Washington D.C.

Familien von Opfern des 7. Oktobers verklagen Iran

Hagit (l.) und Ruby Chen gehören zu den Klägern. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

In den USA haben die Familien von 37 israelisch-amerikanischen Opfern des 7. Oktobers vor einem Bundesgericht Klage gegen den Iran wegen Schadenersatz eingereicht. Auch die Revolutionsgarden des Teheraner Regimes sowie die Terrororganisationen Hamas, Hisbollah, Islamischer Dschihad und die PFLP stehen auf der Liste der Beklagten.

Die Beweismittel, die gegen das Regime und seine Stellvertreter eingereicht wurden, enthalten amerikanischen und israelischen Zeitungsberichten zufolge geheime Dokumente. Diese belegen demnach Zahlungen in Millionenhöhe, die von Teheran aus zu den Terrorgruppen flossen.

Die Dokumente zeigen unter anderem, dass es im Jahr 2022 ein Treffen hochrangiger Hamas-Terrorführer gab, darunter der inzwischen getötete Yahya Sinwar, die mit anderen vom Iran finanzierten Terrorgruppen einen »Verteidigungspakt« beschlossen. Dieser sollte im Fall eines Krieges mit Israel in Kraft treten. Offensichtlich passt dies zu den aktuellen Angriffen der Hisbollah, die am 8. Oktober 2023, einen Tag nach den Massakern der Hamas im Süden Israels, begannen.

Vorbereitung der »Konfrontation«

Auch wurde bei dem Treffen beschlossen, das Teheraner Regime um sieben Millionen US-Dollar pro Monat für die Hamas zu bitten. Mit diesen Mitteln sollte »die Konfrontation« vom 7. Oktober 2023 vorbereitet werden. An diesem schwarzen Tag wurden 1200 Menschen in Israel von den Terroristen ermordet, 251 verschleppt und viele vergewaltigt oder anderweitig gefoltert.

Lesen Sie auch

Die Angehörigen einiger Kläger-Familien wurden damals ermordet, andere entführt. Auch Hinterbliebene von Soldaten, die im Kampf mit der Hamas fielen, gehören dazu, sowie Bewohner Süd-Israels, die während oder nach dem 7. Oktober emotional unter den schrecklichen Ereignissen dieses Tages litten.

Auch die Eltern von Itay Chen, der am 7. Oktober ermordet wurde, gehören zu den Klägern – ebenso wie Yechtiel Leiter, der künftige Botschafter Israels in den USA, dessen Sohn Moshe Leitner im November in Gaza fiel.

»Achse des Widerstands«

Medienberichten zufolge stärkte die Hamas vor den Massakern ihre Beziehungen zum Iran und dessen anderen Proxies. Die Terrorführer aus Gaza stellten sicher, dass sie bei einem Angriff auf Israel Hilfe erhalten würden. Von einer »Achse des Widerstands« ist in den Dokumenten die Rede, in die sowohl die Hisbollah als auch Terrorgruppen im Irak, im Jemen und in Syrien eingebunden werden sollten.

Wie von der Hamas erhofft, kamen die Hisbollah und die Huthi im Jemen den palästinensischen Terroristen zu Hilfe. Allerdings war diese für die Angreifer nur kurzfristig erfolgreich. Inzwischen wurde die Hamas weitgehend besiegt. Die Hisbollah hat derweil keine Führung mehr, da Israel alle Chefs und ihre ausgewählten Nachfolger tötete.

Ein weiteres Dokument belegt offenbar die Finanzierung der Hamas in den Jahren 2014 bis 2020 durch Teheran. Alle Zahlungen an die inzwischen toten Terrorfürsten Sinwar und Haniyeh sind darin aufgelistet. Pro Jahr sollen 12 bis 48 Millionen Dollar geflossen sein.

Eine Milliarde Dollar

Ziel der in Washington D.C. eingereichten Klage ist Schadensersatz für die Hinterbliebenen in noch nicht bekannter Höhe.

Dies ist bereits die zweite Klage dieser Art. Im Februar reichten 67 Personen eine Sammelklage ein. Sie fordert vom Iran eine Milliarde Dollar Schadensersatz, da Teheran direkt für die Terrorangriffe gegen Israel verantwortlich sei. im

Berlin

Gericht vertagt Verhandlung über Lahav Shapiras Klage gegen Freie Universität

Warum die Anwältin des jüdischen Studenten die Entscheidung der Richter trotzdem als großen Erfolg wertet. Die Hintergründe

 15.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Vor 90 Jahren: Antisemitische Ausschreitungen am Kudamm

Am 15. Juli 1935 griff bei diesem Pogrom ein Nazi-Mob jüdische Passanten an. Zahlreiche Menschen wurden verletzt

 15.07.2025

Andenken

Berliner SPD: Straße oder Platz nach Margot Friedländer benennen

Margot Friedländer gehörte zu den bekanntesten Zeitzeugen der Verbrechen der Nationalsozialisten. Für ihr unermüdliches Wirken will die Berliner SPD die im Mai gestorbene Holocaust-Überlebende nun sichtbar ehren

 15.07.2025

Menlo Park

Zuckerberg kündigt riesige KI-Rechenzentren an

Der Facebook-Gründer will bei Künstlicher Intelligenz vorn liegen. Dafür nimmt er hunderte Milliarden Dollar in die Hand

 15.07.2025

München

Angriff auf Juden: Marokkaner muss ins Gefängnis

Das Verbrechen ereignete sich vor einem Jahr in der Münchner Innenstadt

 15.07.2025

Berlin

Organisationen unterstützen Lahav Shapiras Klage gegen die Freie Universität

Die Klage sei von »grundsätzlicher Bedeutung für alle Studierenden«, sagt etwa der Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

 15.07.2025

Untersuchung

BBC verletzte Sorgfaltspflicht mit Gaza-Doku

Wie sich herausstellt, ist der jugendliche Erzähler in einer BBC-Doku der Sohn eines Hamas-Vertreters. Das sorgt für heftige Kritik. Es ist nicht der einzige Fall, bei dem Sender schlecht aussieht

 15.07.2025

Judenhass

AJC Berlin: »Pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

Israelfeindliche Demonstranten und Querdenker? Aus Sicht des Direktors des American Jewish Committee gibt es da durchaus Gemeinsamkeiten. Was er jetzt von der deutschen Zivilgesellschaft erwartet

von Johannes Peter Senk  14.07.2025

Medien

Die Deutsche Welle und Israel: Mitarbeiter werfen ihrem Sender journalistisches Versagen vor

Die Hintergründe

von Edgar S. Hasse  14.07.2025