Präventivschlag

Iran-Baisse an der Börse

Für alle Fälle: Gasmasken im Kindergarten Foto: Flash 90

Noch immer ist es Thema Nummer eins: das iranische Atomprogramm und ein eventueller Präventivschlag Israels. Die täglich neuen Meldungen und Satellitenbilder zum Stand der Teheraner Anlagen versetzen die Menschen von Naharija bis Eilat in Sorge. Währenddessen erklärte Außenminister Avigdor Lieberman, der sich zuvor relativ verhalten in der Iran-Angelegenheit gezeigt hatte, dass Israel die nuklearen Anlagen bereits 2001 hätte beschießen sollen.

»Ich habe die Alarmglocken schon vor elf Jahren geläutet«, erklärte er. Damals habe Jerusalem bereits gewusst, dass die Iraner vorhatten, sämtliche Nuklearanlagen in den Untergrund zu verlegen und zu dezentralisieren. »Doch damals sind keine korrekten Entscheidungen getroffen worden«, sagte der Politiker im Kanal 2.

Es sei wichtig, immer wieder zu betonen, dass »Israel nicht mit einem nuklearen Iran leben kann«. Der Frage, ob er meine, ein Präventivschlag zur jetzigen Zeit sei richtig, wich Lieberman aus, machte jedoch klar, dass die stetige öffentliche Auseinandersetzung mit dem Thema seinem Land großen Schaden zufüge. »Wir sind so hoch auf den Baum geklettert, und diese Inaktivität wird ihren Preis haben.«

Versorgung Derselbe Sender zeigte anschließend einen Bericht über Israels Bereitschaft zu einem Angriff und der wahrscheinlichen Vergeltung. Angeblich haben noch immer zwei Millionen Israelis, ein Viertel der Bevölkerung, keinen Zugang zu Sicherheitsräumen. Zudem sei etwa ein Fünftel nicht mit Gasmasken versorgt.

Auch machen sich immer mehr Experten Gedanken um die Wirtschaft – vor allem darüber, was das dauerhafte Gerede über einen Schlag gegen das Teheraner Regime für Israels Wirtschaft bedeute. Die Zahl der Menschen, die ihren Job verloren haben, war noch nie so hoch wie im Juli dieses Jahres, sie lag bei über 16.000. Ohnehin ist der hiesige Markt beeinflusst von der Krise in Europa, denn dadurch sinken die Exporte und somit die Beschäftigung.

Jedoch, da sind sich Ökonomen einig, zeige die Diskussion über die potenzielle Bedrohung für Israel ihre Wirkung. Allein die Angst vor einem Angriff und seinen Folgen könnte zur Stagnation des Marktes führen. Ein Indikator dafür ist das Handelsvolumen der Tel Aviver Börse – das sank jüngst von umgerechnet 1,2 Millionen Euro auf eine Million.

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert