Stimmen

»Danke im Namen aller Bürger Israels«

Nikki Haley am Dienstag bei der Bekanntgabe ihres Rücktritts mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus. Foto: dpa

Nikki Haley hat den perfekten Zeitpunkt gewählt. Das meinen zumindest verschiedene Kommentatoren des politischen Betriebs in Washington. Gestern gab die amerikanische Botschafterin bei den Vereinten Nationen ihren Rücktritt zum Jahresende bekannt.

Der Rücktritt kam für die meisten völlig überraschend. Denn es schien, als liefe alles erfolgreich für die 46-Jährige. Gründe gab Haley nicht an. Viele Politiker in Israel, die sie als leidenschaftliche Unterstützerin des jüdischen Staates schätzen, sehen ihren Abgang mit Bedauern.

Netanjahu Regierungschef Benjamin Netanjahu schrieb nach dem Bekanntwerden: »Ich danke Botschafterin Haley dafür, den Kampf gegen die Heuchelei bei den UN ohne Kompromiss angeführt zu haben, für Wahrheit und Gerechtigkeit in unserem Land. Ich wünsche ihr viel Glück!«

Staatspräsident Reuven Rivlin teilte mit: »Im Namen der Bürger Israels danke ich einer wahren Botschafterin von ganzem Herzen.« Haley habe als Botschafterin amerikanischer Politik stets auch die Interessen Israels in Nahost im Blick gehabt – und zwar ohne Einschränkungen. »Sie wankte niemals in ihrer Unterstützung und stand immer für die Sicherheit in unserer Region ein«, so Rivlin.

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag erklärt, er habe von Haleys Absichten gewusst, bald eine Auszeit zu nehmen. Insgesamt war die Politikerin ein Jahr und sieben Monate im Amt. Trump lobte Haley als »ganz besonderen Menschen«. Gemeinsam hätten die beiden eine Menge Probleme gelöst.

Verbündete Haley galt bei den Vereinten Nationen als überzeugte Verbündete des jüdischen Staats – sehr zum Verdruss vieler arabischer Staaten. Sie vertrat ebenfalls Trumps umstrittene Haltung, dass Länder, um finanzielle Hilfe zu erhalten, politisch mit den USA übereinstimmen und bei den UN ihre Stimme nach amerikanischem Gutdünken abgeben müssten. Bevor die 46-Jährige zur UN kam, war sie als erste Frau Gouverneurin im US-Staat South Carolina.

Erst vor Kurzem hatte sie in einem Artikel in der Washington Post wissen lassen, dass sie voller Stolz in der Trump-Regierung diene: »Ich unterstütze enthusiastisch die meisten Entscheidungen und die Richtung, in die sich unser Land bewegt. Doch ich stimme nicht in Allem mit dem Präsidenten überein.«

In den USA wird schon lange gemunkelt, dass Haley noch Größeres in der Politik vorhabe und als Kandidatin der Republikaner das Präsidentenamt anstrebe. Im Jahr 2020 allerdings wolle sie nicht kandidieren, ließ sie wissen.

Unterdessen frohlockte der Iran und jubelte über Haleys Rücktritt. »Es gibt keinen neuen Sheriff mehr in der Stadt«, teilte die Regierung in Teheran auf einem ihrer Twitter-Accounts mit.

Israel

Zwei Verletzte bei Terrorangriff nahe Jerusalem

Der Attentäter konnte von einem Polizisten und umstehenden Zivilisten überwältigt werden

 12.09.2025

Vermisst

Er brachte Menschen heim

Der Taxifahrer Eitan Levi wurde am 7. Oktober ein frühes Opfer

von Sabine Brandes  12.09.2025

TV

Auch Niederlande drohen mit ESC-Boykott, wenn Israel teilnimmt

Gastgeber Österreich hat sich bereits eindeutig für eine Teilnahme Israels ausgesprochen

 12.09.2025

Gaza

Jetziger und einstiger Stabschef warnen erneut

Die Militäroperation in Gaza-Stadt soll die Infrastruktur der Hamas zerstören - doch der IDF-Chef hat große Bedenken

von Sabine Brandes  12.09.2025

Nachrichten

Avocados, Opposition, Drohne

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  12.09.2025

Geiseldrama

Wurde Elisabeth Tsurkov gegen einen Hisbollah-Offizier ausgetauscht?

Die aus dem Irak freigekommene israelische Forscherin leide unter Schmerzen und wird im Krankenhaus Sheba behandelt

von Sabine Brandes  11.09.2025

Nahost

Israel fängt erneut Huthi-Rakete aus dem Jemen ab

Immer wieder feuern die Huthi Geschosse auf den jüdischen Staat ab. Dieser reagiert mit Gegenschlägen. Dennoch dauern die Attacken an

 11.09.2025

Jerusalem/Doha

Umstrittene Bilanz nach Israels Angriff in Doha

Während israelische Regierungsvertreter den Angriff als Erfolg bezeichnen, widersprechen katarische Stimmen deutlich

 11.09.2025

Israel

Netanjahu spricht von »wunderbaren Strandgrundstücken« in Gaza

Der Ministerpräsident weihte in Bat Jam eine Strandpromenade ein, die nach US-Präsident Donald Trump benannt wurde

 11.09.2025