Geschichte

Libanese ersteigert Hitler-Besitz – und übergibt ihn Israel

Geschäftsmann Abdallah Chatila (l.) mit Sam Grundwerg, Vertreter von Keren Hayesod, bei der Ehrung am Sonntag in Jerusalem Foto: Flash 90

Er wollte nicht, dass die Sachen in die falschen Hände geraten: Ein libanesischer Geschäftsmann, der bei einer Versteigerung in München Gegenstände aus dem Besitz von Adolf Hitler für 600.000 Euro gekauft hat, ist in Israel mit höchsten Ehren empfangen worden. Abdallah Chatila, der die Objekte gezielt für Israel ersteigert hatte, traf am Sonntag den Staatspräsidenten Reuven Rivlin in Jerusalem.

»Ihre Spende ist von größter Bedeutung in dieser Zeit, in der Leute versuchen, historische Wahrheiten zu leugnen«, sagte Rivlin. »Die Gegenstände, die Sie großzügig der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zur Verfügung stellen, werden dabei helfen, das Holocaust-Gedenken der nächsten Generation, die keine Überlebenden mehr treffen wird, zugänglich zu machen.«

Laut Yad Vashem hat Chatila mit seinem Vorgehen »verhindert, dass die NS-Objekte in die falschen Hände fallen.

AUKTION Die Versteigerung von Gegenständen aus dem Besitz ranghoher Nazis im vergangenen Monat hatte Kritik auch von Seiten jüdischer Organisationen ausgelöst.

Der in der Schweiz lebende christliche Libanese hat insgesamt zehn Gegenstände gekauft, darunter Hitlers Faltzylinder, eine Ausgabe von Hitlers «Mein Kampf», eine Zigarrenkiste, Briefe und eine Schreibmaschine.

Chatila sagte dem israelischen Präsidenten, er verstehe die Wichtigkeit für das jüdische Volk, «aber ich denke, es gibt eine breitere Botschaft für die ganze Welt, dass »Nie wieder« nicht nur ein leerer Slogan ist».

«Nie wieder!» darf kein leerer Slogan sein, betont Abdallah Chatila.

Nach den Worten von Avner Schalev, Vorsitzender von Yad Vashem, hat Chatila mit seinem Vorgehen «verhindert, dass diese Objekte in die falschen Hände fallen».

DIDAKTIK Yad Vashem wolle die Gegenstände aufbewahren, aber nicht als Sammlung ausstellen, «um Phänomene von Verehrung für Hitler und die Nazi-Partei zu verhindern», sagte Shalev nach Angaben der Nachrichtenseite ynet.

Es sei aber durchaus denkbar, «dass ein Teil der Gegenstände in einem erzieherischen Kontext gezeigt werden, um auch die Geschichte der Nazis zu erzählen».

Pressefreiheit

Ausländische Journalisten dürfen weiterhin nicht allein nach Gaza

Der Auslandspresseverband wirft Israels höchstem Gericht vor, eine Entscheidung in der Angelegenheit zu verzögern

 09.12.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Trainingslager an

Auf dem Gelände wurden laut israelischer Armee Anschläge geplant

 09.12.2025

Ehrenrettung

Stille, Salz und Sonnenlicht

Das Tote Meer landete auf der weltweiten Rangliste der Sehenswürdigkeiten auf dem zweitschlechtesten Platz – völlig zu Unrecht, findet unsere Korrespondentin

von Sabine Brandes  08.12.2025

Medienbericht

Donald Trump will Benjamin Netanjahu Ende Dezember treffen

Israelischen Medien zufolge soll es bei dem Treffen am 29. Dezember um die zweite Phase des Friedensplans gehen

 08.12.2025

Eurovision Song Contest

»Ihr wollt nicht mehr, dass wir mit Euch singen?«

Dana International, die Siegerin von 1998, über den angekündigten Boykott mehrerer Länder wegen der Teilnahme Israels

 08.12.2025

Nahost

Netanjahu: Israel bleibt in Pufferzone im Süden Syriens

Syriens Übergangspräsident al-Scharaa wirft Israel vor, »Geister zu bekämpfen«. Eine Lösung im Streit um ein Gebiet an der Grenze scheitert noch an unterschiedlichen Vorstellungen

 08.12.2025

Nahost

Katar und Türkei wollen keine vollständige Entwaffnung der Hamas

Israel vor neuen diplomatischen Manövern: Katar und die Türkei versuchen, die im ursprünglichen Gaza-Plan vorgesehene vollständige Entwaffnung der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu verwässern

 08.12.2025

Nahost-Krieg

Israels Armeechef: Gelbe Linie bildet operative Grenze zum Gazastreifen

Laut Eyal Zamir gibt es nun einen Schutzriegel für die israelischen Gemeinden am Rand Gazas

 08.12.2025

Jerusalem

Netanjahu sieht »historischen Wandel« in Rüstungskooperation

»Nicht nur Deutschland arbeitet für die Verteidigung Israels, sondern Israel, der jüdische Staat, arbeitet 80 Jahre nach dem Holocaust für die Verteidigung Deutschlands«, sagt der Ministerpräsident

 08.12.2025