Israel

Kurz gemeldet

Benjamin Netanjahu und seine Frau Sara bei der Mimouna-Feier Foto: Flash 90

Anschlag
Bei einem terroristischen Anschlag im Katharinenkloster im ägyptischen Sinai sind am Dienstag ein Polizist getötet und mehrere Menschen verletzt worden. Die Terrorgruppe Islamischer Staat hat sich zu dem Anschlag bekannt. Die Regierung in Kairo rief daraufhin den Notstand aus. In der vergangenen Woche waren zwei koptische Kirchen in der Stadt Alexandria attackiert worden. Mindestens 45 Menschen wurden dabei getötet. Israel hatte sich bereits in der Pessachwoche dazu entschlossen, die Grenze zu Ägypten vorübergehend zu schließen. Es gebe Hinweise auf geplante Terroranschläge, hieß es vom nationalen Sicherheitsrat, die Gefahr für israelische Touristen sei zu groß.

Chametz
Die Israelis haben ihr Chametz wieder. Nachdem Pessach vorbei ist, verschwindet die Mazze von den Tischen. Am Dienstag füllten die Supermärkte im ganzen Land ihre Regale nach acht Tagen wieder mit Gesäuertem, die Backstuben dufteten nach frischem Brot und Kuchen. Am Montagabend feierten viele das Fest der nordafrikanischen Juden zum Pessach-Ausgang, »Mimouna«. Dabei werden traditionell die ersten gesäuerten Leckereien gereicht. Vor allem Mufletot – in Honig getauchte Pfannkuchen. Dieser Tage lassen es sich nicht nur Israelis mit libyschen, marokkanischen oder tunesischen Wurzeln schmecken. Sogar Politiker schauen gern bei den Partys vorbei und lassen sich beim Schlemmen PR-wirksam ablichten. Dieses Jahr war Regierungschef Benjamin Netanjahu mit seiner Ehefrau Sara dabei, Finanzminister Mosche Kachlon, Oppositionsführer Isaac Herzog und Kulturministerin Miri Regev – Letztere sogar im passenden orientalischen Outfit.

Beerdigung
Am Dienstagnachmittag wurde schließlich auch der Leichnam des dritten Mannes, Itamar Ohana (19), im See Genezareth gefunden. Am Tag zuvor hatten Rettungskräfte den 17-jährigen Liron Karadi und den 21-jährigen Nahman Itah tot geborgen. Alle jungen Männer waren am Pessach-Wochenende bei stürmischem Wetter auf Luftmatratzen in Seenot geraten und ertrunken. Unterirdische Strömungen hatten die Badenden in Gefahr gebracht. Nahezu eine Woche lang hatten Teams der Polizei in Zusammenarbeit mit Freiwilligen unermüdlich nach den Vermissten gesucht. Karadi und Itah wurden im Beisein von Hunderten Trauernden beerdigt.

Kritik
Regierungschef Benjamin Netanjahu hat einen Artikel in der »New York Times« scharf kritisiert. In dem Stück geht es um den Streik palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen. Marwan Barghouti, der wegen fünffachen Mordes und der Zugehörigkeit zu einer Terrororganisation einsitzt, wird darin als »Parlamentarier und Palästinenserführer« bezeichnet, seine Vergangenheit als Terrorist wird unterschlagen. Netanjahu hatte daraufhin erklärt: »Ich habe das Stück in der NYT gelesen. Barghouti als ›Parlamentarier und Palästinenserführer‹ zu bezeichnen, ist so, als würde man über den syrischen Präsident al-Assad sagen, er ist ein Kinderarzt.«

Nahost

Israels Armee: Wir müssen uns auf längeren Einsatz einstellen

Israel hat sich nach Angaben des israelischen Generalstabschefs seit Jahren auf den Krieg mit dem Iran vorbereitet. Ejal Zamir sprach vom komplexesten Einsatz in Israels Geschichte

 20.06.2025

Krieg

Luftwaffe fliegt Deutsche aus Israel aus. Die Maschinen sind auf dem Rückweg in die Bundesrepublik

Die Hintergründe

von Anna Ringle  20.06.2025

Interview

Warum gehen die Grünen auf Distanz zu Israel, Frau Brantner?

Die grüne Bundesvorsitzende erläutert, warum sie deutsche Rüstungsexporte einschränken und israelische Minister sanktionieren, aber trotzdem solidarisch mit Israel sein will

von Michael Thaidigsmann  20.06.2025

Israel

Verletzte in Haifa nach erneutem Raketenangriff aus dem Iran

Aus dem Iran werden wieder ballistische Raketen Richtung Israel gefeuert. Ein Geschoss soll in der Stadt Haifa mindestens drei Menschen verletzt haben

 20.06.2025

Israel

Im permanenten Ausnahmezustand

Wie gehen Israelis nach den Angriffen gegen Ziele im Iran mit den Gegenangriffen um? Unsere Autorin hat unter ihren Freunden und Bekannten ein Stimmungsbild eingeholt

von Sarah Maria Sander  20.06.2025

Nahost

Herzog unterstützt Krieg gegen Iran »uneingeschränkt«

»Wir mussten diese Bedrohung beseitigen«, sagt der Präsident

 20.06.2025

Nahost

Katz: Armee soll Angriffe auf staatliche Ziele im Iran verstärken

Israels Verteidigungsminister bestätigt, das Regime in Teheran destabilisieren zu wollen

 20.06.2025

Interview

»Irans Ziel scheint es zu sein, diesen Krieg so lange wie möglich zu führen«

Sarit Zehavi, Gründerin des Think Tanks Alma, über Irans Raketenarsenal, die Reaktion des Mullah-Regimes auf die israelischen Angriffe und seine Möglichkeit, einen Abnutzungskrieg zu führen

von Nils Kottmann  20.06.2025

Krieg

Fast kein Weg raus

Israelis werden aus dem Ausland zurückgeholt, doch es gibt kaum eine Möglichkeit auszureisen. Bürgerrechtsgruppen wollen den Obersten Gerichtshof anrufen

von Sabine Brandes  20.06.2025