Israel

Likud wählt morgen neuen Parteichef

Likud-Politiker Gideon Saar Foto: imago

Israel

Likud wählt morgen neuen Parteichef

Ex-Minister Gideon Saar wird ein Achtungserfolg gegen Premier Netanjahu zugetraut

 25.12.2019 19:37 Uhr

Israels rechtskonservative Regierungspartei Likud wählt am Donnerstag einen neuen Parteivorsitzenden. Dieser soll den Likud dann auch in die Parlamentswahl am 2. März führen.

Rund 112.000 Parteimitglieder sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale sollen von 8.00 Uhr (MEZ) bis 22.00 Uhr geöffnet bleiben. Mit dem Ergebnis wird am Freitag gerechnet.

Gideon Saar, Netanjahus Rivale, wird ein Achtungserfolg zugetraut.

PROGNOSE Die Wiederwahl des amtierenden Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (70) gilt zwar als wahrscheinlich. Seinem einzigen Gegenkandidaten, dem ehemaligen Innen- und Erziehungsminister Gideon Saar, wird jedoch ein Achtungserfolg zugetraut. Damit könnte der 53-Jährige sich für eine Ära nach Netanjahu positionieren.

Netanjahu ist wegen einer Korruptionsanklage und zweifachem Scheitern bei der Regierungsbildung angeschlagen. Aber die Likud-Parteimitglieder gelten als extrem loyal und haben noch nie einen amtierenden Parteivorsitzenden abgewählt.

Israel befindet sich wegen einer fortwährenden Pattsituation zwischen dem rechts-religiösen und dem Mitte-Links-Lager in einer Politkrise. Weil weder Netanjahu noch seinem Herausforderer Benny Gantz vom Mitte-Bündnis eine Regierungsbildung gelang, wird im März zum dritten Mal binnen eines Jahres ein neues Parlament gewählt.

Seit 2005 ist Netanjahu durchgängig Likud-Parteivorsitzender.

RÜCKBLICK Netanjahu führt die Likud-Partei seit Jahrzehnten. Er war von 1993 bis 1999 Parteivorsitzender, die letzten drei Jahre davon auch Regierungschef. Nach seiner Wahlniederlage 1999 trat Netanjahu als Parteivorsitzender zurück, sein Nachfolger wurde damals Ariel Scharon.

2005 schied Scharon dann aus dem Likud aus, um die Kadima-Partei zu gründen. Seitdem ist Netanjahu durchgängig Likud-Parteivorsitzender.  dpa

Nahost

Bericht: Mossad verweigerte Doha-Angriff

Dem Luftangriff gegen die Hamas-Anführer in Katar gingen offenbar schwerwiegende Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und Geheimdienst voran

von Sabine Brandes  15.09.2025

Gazakrieg

Wie sich Emily Damari den Terroristen widersetzte

Die ehemalige Geisel hat in London über ihre Gefangenschaft in Gaza gesprochen und darüber, wie sie trotz schrecklicher Bedingungen eine »aktive Rolle« einnehmen konnte

 15.09.2025

Nahost

Netanjahu nennt Kritik nach Angriff in Katar »Heuchelei«

US-Außenminister Rubio trifft nach Israels Angriff auf die Hamas in Katar Netanjahu. Die USA wollen laut Rubio »unabhängig davon, was geschehen ist« weiterhin die drängenden Probleme der Region lösen

 15.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 15.09.2025

Gaza

»Guy ist menschlicher Schutzschild der Hamas«

Die Angehörigen der Geiseln flehen, dass die israelische Militäroperation in Gaza-Stadt nicht durchgeführt wird

von Sabine Brandes  15.09.2025

Geiseln

Blind, allein, dem Tode nah

Die Hamas hat ein neues Propagandavideo verbreitet, das Guy Gilboa-Dalal und Alon Ohel in Gaza-Stadt zeigt. Die Angehörigen befürchten das Schlimmste

von Sabine Brandes  15.09.2025

Israelische Studie

Intensive Social-Media-Nutzung im Krieg verstärkt Angst

Soziale Netzwerke haben im Krieg eine paradoxe Rolle: Sie sind zugleich Quelle für Zusammenhalt und emotionale Belastung

 15.09.2025

Nahost

Armeechef kritisiert fehlende Strategie

»Der Regierungschef sagt uns nicht, wie es weitergehen soll. Wir wissen nicht, worauf wir uns vorbereiten sollen«, sagt Eyal Zamir

 15.09.2025

Jerusalem

Marco Rubio in Israel: Schadensbegrenzung nach Angriff in Katar

»Der Präsident war nicht glücklich darüber«, sagt der US-Außenminister über den Schlag gegen die Hamas in Doha

 15.09.2025