Jerusalem

Maßnahmen gegen den Terror

Sicherheits- und Rettungskräfte am Tatort nach dem Terroranschlag auf einen Bus der Linie Egged, bei dem zwei Fahrgäste erschossen und 14 weitere verletzt wurden Foto: Flash 90

Nach den blutigen Anschlägen vom Dienstag hat das israelische Sicherheitskabinett am Abend neue Maßnahmen zur Bekämpfung des Terrorismus beschlossen. Bei Angriffen in Jerusalem und Raanana waren innerhalb weniger Stunden drei Menschen von palästinensischen Extremisten getötet und mehr als 20 verletzt worden.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte im Anschluss an die Sitzung, sein Sicherheitskabinett habe beschlossen, dass die Polizei autorisiert werde, arabische Viertel im Ostteil von Jerusalem je nach Notwendigkeit abzuriegeln. Auch werde die Armee zur Verstärkung eingesetzt, da momentan ein extremer Mangel an weiteren Sicherheitskräften herrsche. »Die Polizei ist berechtigt, eine Schließung oder Umzingelung von Brandpunkten umzusetzen, wenn sie dies für notwendig hält«, so der Regierungschef. »Wir wollen der anderen Seite damit zeigen, dass sich Gewalt nicht auszahlt. Im Gegenteil.«

nahverkehr Andere Maßnahmen umfassen die Zerstörung von Häusern der Familien von »Terroristen mit Blut an den Händen«, die Aufkündigung ihrer Aufenthaltsgenehmigungen für Israel und anderes. Außerdem sollen sofort 80 Millionen Schekel (etwa 18 Millionen Euro) für die Sicherung des öffentlichen Nahverkehrs in Jerusalem zur Verfügung gestellt werden.

Bislang wurden in Israels Geschichte noch niemals sämtliche arabischen Viertel im Osten der Stadt gemeinsam abgeriegelt. Allerdings gab es Schließungen von einzelnen Teilen, so beispielsweise an Rosch Haschana, als Sur Baher nach den tödlichen Steinewürfen auf einen israelischen Autofahrer vorübergehend geschlossen war.

abriegelung Viele Politiker, allen voran der Bürgermeister der terrorisierten Hauptstadt, Nir Barkat, spricht sich für die Maßnahme aus. Auch Oppositionsführer Isaac Herzog hat mehrfach kundgetan, dass er die Möglichkeit der Abriegelung für sinnvoll hält. Doch in Sicherheitskreisen wird die Befürchtung geäußert, dass diese »Kollektivbestrafung« die Gewaltspirale noch weiter eskalieren lassen könnte.

Kurz bevor der Plan in der Knesset abgesegnet wurde, äußerte sich der stellvertretende Polizeichef Jerusalems, Avschalom Peled, im Armeeradio: »Wir haben sicherlich dieser Tage eine große Herausforderung. Aber ich denke, es ist falsch, all die Menschen einzuschließen, als wären sie in einem Gefängnis.«

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025