Anzahl von Patienten, deren Gesundheitszustand kritisch ist, liegt bei 609, 154 von ihnen werden künstlich beatmet. Insgesamt sind in Israel 3292 Menschen an dem Coronavirus gestorben.

PFIZER Allein an diesem Tag wurde nahezu 152.000 Menschen das Mittel von Pfizer verabreicht, insgesamt sind es seit 20. Dezember mehr als 600.000 Personen. Doch die extrem schnelle Impf-Initiative geht auch in Israel nicht ganz ohne Hürden vonstatten.

Aus einigen Ortschaften im Süden des Landes wurde am Mittwochmorgen berichtet, dass Hunderte von Impfstoffen im Abfall gelandet seien, weil nicht genug Impfwillige in die Gesundheitszentren gekommen waren.

In der Stadt Dimona in der Negevwüste beispielsweise sollen 212 Dosen weggeworfen worden sein, gab der Fernsehkanal zwölf an.

SKANDAL Bürgermeister Benny Biton verteidigte sich anschließend: »Es ist ein Skandal!« Er habe das Gesundheitsministerium um Erlaubnis gebeten, Mitglieder aus anderen Bevölkerungsgruppen zu impfen, doch das sei ihm untersagt worden.

Also blieb nichts anderes übrig, als das Mittel zu entsorgen. Derzeit werden lediglich medizinisches Personal, Menschen über 60 und jene mit Risikofaktoren in die Gesundheitszentren einbestellt.

»Wir müssen in allererster Linie verantwortlich handeln.«

Corona-Berater Nahman Ash

Aus dem Ministerium indes heißt es, dass der Bürgermeister sich nicht ausreichend engagiert und dadurch das Mittel verschwendet habe. Sofern es überschüssige Dosen gebe, könnten die durchaus anderen Menschen verabreicht werden.

REGELN Der Corona-Berater der Regierung, Nahman Ash, warnt derweil, dass es bald zu einem Mangel an Impfstoff kommen könnte, sollten die lokalen Behörden ihre eigenen Regeln aufstellen.

Die Stadt Tel Aviv kündigte an, Lehrer umgehend zu impfen, nachdem die nationale Lehrervertretung mit Streiks gedroht hatte, sollte dies nicht geschehen. »Wir müssen in allererster Linie verantwortlich handeln«, so Ash. »Ich stimme überein, dass es eine gute Idee ist, Lehrer und andere Schulbedienstete zu immunisieren, und wir arbeiten an einem Zeitplan dafür.« Zunächst allerdings müssten jene geimpft werden, die am meisten gefährdet sind.

Petah Tikva

Israel nimmt Abschied von Inbar Hayman

Die junge Frau war die letzte weibliche Geisel in der Gewalt der Hamas. Nach mehr als zwei Jahren der Ungewissheit kann ihre Familie nun Abschied nehmen

von Eva Krafczyk  17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

Meinung

Wenn plötzlich vom »Geiselaustausch« die Rede ist

Die Berichterstattung vieler Medien über den Gaza-Deal zeigt einmal mehr, was passiert, wenn journalistische Maßstäbe missachtet werden

von Jacques Abramowicz  17.10.2025

Israel

HaBaita – nach Hause

Nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas kehren die letzten 20 überlebenden Geiseln zurück

von Sabine Brandes  17.10.2025

Vermisst

Der Offizier, der nie zögerte

Assaf Hamami wurde im Kibbuz Nirim getötet

von Sabine Brandes  17.10.2025

Nachrichten

Handy, Abkommen, Spion

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  17.10.2025

Gazastreifen

Trump droht Hamas mit dem Tod

Der US-Präsident hatte die Hinrichtungen durch die Hamas erst heruntergespielt – nun scheint er seine Meinung geändert zu haben

von Lars Nicolaysen  17.10.2025

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025