Purim

Kein Geld für Hamantaschen

Selbst gemacht billiger: Hamantaschen Foto: Flash 90

Hamantaschen dürfen auf keinen Fall fehlen: Ob traditionell mit Mohn gefüllt oder neuerdings mit Schokolade gehört das dreieckige Gebäck seit jeher zu Purim. Doch immer weniger Israelis können sich die Mischloach Manot leisten.

Traditionell sammeln Schulen, Gemeinden und Hilfsorganisationen schon Wochen vor dem Fest für die Soldaten. Neben Naschereien enthalten die Purim-Päckchen vor allem Dinge des täglichen Bedarfs wie Deodorant oder Rasiercreme. Auch Unterhosen werden gern genommen. Jetzt fürchten die Organisationen einen starken Rückgang bei den Spenden.

Familie Schany zog bisher jedes Jahr durch ihren kleinen Ort Tivon in der Nähe von Haifa und verteilte Mischloach Manot. Von den Nachbarskindern bis zum Briefträger und dem äthiopischen Straßenreiniger bedachten die Schanys jeden. »Leider geht das nicht mehr«, so Mutter Galit, »es ist einfach viel zu teuer geworden.«

Boykott Bei den Preisen für Süßwaren vergeht israelischen Naschkatzen der Appetit: Für einen Schokoriegel zahlt man mindestens einen Euro, eine Tüte Lutscher kostet drei bis vier. Gegen die hohen Preise macht jetzt eine Verbrauchervereinigung mobil. »Mein liebes Israel« ist eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus Hausfrauen, Angestellten und anderen Normalbürgern, die eines gemeinsam haben: Wut auf die Hersteller und ihre horrenden Preise.

Wie bei den Protesten vom vergangenen Sommer begann auch hier alles auf Facebook. Eine Konsumentin postete das Bild eines »Pessek Sman«-Schokoriegels der heimischen Firma Strauss, aufgenommen in New Jersey, USA. Die Süßigkeit wird dort für die Hälfte des israelischen Preises verkauft, obwohl Export- und Transportkosten hinzukommen. »Abzocke«, finden die Gründer und fordern zum Boykott des Lebensmittelgiganten auf. Gruppenmitglied Iris Keren Levy: »Wir wollen endlich großflächige Preissenkungen und keine schönen Worte mehr.«

Für Strauss könnte der Zeitpunkt des Konsumentenboykotts nicht ungünstiger sein. In den Wochen vor Purim schnellen die Süßwarenverkäufe gewöhnlich in die Höhe. Letztes Jahr verkaufte die Firma in sieben Tagen dreimal so viele Süßigkeiten wie in einer gewöhnlichen Woche. Dieses Purim jedoch könnte für Strauss eine saure Überraschung werden.

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025