Diplomatische Krise

Israel ruft Botschafterin aus Madrid zurück

Die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist aufgrund von Aussagen des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez zu Gaza verstimmt. Foto: copyright (c) Flash90 2023

Israel hat nach Kritik des spanischen Regierungschefs Pedro Sánchez am militärischen Vorgehen im Gazastreifen seine Botschafterin in Madrid zu Konsultationen nach Jerusalem zurückbeordert. Zudem wies Ministerpräsident Benjamin Netanjahu Außenminister Eli Cohen am Donnerstag an, die spanische Botschafterin in Israel für einen Protest gegen »beschämende« Äußerungen von Sánchez in das Außenministerium einzubestellen, wie das Büro des Regierungschefs mitteilte.

Eine Einbestellung ist in der Diplomatie ein mittelschwerer Protest, der zwischen befreundeten Staaten jedoch eher selten ist. Der meist nur zeitweilige Rückruf eines Botschafters zu Konsultationen ist schon eine schärfere Form der Missbilligung.

Sánchez hatte in einem Interview mit dem staatlichen TV-Sender RTVE Israel erneut aufgefordert, beim Kampf gegen die islamistische Hamas im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht vorzugehen. »Angesichts der Bilder, die wir sehen, und der wachsenden Zahl an Menschen, insbesondere der Kinder, die sterben, habe ich ernsthafte Zweifel, dass sie das humanitäre Völkerrecht einhalten«, sagte der Regierungschef der viertgrößten Volkswirtschaft der EU. Cohen bezeichnete die Äußerungen von Sánchez als »empörend«. Israel wahre das internationale Recht.

Pressekonferenz in Rafah

Die Beziehungen zwischen Israel und Spanien sind schon seit Längerem gespannt. Die Regierung in Jerusalem hatte mit großer Verärgerung auf Kritik von Sánchez bei einer Pressekonferenz am vergangenen Freitag am Grenzübergang Rafah vom Gazastreifen nach Ägypten an der von der Hamas in die Welt gesetzten, hohen Zahl ziviler Opfer in dem Küstenstreifen reagiert.

Am Sonntag war die spanische Botschafterin deshalb schon ein erstes Mal in das Außenministerium in Jerusalem einbestellt worden. Israel warf Sánchez vor, den Hamas-Terror zu unterstützen. Daraufhin bestellte auch das spanische Außenministerium die Botschafterin Israels in Madrid ein. dpa/ja

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025