Israel

Kurz gemeldet

Israels Premier Benjamin Netanjahu und US-Präsident Donald Trump in Davos Foto: Flash 90

Treffen
Premier Benjamin Netanjahu ist in Davos. Gemeinsam mit seiner Frau Sara reiste er zum Weltwirtschaftsforum in die Schweiz. Auch Kanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald Trump sind anwesend. Netanjahu traf sich mit beiden am Rande des Gipfels. Trump ging dabei auch auf den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern ein. Neben Netanjahu sitzend, sagte Trump, seine Regierung würde kein weiteres Geld an die Palästinenser überweisen, wenn sie nicht an den Verhandlungstisch zurückkehren. »Das Geld wird nicht mehr an sie gehen, bis sie sich hinsetzen und über Frieden sprechen. Denn ich weiß, dass Israel Frieden will, und sie werden das auch wollen. Sonst haben wir nichts mehr mit ihnen zu tun.« Vor allem die Ablehnung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, den amerikanischen Vizepräsidenten Mike Pence treffen zu wollen, nannte Trump »respektlos«.

Gedenken
Präsident Reuven Rivlin hat sich während eines Treffens mit internationalen Botschaftern in der Synagoge der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem zum Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar geäußert: »Juden fühlen sich weniger sicher in ihren Ländern. Manche müssen ihr Jüdischsein sogar verstecken. Wir dürfen Antisemitismus nicht nachgeben. Wir müssen ihn bekämpfen, auch wenn er so aussieht, als sei es eine Anti-Israel-Haltung.« Der Vorsitzende von Yad Vashem, Avner Shalev, sagte: »Die Opfer des Hasses waren alle Menschen des jüdischen Volkes und ihre Kultur. Sie sollten komplett ausradiert werden. An diesem Tag gedenken wir ihrer, ihres Schicksals und identifizieren uns mit ihrem Mut.« In Yad Vashem, erläuterte Shalev, »sind wir überzeugt, dass die wichtigste Antwort auf solche bösartige Ideologien ehrliche Bildung ist, die auf Fakten beruht. Sie ist inspiriert durch eine echte Verpflichtung für die Wahrheit und die grundlegende Menschenwürde.« Auf dem Jerusalemer Zionsberg besuchten einige Dutzend Holocaust-Überlebende und deren Angehörige gemeinsam mit Rabbinern das Grab des deutschen Industriellen Oskar Schindler. Sie kehren jährlich zurück, um dem Mann, der während der Nazizeit 1200 Juden das Leben gerettet hat, die Ehre zu erweisen.

Protest
In der Hafenstadt Aschdod gehen immer mehr Menschen auf die Straße. Es sind vor allem russischstämmige Juden, die gegen das sogenannte Schabbat-Gesetz demonstrieren. Dieses war von Innenminister Arie Deri (Schas) durchgesetzt worden, der damit verhindern will, dass Super- und Minimärkte am jüdischen Ruhetag geöffnet sind. Doch große Teile der Bewohner in überwiegend säkularen Städten, darunter Tel Aviv und Aschdod, wollen das nicht hinnehmen. Am vergangenen Samstag waren es mehr als 2000, die in Aschdod ihrer Wut über das neue Gesetz Ausdruck verliehen. Avigdor Lieberman, Verteidigungsminister und Vorsitzender der Partei Israel Beiteinu, die viele Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion wählen, zeigte Verständnis für das Anliegen. Demonstrativ besuchte er ein Einkaufszentrum und sicherte den Geschäftsinhabern seine Unterstützung zu. Auch für diesen Samstagabend sind wieder Proteste geplant.

Erinnerung

Fünf Millionen Namen

Die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem hat einen Meilenstein erreicht

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Ausgezeichneter Kibbuz

Neot Smadar in Bestenliste aufgenommen

von Sabine Brandes  03.11.2025

Israel

Wegen Sde-Teiman-Affäre: Ex-Militäranwältin festgenommen

Die Affäre um ein geleaktes Video aus Israels berüchtigtem Militärlager Sde Teiman sorgt weiter für Schlagzeilen. In der Nacht meldeten israelische Medien Festnahmen prominenter Militärangehöriger

 03.11.2025

Israel

Eklat in Jerusalem: Zentralrats-Vize verlässt Gottesdienst

Weil der palästinensische Bischof Azar in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« spricht, verlässt der Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland die Kirche. Die NRW-Antisemitismusbeauftragte sieht ein antisemitisches Muster

 03.11.2025

Geiseldeal

Omer Neutra, Assaf Hamami und Oz Daniel sind zurück

Terroristen der Hamas haben die Leichen der drei Soldaten am Sonntagabend übergeben

 03.11.2025

Debatte

Netanjahu: Video-Leak verursachte schlimmsten Image-Schaden

Die Affäre um ein geleaktes Video aus dem Gefängnis Sde Teiman in Israel zieht weiter Kreise. Der Regierungschef kündigte eine unabhängige Untersuchung an

 02.11.2025

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Die People’s Company for Policy and Survey Research hat die Einstellungen von Palästinensern in Gaza und dem Westjordanland abgefragt

von Imanuel Marcus  02.11.2025

Berichte

Wunden und Narben

Nach der Freilassung von Bar Kupershtein und anderer ehemaliger Geiseln wird immer mehr über ihr grausames Schicksal in Gefangenschaft der Hamas bekannt

von Sabine Brandes  02.11.2025