Syrien

Israel rettet Hunderte syrische Weißhelme

Ein Mitglied des syrischen Zivilschutzes (»Weißhelme«) Anfang Mai dieses Jahres mit einem aus Damaskus evakuierten Kind Foto: dpa

Die israelische Armee hat zahlreiche Mitglieder der syrischen Hilfsorganisation Weißhelme und deren Familien aus dem Kampfgebiet im Süden Syriens in Sicherheit gebracht. Die Aktion sei auf Bitten der USA und mehrerer europäischer Länder erfolgt, teilte die israelische Armee am Sonntag auf Twitter mit. Das Leben der Geretteten sei durch das Vorrücken der Assad-Truppen in Südsyrien unmittelbar bedroht gewesen.

Von Israel aus seien die Geretteten nach Jordanien weitergeleitet worden, erklärte die israelische Armee. Jordaniens amtliche Nachrichtenagentur Petra meldete, das Königreich habe den Vereinten Nationen genehmigt, die vorübergehende Aufnahme der rund 800 syrischen Zivilisten im Land zu organisieren. Großbritannien, Deutschland und Kanada hätten zugesagt, sie binnen drei Monaten aufzunehmen.

Zuflucht Der deutsche Außenminister Heiko Maas (SPD) bestätigte die Aufnahme von Weißhelm-Rettern in Deutschland. »Die Weißhelme haben seit Beginn des Syrien-Konflikts mehr als 100.000 Menschen gerettet«, sagte er der »Bild«-Zeitung (Montag).

»Mit dem Vormarsch der Regierungskämpfer drohte vielen Weißhelmen Gefahr für Leib und Leben«, erklärte Maas. Es sei »ein Gebot der Menschlichkeit, dass viele dieser mutigen Ersthelfer nun Schutz und Zuflucht finden, einige davon auch in Deutschland«.

Nach Informationen der »Bild«-Zeitung wird Deutschland rund 50 Flüchtlinge aufnehmen. Auch das Bundesinnenministerium sei in die Planungen mit einbezogen. Die Aufnahme, über die Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) entschieden habe, sei ein humanitärer Akt, teilte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums mit. Das Auswärtige Amt unterstützt die Weißhelme nach eigenen Angaben seit zwei Jahren mit rund zwölf Millionen Euro.

dank Michael Roth (SPD), Staatsminister im Auswärtigen Amt, lobte Israel für die Rettung der Weißhelm-Mitarbeiter und ihrer Familien. »Den Israelis kann man nur dankbar sein, dass sie Menschen gerettet haben, die in Syrien unter Gefahr für Leib und Leben Großartiges geleistet haben«, sagte Roth der »Welt« (Online-Ausgabe). »Danke, Israel, für diesen Akt der Humanität und Solidarität.«

Die Weißhelme sind auch bekannt als Syrischer Zivilschutz. Der Freiwilligen-Organisation haben sich mehr als 3000 Frauen und Männer angeschlossen. Sie arbeiten als humanitäre Feuerwehr: In vielen Teilen Syriens, die in Rebellen-Hand sind, gelten die Weißhelme als der Inbegriff des selbstlosen Helfers. In den Gebieten, die das Regime von Präsident Baschar al-Assad beherrscht, dürfen sie nicht tätig sein.

Syriens Machthaber gewann in den vergangenen Jahren mit militärischer Unterstützung Russlands, des Irans und verschiedener Milizen große Teile des Landes von Aufständischen und Terrorgruppen zurück. Seit Beginn des Konflikts 2011 wurden Hunderttausende Menschen getötet. epd/ja

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025