Attacke

Der Terror von der Straße

Nach Augenzeugenberichten fuhr ein Lieferwagen in eine Gruppe von Wartenden an einer Bushaltestelle. Foto: Flash 90

Der neue Terror kommt von der Straße. Zum wiederholten Male ist am Mittwoch ein Auto in eine Menschengruppe in Jerusalem gerast. Ein Fußgänger ist dabei getötet worden, mindestens 13 wurden verletzt. Zwei von ihnen befinden sich noch in Lebensgefahr. Der von der Polizei als Täter beschriebene Palästinenser Ibrahim al-Akari aus dem östlichen Viertel Schuafat soll ein Mitglied der Hamas sein.

Nach Augenzeugenberichten fuhr der Lieferwagen zunächst in eine Gruppe von Wartenden an einer Bushaltestelle kurz vor der Einfahrt zur Autobahn Nummer eins. Anschließend habe der Fahrer wieder Gas gegeben und sei in eine weitere Menschenmenge gerast, die einige Meter weiter an der Mosche-Zaks-Straße stand. Später stieg der Fahrer aus und begann, mit einer Metallstange auf Passanten einzuschlagen. Dabei soll er schließlich von der Polizei erschossen worden sein.

Bei dem Toten handele es sich um einen Grenzpolizisten, und auch unter den Verletzen befänden sich Polizisten, gab Sicherheitsminister Yitzhak Aharonovitch an.

Helfershelfer Politiker der verschiedenen Parteien verurteilten die erneute Attacke aufs Schärfste. Naftali Bennett vom Jüdischen Haus meinte, Abu Mazen (Palästinenserpräsident Mahmud Abbas) sei quasi der eigentliche Fahrer des »Todeswagens« gewesen, und die Terroristen seien seine Helfershelfer. Ein Sprecher der Hamas lobte die Attacke und forderte »mehr solcher Aktionen«.

Am Morgen war es bereits auf dem Tempelberg erneut zu Unruhen gekommen. Nachdem junge Palästinenser Steine geworfen hatten, schlossen die israelischen Sicherheitskräfte kurzfristig den Zugang zu den heiligen Stätten. Kurz darauf wurde der Zugang jedoch wieder geöffnet. Ein Palästinenser und ein Polizist seien bei den Ausschreitungen verletzt worden.

Angst Jerusalem hat in der jüngsten Zeit fast wöchentlich einen Terroranschlag erlebt. Im Oktober fuhr ein Palästinenser in eine Gruppe von Fußgängern, die gerade aus der Straßenbahn ausgestiegen waren. Dabei wurden ein drei Monate altes Baby und eine 22-jährige Frau getötet. Der vermeintliche Täter wurde von der Polizei bei einem Schusswechsel getötet. In der letzten Woche schoss ein Palästinenser mehrmals auf den bekannten Tempelberg-Aktivisten Jehuda Glick und verletzte ihn schwer.

Die Stimmung in der Stadt sei extrem angespannt, berichten Einwohner. Mit jedem neuen Terroranschlag hätten die Menschen immer mehr Angst, auf die Straße zu gehen.

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025