Nachrichten

Regen, Löcher, Rücktritt

Blick auf den Kinneret bei Tiberias Foto: Flash 90

Regen
Israel erlebt seinen bisher trockensten Winter seit 60 Jahren mit deutlich weniger Niederschlag als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres. Dies gab der nationale Wetterdienst an. Dem Bericht zufolge haben die Regenfälle in dieser Wintersaison den Wasserstand des Kinneret bisher nur um zwei Zentimeter angehoben. Im Vergleich zu den vorherigen Winterperioden, in denen der Pegel um bis zu einen Meter anstieg, sei dies ein »immenser Rückgang«. Der Wetterdienst erläuterte, dass die langen Perioden zwischen den Regenfällen in dieser ersten Hälfte des Winters zu langsameren Strömen von Bächen und Abflüssen aus den Hügeln in nördlichen Regionen geführt hatten.

Löcher
Am Samstag tauchte in einer der Hauptverkehrsstraßen der Stadt Tel Aviv, der Allenby, ein Loch auf. Es ist ein weiterer in einer Reihe ähnlich mysteriöser Vorfälle in Zentralisrael in den vergangenen Monaten. Die Polizei gab an, dass es keine Verletzten gab und Beamte den Verkehr regelten. Warum sich das Loch öffnete, ist noch unklar. Am vergangenen Donnerstag wurden drei Gebäude bis auf Weiteres evakuiert, weil befürchtet wurde, dass sie nach einem Einsturz auf einer Baustelle in der Innenstadt von Hod Hasharon zusammenbrechen könnten. Im September 2022 öffnete sich auf der Stadtautobahn Ayalon ein großes Erdloch, das die Sperrung der Autobahn für Stunden nach sich zog. Eine Hauptausfahrt blieb zwei Wochen abgeriegelt.

Rücktritt
Der israelische Botschafter in Kanada, Ronen Hoffman, kündigte am Samstag an, von seinem Amt zurückzutreten. Hoffman ist damit der zweite von der vorherigen Regierung ernannte Botschafter, der seinen Rücktritt aufgrund von ideologischen Meinungsverschiedenheiten mit der neuen Koalition erklärte. Yael German, Botschafterin in Frankreich, hatte dies am Tag der Vereidigung von Netanjahus Regierung getan. Hoffman, ehemaliger Abgeordneter der Jesch-Atid-Partei von Ex-Premier Yair Lapid, twitterte: »Mit dem Übergang zur neuen Regierung und zu einer anderen Politik in Israel hat mich meine persönliche und berufliche Integrität dazu gezwungen, zu beantragen, dass ich meine Amtszeit verkürze und diesen Sommer zurückkehre.«

Wein
Das hübsche Städtchen Zichron Yaakov ist bekannt für seinen Wein. Jetzt hat die Landbehörde (ILA) beschlossen, drei Grundstücke für den Tourismus zur Verfügung zu stellen. Die Initiative ist Teil eines Plans, der das Areal als integriertes Tourismusgebiet auszeichnet: ein Weinpark mit öffentlichen und privaten Freiflächen. Neben 265 Hotelzimmern sollen 200 Wohneinheiten gebaut werden. »Israelischer Wein hat sich zu Recht weltweit einen Namen gemacht. Die Nachfrage nach Weintourismus steigt ständig, und das Ministerium arbeitet daran, die Branche sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene zu fördern«, so Tourismusminister Haim Katz. Weingüter in Israel bringen der Wirtschaft jährlich etwa eine Milliarde Schekel ein.

Raumfahrt
Vom 29. Januar bis 3. Februar wird die Israel Space Agency im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Technologie die jährliche israelische Weltraumwoche veranstalten. Wie in den vergangenen Jahren umfasst das Programm ein breites Spektrum an Veranstaltungen für die Öffentlichkeit in ganz Israel. Von Nord nach Süd werden dafür 28 Aktivitätszentren eingerichtet. Die Woche findet zum elften Mal statt und fällt mit dem 40. Geburtstag der Space Agency zusammen. Sie wird in Erinnerung an Ilan Ramon, Israels erstem Astronauten, veranstaltet, der am 1. Februar 2003 bei der Columbia-Katastrophe ums Leben kam. In diesem Jahr lautet das Motto der Space Week: »Erde und Raum werden eins«.

Universität
Die Coller School of Management der Universität Tel Aviv wurde in der Umfrage des Magazins CEOWORLD 2023 unter die 100 besten Business Schools der Welt gewählt. Die Coller School ist die einzige israelische Institution, die in das Ranking aufgenommen wurde. Die Umfrage zu den »Global Business Schools« wurde unter Tausenden von Führungskräften auf der ganzen Welt durchgeführt. 500 Schulen wurden aus den rund 13.000 Business Schools ausgewählt, die weltweit tätig sind. Die Coller School belegte den 99. Platz. Die Rangliste basiert auf sieben Hauptindikatoren, darunter akademische Reputation, Zulassungsberechtigung, Stellenvermittlungsquote, Feedback von Personalvermittlern, Spezialisierung, internationaler Ruf und Einfluss sowie Studiengebühren.

Wirtschaft

Netanjahus unglücklicher »Sparta«-Vergleich

Israels Premierminister spricht in einer Rede von wirtschaftlicher Isolation und sieht sein Land in einer ähnlichen Situation wie einst der griechische Stadtstaat. Politik und Märkte reagieren unerwartet heftig

von Sabine Brandes  18.09.2025

Israel

Zwei Tote bei Anschlag an Grenze zu Jordanien

Der Angreifer ist offenbar in einem Lastwagen angekommen, der humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen transportierte. Der Anschlag könnte laut Medien auch Auswirkungen auf Gaza-Hilfen haben

 18.09.2025 Aktualisiert

Nachruf

Sie trug ein strassbesetztes Krönchen

Tovia Ringer überlebte die Konzentrationslager Groß-Rosen und Schömberg, bevor sie 1948 nach Israel emigrierte. Nun ist die »Miss Holocaust Survivor 2018« im Alter von 102 Jahren gestorben

von Sara Klatt  18.09.2025

Kurznachrichten

Hotel, Datteln, Pilger

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  18.09.2025

Tel Aviv

Israel: Entwicklung von Laser-Abwehrwaffe abgeschlossen

Das Hochleistungs-Lasersystem »Iron Beam« markiert einen Wendepunkt: Präzise, schnell und überraschend günstig. Wie verändert dies Israels Schutz vor Bedrohungen aus feindlichen Ländern der Region?

 18.09.2025

Kommentar

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  18.09.2025 Aktualisiert

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025