Iran

Ajatollah Chamenei erteilt Donald Trumps Angebot für Atom-Deal eine Absage

Irans oberster Führer Ayatollah Ali Chamenei Foto: imago images/ZUMA Wire

Irans Staatsoberhaupt und Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei hat Verhandlungen mit dem Westen erneut eine Absage erteilt. »Einige ausländische Regierungen und rüpelhafte Persönlichkeiten drängen auf Verhandlungen, doch ihr Ziel ist nicht die Lösung von Problemen. Vielmehr streben sie durch Verhandlungen danach, ihren eigenen Willen durchzusetzen und ihre Forderungen aufzuzwingen«, sagte der 85-Jährige laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. 

Erstmals äußerte sich Chamenei wieder öffentlich zu möglichen Atomverhandlungen mit dem Westen, nachdem US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben einen Brief an Irans obersten Führer verfasst hatte. Außenminister Abbas Araghtschi erklärte jedoch am Samstagabend im Staatsfernsehen, Teheran habe den Brief noch gar nicht erhalten.

Chamenei sagte mit Blick auf den Westen: »Ihr Problem ist nicht nur die Atomfrage, vielmehr sind Verhandlungen für sie ein Mittel, um neue Forderungen zu stellen – etwa in Bezug auf Verteidigungsfähigkeiten.« Diese werde man jedoch nicht akzeptieren. 

Atomdeal von 2015 läuft formal im Herbst aus

Zuletzt hatte sich der Streit um Irans Atomprogramm wieder zugespitzt. In seiner ersten Amtszeit war Trump 2018 einseitig aus dem Wiener Atompakt ausgestiegen, der Irans Nuklearprogramm einschränken und im Gegenzug Sanktionen aufheben sollte. Danach hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens. 

Lesen Sie auch

Das Abkommen läuft – selbst wenn es in der Praxis nicht umgesetzt wird – formal im Oktober 2025 aus. Damit würde auch die Möglichkeit verfallen, alte und strenge UN-Sanktionen gegen den Iran ohne großen Widerstand wiedereinzuführen. Daher drängten Diplomaten darauf, die Verhandlungen voranzutreiben. 

Der Iran ist der größte Gegenspieler Israels im Nahen Osten. Das Mullah-Regime kontrolliert nicht nur die Hisbollah im Libanon, finanziert die Hamas und unterstützt die Huthis im Jemen, sondern hat wiederholt damit gedroht, den jüdischen Staat zu vernichten. Sollte keine diplomatische Lösung gefunden werden, könnte Israel nach eigenen Angaben deshalb iranische Nuklearanlagen bombardieren. dpa/ja

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Gazastreifen

»Ein Arzt injizierte ihr Luft«

Der Vater der von der Hamas am 7. Oktober 2023 nach Gaza verschleppten israelischen Soldatin Noa Marciano beschuldigt einen Arzt im Al-Schifa-Krankenhaus, seine Tochter ermordet zu haben

 11.12.2025

Waffenruhe

Hamas-Auslandschef: Waffen abgeben, wäre wie Seele verlieren

Khaled Meshaal widerspricht in einem Interview den Kernforderungen von US-Präsident Trump und Ministerpräsident Netanjahu

 11.12.2025

Interview

»Ein jüdischer Film braucht keinen jüdischen Regisseur«

Leiterin Daniella Tourgeman über das »Jerusalem Jewish Film Festival«, eine Hommage an israelische Krankenschwestern und Boykottaufrufe in der Kunstwelt

von Joshua Schultheis  11.12.2025

Israel

Kibbuz will Einwohnerzahl nach Hamas-Massaker verdoppeln

Der 7. Oktober war ein tiefer Einschnitt für die Gemeinde an der Grenze zum Gazastreifen. Doch die Menschen dort denken nicht ans Aufgeben

 10.12.2025

Justiz

Mutmaßlicher Entführer: Chef eines israelischen Sicherheitsunternehmens packt aus

Die Hintergründe

 10.12.2025

Fußball

Sorge vor Maccabi-Spiel in Stuttgart

Tausende Polizisten, Metalldetektoren beim Einlass, Sorge vor Gewalt: Warum der Besuch von Maccabi Tel Aviv in der Europa League beim VfB aufgrund der politischen Lage kein sportlicher Alltag ist.

 10.12.2025

Wetter

Wintersturm Byron fegt über Israel

Israelische Rettungsdienste und kommunale Behörden im ganzen Land sind in Alarmbereitschaft. Wintersturm Byron bringt Überschwemmungen und Blitzschlag

 10.12.2025