Israel

Lag BaOmer fast ohne Lagerfeuer

Nicht alle Israelis halten sich an das fast vollständige Verbot von Feuern. Foto: Flash 90

Das diesjährige Lag-BaOmer-Fest wird in Israel weitestgehend ohne Lagerfeuer veranstaltet. Das zumindest wollen die Behörden. Feuerwehr- und Rettungskommissar Eyal Caspi unterzeichnete eine Anordnung, die die meisten Feuer im ganzen Land verbietet. Der Grund sei vor allem die erhöhte Gefahr von Waldbränden.

LUFTVERSCHMUTZUNG Der jüdische Feiertag beginnt in diesem Jahr am Mittwochabend. Normalerweise zündet fast jede Kindergartengruppe und Schulklasse ihr eigenes Lagerfeuer an und feiert oft bis spät in die Nacht. Im vergangenen Jahr waren die Feuer wegen einer Hitzewelle untersagt worden. Das Umweltministerium gab anschließend an, dass »die Luftverschmutzung an diesem Tag im Vergleich zu anderen Jahren um 90 Prozent reduziert wurde«.

Das Verbot von Lagerfeuern außerhalb der von den Feuerwehren genehmigten Freiflächen gilt von Montagmorgen bis Freitagabend. Caspi erklärte, es diene vor allem dazu, »Verletzungen und Sachschäden während des Feiertags durch die Gefahr von Bränden im Freien und in der städtischen Umgebung so weit wie möglich zu reduzieren«.

»Es ist ein gefährliches Brandpotential für Menschen, Umwelt und Eigentum entstanden.«

Feuerwehr- und Rettungschef Eyal caspi

Die Entscheidung wurde nach einer Lagebeurteilung getroffen, die die reichlichen Regenfälle in den vergangenen Wintern berücksichtigte. Dadurch, führte Caspi aus, sei durch exzessiven Buschwuchs »ein gefährliches Brandpotential für Menschen, Umwelt und Eigentum entstanden«. Jedes Jahr müssten Dutzende von Kindern wegen Verletzungen medizinisch behandelt werden.

In einer gemeinsamen Erklärung forderten die Ministerien für Gesundheit und Umweltschutz die Öffentlichkeit außerdem auf, keine Lagerfeuer zu entzünden, und schlugen vor, andere Wege zu finden, um das Fest zu feiern. Auch baten sie darum, auf die Verwendung von Einweggeschirr zu verzichten.

WILDE FEUER »Die Lagerfeuer verursachen Luftverschmutzung, sind daher gesundheitsschädlich für die Feiernden und tragen zu Treibhausgasen bei, die den Globus erwärmen«, so Umweltschutzministerin Tamar Zandberg. Allerdings gehen die Behörden davon aus, dass auch in diesem Jahr das Verbot häufig nicht beachtet und sogenannte »wilde Feuer« inmitten der Stadt und in bewaldeten Gebieten angezündet werden.

Die diesjährigen Feierlichkeiten stehen im Schatten des ersten Jahrestages der Tragödie auf dem Berg Meron, bei der 45 Menschen während einer traditionellen Wallfahrt anlässlich des Feiertags zu Tode gequetscht wurden. Es war Israels tödlichste zivile Katastrophe in der Geschichte.

Lag BaOmer ist zu einem wichtigen Feiertag in der jüdischen mystischen Tradition geworden, den vor allem die ultraorthodoxe Gemeinde ausgiebig feiert. In den vergangenen Jahren pilgerten religiöse Juden jedes Jahr zu Hunderttausenden auf den Berg Meron im Norden, auf dem sich das Grab von Rabbi Schimon bar Jochai befindet.

»Ich bitte die Öffentlichkeit, nur mit einer gültigen Eintrittskarte auf den Berg Meron zu gehen.«

Ministerpräsident naftali bennett

Um eine ähnliche Katastrophe wie 2021 zu verhindern, werden von Mittwoch bis Donnerstag nicht mehr als 16.000 Menschen gleichzeitig in und um den Grabkomplex herum zugelassen, legten Justizministerium, das Ministerium für religiöse Angelegenheiten und die Polizei in einer gemeinsam ausgearbeiteten Vorschrift fest.

»Ich grüße diejenigen, die zum Grab von Rabbi Schimon Bar Jochai hinaufgehen, und diejenigen, die Lag BaOmer auf der ganzen Welt feiern. Die Feier auf dem Berg Meron ist ein Ereignis, das Liebe zu Israel ausdrückt, Menschen zusammenbringt, von Heiligkeit und Freude«, sagte Premierminister Naftali Bennett vor Beginn des Feiertags.  

INVESTITIONEN Die Regierung Israels habe beträchtliche Investitionen getätigt, um eine umfassende und sichere Teilnahme zu ermöglichen, fügte Bennett hinzu. »Ich bitte die Öffentlichkeit, gemäß den veröffentlichten Richtlinien zu handeln und nur mit einer gültigen Eintrittskarte auf den Berg zu gehen, damit alle sicher feiern können. Zu den Feiernden im ganzen Land sage ich: Halten Sie sich an die Sicherheitsregeln!«

Der öffentlich-rechtliche Sender Kan berichtete derweil, dass Betrüger angeblich gefälschte Eintrittskarten für das Festival anbieten, um die strengen Anwesenheitsbeschränkungen zu umgehen.

Hochzeit des Jahres

Hochzeit des Jahres

Daniel Peretz und Noa Kirel haben sich getraut

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Gesellschaft

Familienforum für Geiseln schließt seine Pforten

Nach mehr als zwei Jahren des unermüdlichen Einsatzes der freiwilligen Helfer »ist der Kampf vorbei«

von Sabine Brandes  24.11.2025

Meinung

Der Weg zum Frieden in Nahost führt über Riad

Donald Trump sieht in Saudi-Arabien zunehmend einen privilegierten Partner der USA. Die Israelis müssen gemäß dieser neuen Realität handeln, wenn sie ein Abkommen mit dem mächtigen Ölstaat schließen wollen

von Joshua Schultheis  24.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  24.11.2025

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025