Obama-Rede

Kampf mit »regionalen Verbündeten«

Barack Obama während seiner Rede zum Kampf gegen die Terrororganisation IS Foto: dpa

Es ist das Thema vor dem anstehenden Wochenende in Israel: die Rede von US-Präsident Barack Obama vom Mittwoch zum Vorgehen gegen die Dschihadisten-Vereinigung »Islamischer Staat« (IS).

Obamas Worte wurden mit Spannung aufgenommen, denn auch in Israel geht seit dem Auftauchen der extrem gewalttätigen Terrorvereinigung die Angst um. Schließlich teilt man sich eine Grenze mit Syrien, wo der selbst ernannte »Islamische Staat« bereits große Teile des Landes kontrolliert.

Der amerikanische Botschafter in Israel, Dan Schapiro, drückte am Donnerstagmorgen im Armeeradio seine Zuversicht aus, dass Jerusalem und Washington diesbezüglich zusammenarbeiten könnten.

Verbündete In seiner Ansprache an die Nation hatte Obama erklärt, dass die USA gegen IS in den Krieg ziehen werden. Sowohl im Irak wie auch in Syrien werde es systematische Luftangriffe gegen die Terroristen geben, von einer Bodenoffensive sah der Präsident jedoch ab. Er betonte, dass sämtliche Maßnahmen mit »regionalen Verbündeten« durchgeführt würden.

»Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir unsere Möglichkeiten verdoppeln, die Gelder für IS zu stoppen, werden unsere Geheimdienste verbessern und unsere Verteidigung stärken sowie den Fluss von ausländischen Kämpfern in und aus dem Nahen Osten eindämmen.«

Außerdem wolle man die humanitäre Hilfe für die vom IS Verfolgten, etwa Christen oder andere religiöse Minderheiten, ausweiten und die Gegner der extremistischen Islamisten aufrüsten und in ihrem Kampf unterstützen.

»Es ist keine Frage, dass jeder Staat etwas zu dieser Anstrengung beisteuern sollte, Israel inbegriffen«, machte Schapiro deutlich. Er habe keinen Zweifel, dass die »enge und vollständige Kooperation der beiden Länder, die gegen gemeinsame Feinde immer bestanden habe«, auch im Falle von ISIS funktionieren werde.

Protective Edge Am Mittwoch hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu seine Kabinettsmitglieder über IS unterrichtet und wiederholt, was er bereits mehrfach während der Gaza-Operation »Protective Edge« gesagt hatte, dass die radikale Gruppe auch eine Gefahr für das eigene Land darstelle.

Während des Treffens präsentierte Justizministerin Zipi Livni einen Plan, wie gegen Unterstützer des IS in Israel vorgegangen werden kann. Gleichsam meinte sie, dass man ohne politische Prozesse mit der Palästinensischen Autonomiebehörde nicht in der Lage sein werde, eine starke Achse mit den arabischen Staaten gegen ISIS zu bauen. »Und dann kann Israel in dem globalen Kampf nicht dabei sein.«

Um die Zusammenarbeit einzuleiten, arbeiten die Offiziellen an einem Treffen zwischen Obama und Netanjahu. Letzterer wird am 27. September zur Vollversammlung der Vereinten Nationen nach New York reisen und voraussichtlich bis Jom Kippur in den USA bleiben. Im Idealfall treffen sich die beiden Regierungschefs bereits dann und besprechen das gemeinsame Vorgehen.

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025