Wissenschaft

Massenhaft Haie vor Israels Küste

Foto: imago

Vor der Küste von Israel sind in den vergangenen Monaten ungewöhnlich viele Haie gesichtet worden. Sie sammeln sich im flachen Wasser vor dem Küstenort Chadera, rund 50 Kilometer nördlich von Tel Aviv.

»Hier tummeln sich manchmal 50 bis 100 Haie«, sagte Meeresforscher Ejal Bigal der Deutschen Presse-Agentur. Eine derart große Population an Sandbank- und Schwarzhaien sehe man selten. Angezogen würden sie offenbar von warmem Wasser, das aus einem nahe gelegenen Kraftwerk ins Meer gepumpt wird, sagte der Wissenschaftler der Universität Haifa.

FISCHER Bigal untersucht seit vier Jahren, was die Tiere ins östliche Mittelmeer treibt. In den letzten 100 Jahren seien 95 Prozent der Mittelmeer-Haie ausgerottet worden. Da sie flaches Wasser nahe der Küste bevorzugten, seien sie schneller von Fischern gefangen worden, erzählt er.

Zudem würden sich Sandbankhaie (Carcharhinus plumbeus) spät fortpflanzen – oft erst nach 20 Jahren. Umso erstaunlicher sei es, so viele Exemplare der gefährdeten Art an einem Ort zu sehen.

Die Forscher um Bigal sehen das nahe gelegene Kraftwerk als Grund für die Anwesenheit der vielen Haie. Es leitet warmes Wasser ins Meer und genau dort sammeln sich die Tiere. »Mitten im Jacuzzi«, scherzt Bigal. Kürzlich fingen die Wissenschaftler an, neben Blut- und Gewebeproben auch Ultraschallbilder von den Tieren zu sammeln.

SENSOREN Möglicherweise locke auch Fischreichtum die Jäger in die Gegend. Fest steht, dass jedes Jahr andere Haie kommen. Das weiß Bigal, da er bereits 41 Tiere mit Sensoren versehen hat, um ihre Wege nachzuverfolgen. Zwei Sandbankhaie seien bereits vor zwei Jahren in Chadera gewesen, die übrigen seien Neulinge.

Für Bigal ist Chadera ein einzigartiger Ort – im guten wie im schlechten Sinn: Zwar sind die Bedingungen durch das Kraftwerk künstlich, doch das flache Wasser sei ein »Labor mitten in der Natur«. Man müsse die Tiere nicht aus dem Wasser ziehen, um sie zu untersuchen. Allerdings fragt er sich, ob die Nähe zum Menschen ideal sei. Taucher tummeln sich gern zwischen den Tieren, vom Strand aus sind die Haie mit bloßem Auge erkennbar.

»Man wird ›Shark Watching‹ nicht verhindern können«, meint Bigal. Er sieht darin eine Chance, Menschen aufzuklären. Schließlich seien Haie enorm wichtig für das Ökosystem, weil sie kranke Meerestiere fressen und Populationen anderer Spezies kontrollieren.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie die Haie noch bis Mai beobachten können. Dann wandern die Tiere erfahrungsgemäß wieder in kühlere Gewässer.  dpa

Libanon

Israel greift Hisbollah-Stützpunkt an

Dieser habe zur Steuerung von Hisbollah-Waffensystemen im Bereich des Angriffs und der Verteidigung gedient, so die israelische Armee

 08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Israel

Huthi reklamieren Drohnenangriffe für sich

Die Huthi im Jemen greifen Israel weiter an. In einer Erklärung stellen sie klar: Auch israelische Schiffe im Roten Meer würden weiter Ziel ihrer Angriffe werden

 08.05.2025

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  07.05.2025

Nahost

Syrien angeblich offen für Friedensgespräche mit Israel

Dafür müsse aber erst ein palästinensischer Staat gegründet werden und Israel seit 1967 eroberte Gebiete abtreten, so die islamistischen Machthaber

 07.05.2025

Interview

»Wir brauchen einen Papst, der politisch trittsicher ist«

Nikodemus Schnabel über den interreligiösen Dialog und einen Favoriten des Papst-Konklaves, den er selbst gut kennt

von Michael Thaidigsmann  07.05.2025

Diplomatie

Donald Trump reist nach Nahost - aber lässt Israel aus

Der US-Präsident stellt vorher eine »sehr, sehr große Ankündigung« in Aussicht

 07.05.2025

Israel

Geiselfamilien schockiert über Äußerungen Trumps

Nachdem Präsident Trump von weiteren toten Geiseln gesprochen hat, wächst die Sorge bei Angehörigen: Sie fordern Aufklärung, Transparenz – und eine sofortige Waffenruhe zur Rettung der Verschleppten

 07.05.2025