Charles-Bronfman-Preis

Ehrung für Etgar Keret

»Eine große Ehre«: Etgar Keret Foto: Flash 90

Etgar Keret ist ausgezeichnet. In Anerkennung seiner Werke, die »jüdische Werte kulturübergreifend vermitteln und eine humanitäre Sichtweise verbreiten«, wird ihm der diesjährige Charles-Bronfman-Preis verliehen, der mit 100.000 Dollar dotiert ist. »Es gibt viele jüdische Werte, die mich beeinflussen«, so der Autor, »aber der wichtigste ist der des Fragens.«

Der Israeli, dessen Werke Kurzgeschichten, Comics, Filme und Fernsehprojekte umfassen, ist bislang in 41 Sprachen übersetzt und in 46 Ländern veröffentlicht worden. Seine erste Geschichtensammlung erschien bereits 1992, doch noch immer gehört der 48-Jährige zur sogenannten jungen israelischen Schriftstellergeneration.

Sozialstudie »Es ist mir eine große Ehre, den Charles-Bronfman-Preis zu erhalten«, freute sich Keret. »Wenn ich die Wahl hätte, ein besserer Schriftsteller oder ein besserer Mensch zu werden, würde ich immer ohne zu zögern das Letztere wählen. Ich spüre, dass dieser Preis dieselben Prioritäten setzt. Dass er nicht nur für Talent und Exzellenz steht, sondern mehr als alles andere für den aufrichtigen Versuch, die Welt, in der wir leben, zu einer besseren zu machen.« Wenn er schreibe, erklärt Keret, versuche er nicht, seinen Lesern etwas zu predigen. Vielmehr wolle er sie mit einem Text konfrontieren, der eine unvollständige Welt zeigt, und dadurch den Leseprozess zu einer Sozialstudie machen.

Der Stifter des Preises, der kanadische Philanthrop Stephen Bronfman, erklärte nach der Bekanntgabe, es sei das erste Mal, dass der Preis an jemanden verliehen werde, der Geschichtenerzählen als Medium nutzt, um die Art und Weise, wie Menschen denken, herauszufordern. »Keret ist eine wichtige internationale Stimme, die zeigt, dass ein Schriftsteller eine einflussreiche und bedeutende Rolle innerhalb der Gesellschaft haben kann.«

Der israelische Journalist und Autor Sayed Kashua, der neben dem Amerikaner Jonathan Safran Foer und dem Polen Pawel Smolenski ebenfalls nominiert war, meint über seinen Weggefährten: »Wenn ich Keret lese, weiß ich tief in mir, dass es noch Raum gibt für Verständigung, für Zusammenarbeit, und dass es einen anderen Weg gibt. Einen, der sich weigert, die Teilungen zwischen Religionen, Völkern und Nationalitäten anzuerkennen.«

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025