Der Iran hat eine neue Welle von Raketen auf Israel abgefeuert. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden gilt. Auch das israelische Militär teilte am Abend mit, iranische Raketen seien in Richtung Israel gestartet.
»Verteidigungssysteme sind in Betrieb, um die Bedrohung abzufangen«, teilte das israelische Militär mit. In vielen Gegenden im Norden des Landes heulten Sirenen, darunter in der Küstenstadt Haifa. Die Menschen in den betroffenen Gebieten sollen laut Armee Schutzräume aufsuchen und diese erst auf Anweisung hin wieder verlassen.
Ziel sei eine Raffinerie in der israelischen Hafenstadt Haifa gewesen, berichtete Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna.
Die israelische Nachrichtenseite »ynet« meldete, Einwohner im Norden Israels hätten laute Explosionen gehört. Es gab Berichte über Raketeneinschläge. Im Norden des Landes sind 14 Menschen verletzt worden. Drei Menschen seien bei den Angriffen getötet worden, teilte der israelische Rettungsdienst Magen David Adom mit.
Vier weitere Menschen seien durch den Beschuss ziviler Ziele getötet worden, teilten die israelischen Behörden mit. Unter den Opfern: ein zehnjähriger Junge.
Israels Militär teilte zugleich mit, ebenfalls »derzeit militärische Ziele in Teheran« anzugreifen. Augenzeugen berichteten am Abend von mehreren lauten Detonationen im Norden der Millionenmetropole. Iranische Medien meldeten zudem Angriffe auch aus anderen Landesteilen.
Israel hat Freitagfrüh begonnen, Ziele in der Islamischen Republik anzugreifen - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Städte und Berichten zufolge auch Ölfelder.
Der Hintergrund: Zur Staatsdoktrin des Iran gehört es, Israel auszulöschen und Jerusalem zu »befreien«. Teheran gilt als Terrorexporteur Nummer eins in Nahost. Zugleich stand der Iran kurz Realisierung der Atombombe. Israel sieht in den Angriffen auf militärische Ziele einen Akt der notwendigen Selbstverteidigung.
Der Iran wertet die Luftattacken als Kriegserklärung und hatte bereits am Freitag Hunderte Raketen und Drohnen auf zivile Ziele in Israel gefeuert. dpa/ja