Strippen

Es hat sich ausgeschnurrt

Nur noch für Katzen: das Pussycat Foto: Flash 90

Tel Aviv hat eine Attraktion weniger. Allerdings eine mit mehr als zweifelhaftem Ruf. Der berüchtigte Stripklub »Pussycat« auf dem Atarim-Platz am Strand muss zumachen. Und zwar für immer, haben Polizei und Gericht beschlossen.

In der vergangenen Woche hatte das Bezirksgericht der Stadt eine Petition der Betreiber abgelehnt, ihre Lizenz zu erneuern. Die Polizei, für die Ausstellung zuständig, hatte dies zuvor verweigert. Grund war die Annahme der Behörden, dass sich der Klub nicht an die Auflagen gehalten hat.

LIZENZ Der Klub besteht seit 2000 und hatte seitdem eine Lizenz für Stripveranstaltungen. Doch im Oktober 2016 hatte die Polizei nach verschiedenen Tipps von Informanten verdeckte Ermittlungen im Pussycat-Klub durchgeführt und dabei kriminelle Aktivitäten festgestellt. Dazu gehörten unter anderem die Beschäftigung von Frauen ohne Aufenthaltsgenehmigung, katastrophale Arbeitsbedingungen sowie Hinterzimmer, »in denen es Nacktheit, Berührungen zwischen Kunden und Angestellten sowie das Benutzen und den Handel mit Drogen gab«. Kunden hätten sich dort sexuell befriedigen lassen können, heißt es in dem Polizeibericht.

Prostitution ist in Israel seit Kurzem illegal.

Doch bevor es zu einer Schließung kommen konnte, vereinbarten die Betreiber mit den Behörden einen Kompromiss. Unter anderem wurden die geheimen Zimmer abgerissen, Kameras aufgestellt und nur noch Frauen mit Aufenthaltsgenehmigung angestellt. Doch schon kurz darauf seien neue Zimmer gebaut worden, die hinter einem Schild »Zugang nur für Angestellte« versteckt waren. Der Deal mit der Polizei war geplatzt.

LAP DANCE Das Gericht prangerte auch die sogenannten »Lap Dances« an, bei denen Frauen sich auf dem Schoß von Kunden bewegen. In seinem Urteil beschrieb Richter Eliyahu Bachar, dass »Lap Dance den physischen Kontakt zwischen Kunden und weiblichen Angestellten ermöglicht und damit zur sexuellen Befriedigung der Kunden beiträgt«. Objektifizierung von Frauen sei jedoch keine Unterhaltung, machte er klar. Nach dem Urteil beschloss der Staatsanwalt, dass Lap Dance fortan als organisierte Prostitution eingestuft wird. Und die ist in Israel seit Kurzem illegal.

Die Betreiber des Pussycat werfen der Polizei vor, dass sie nicht wegen juristischer Gründe die Lizenz verweigert habe, sondern auf Druck aus der Bevölkerung. Seit Jahren protestieren immer wieder Anwohner und Frauengruppen gegen den Klub.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  20.11.2025 Aktualisiert

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025

Israel

Späte Aufklärung

Der Oberste Gerichtshof erwirkt einstweilige Verfügung gegen die politische Untersuchungskommission der Regierung

von Sabine Brandes  20.11.2025 Aktualisiert

Wetter

Hitzewelle im November

In Israel werden Temperaturen erwartet, die deutlich über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen

 20.11.2025 Aktualisiert

Nahost

Israels Armee greift Hisbollah-Gebäude im Libanon an

Vor einem Jahr trat die Waffenruhe in Kraft. Nun wirft Israel der libanesischen Terrorgruppe vor, sich neu zu strukturieren und aufzurüsten

von Cindy Riechau  19.11.2025

Kommentar

Danke, Berlin!

Die Entscheidung der Behörden, einem Hamas-Fanboy die Staatsbürgerschaft zu entziehen, sendet ein unmissverständliches und notwendiges Signal an alle Israelhasser. Mit Mahnwachen allein können wir die Demokratie nicht verteidigen

von Imanuel Marcus  19.11.2025

Weltall

Studie: Viele ferne Planeten könnten über Wasser verfügen

Israelische und amerikanische Wissenschaftler gehen davon aus, dass diese Himmelskörper Wasser direkt in ihrem Inneren produzieren

 19.11.2025