Fussball

Hapoel Be’er Sheva unterliegt Leverkusen nur knapp

Da konnte sich Hapoel Be’er Sheva noch freuen: Leverkusens Sieg war keineswegs glanzvoll zustande gekommen. Foto: dpa

Peter Bosz stand im strömenden Regen von Israel und atmete tief durch. Zwar durfte der Trainer von Bayer Leverkusen sich bei seiner Rückkehr nach Israel über einen wichtigen Sieg in der Europa League freuen. Doch das 4:2 (2:2) des Bundesligisten bei Hapoel Be’er Sheva war keineswegs glanzvoll zustande gekommen. Ein kurioses Eigentor, Latten-Glück und ein starker Endspurt bescherten letztlich den Pflichtsieg.

Und vor allem Leon Bailey. Der Jamaikaner war der überragende Mann, erzielte das 1:0 (5.) und trotz nur 1,78 Meter Körpergröße nach seiner Verschiebung in das Sturmzentrum auch das vorentscheidende 3:2 (75.) per Kopf. »Ich habe schon vor dem Spiel gesagt, dass er sich von Woche zu Woche steigert«, sagte Bosz: »Es hilft uns sehr, dass er auch Mittelstürmer spielen kann. Ich wusste, dass er ein sehr guter Kopfballspieler ist, obwohl er nicht sehr groß ist. Und schön, dass er nun so auch noch Tore schießt.«

Bosz hatte 2016 ein halbes Jahr Maccabi Tel Aviv trainiert und war nach 22 Liga-Spielen ohne jede Niederlage Vize-Meister geworden - hinter Be’er Sheva.

Durch den Erfolg machte die Werkself einen großen Schritt in Richtung K.o.-Runde der Europa League. Mit sechs Punkten zur Halbzeit der Gruppenphase und noch zwei Heimspielen bei den ausstehenden drei Aufgaben hält Bayer klar Kurs auf das Überwintern im Europacup. Überzeugen konnten die Leverkusener eine Woche nach dem 0:1 bei Slavia Prag aber nur phasenweise.

Nach dem frühen Führungstreffer durch Bailey (5.) drehte Bosz‘ niederländischer Landsmann Elton Acolatse das Spiel mit zwei sehenswerten Treffern (11./25.) zunächst zu Gunsten des israelischen Pokalsiegers. Ein Eigentor von Or Dadia (39.), der nach einer Parade seines Torhüters den Ball gegen den Kopf bekam, bescherte Bayer das 3:2. Vor dem 4:2 durch Youngster Florian Wirtz (17) verhinderte die Latte das 3:3 durch Itamar Shviro (87.). »Nach der Pause haben wir das Spiel dominiert, nach vorne gedrückt und zurecht noch zwei Tore gemacht«, urteilte Lverkusens Kerem Demirbay.

Bosz hatte 2016 ein halbes Jahr Maccabi Tel Aviv trainiert und war nach 22 Liga-Spielen ohne jede Niederlage Vize-Meister geworden - hinter Be’er Sheva. Aufgrund der hohen Belastung schickte der 56-Jährige quasi seine Europa-League-Mannschaft auf den Platz. Gegenüber dem 4:2 in Freiburg tauschte er wieder sechs Spieler und damit mehr als die Hälfte aus, darunter die komplette Abwehr. Trotzdem traf Bailey nach sehenswertem Lupfer-Pass von Wirtz schnell.

Die Gäste rannten recht kopflos gegen die dicht gestaffelte Fünferkette der Israelis an. Und brauchten entsprechend ein Missgeschick der Israelis zum Ausgleich.

Bayer hätte in Tel Avivs Vorort Petah Tikva, wohin das Spiel wegen Bauarbeiten im 100 Kilometer entfernten Stadion von Be’er Sheva verlegt worden war, nun leichtes Spiel haben können. Doch Wendell spielte den Ball dem Gegner in den Fuß, Tin Jedvaj und dem diesmal sogar als Kapitän aufgelaufenen Jonathan Tah war im Duell mit Acolatse die fehlende Spielpraxis anzumerken und der Niederländer erzielte bereits sein drittes Tor im laufenden Wettbewerb. Das vierte legte er nach einer sehenswerten Einzelleistung nach.

In der Folge rannten die Gäste recht kopflos gegen die dicht gestaffelte Fünferkette der Israelis an. Und brauchten entsprechend ein Missgeschick der Israelis zum Ausgleich. Bosz nahm zur Pause Lucas Alario, seinen »letzten echten Mittelstürmer« vom Feld und beorderte Bailey in die Spitze. Und der traf im Stile eines Stürmers.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025