Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Vorgegeben
An einem der von der Europäischen Kommission ausgewählten Zukunftsthemen ist die Hebräische Universität in Jerusalem (HU) beteiligt. Das Projekt »Menschliches Gehirn« wird innerhalb der nächsten zehn Jahre 1,19 Milliarden Euro finanzielle Unterstützung erhalten. Es wird Forscher aus der ganzen Welt zusammenbringen, die an den großen Herausforderungen der modernen Wissenschaft arbeiten. Aus Israel wird ein Team von acht führenden Wissenschaftlern dabei sein. Angeführt wird es von Professor Idan Segev (HU), Yadin Dudai vom Weizmann-Institut in Rechowot und Mira Marcus-Kalisch von der Tel Aviver Universität. Eines der Hauptanliegen ist es, Informationen über das menschliche Gehirn aus verschiedenen Forschungsdisziplinen anhand sogenannter Supercomputer zusammenzuführen.

Vorbereitet
Nach den Spekulationen der vergangenen Wochen hat nun ein offizieller Regierungsbeamter zugegeben, was bereits vermutet wurde. Äthiopischen Einwanderinnen wurde, teils ohne ihr Einverständnis, das Langzeitverhütungsmittel Depo-Provera gespritzt. Der Direktor des Gesundheitsministeriums, Ron Gamzu, hat daraufhin die vier Gesundheitsorganisationen des Landes angewiesen, diese Praxis zu stoppen, »sollte es Anlass zu der Vermutung geben, dass die Frauen die Auswirkungen der Behandlung nicht verstehen«. Derzeit vertritt die Bürgerrechtsbewegung des Landes mehrere Israelinnen aus Äthiopien, die angeben, dass sie vor ihrer Alija zu der Verhütungsmethode gedrängt wurden. In den vergangenen zehn Jahren ist die Geburtenrate bei Einwanderern aus Äthiopien um 50 Prozent zurückgegangen.

Vorgeworfen
Der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Ron Prosor, erhebt schwere Vorwürfe gegen den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Er habe die Schoa geleugnet und rufe zu einer neuen auf. »Jedes Jahr, von diesem selben Podium aus, hält der iranische Präsident seine Rede zur Leugnung des Holocaust und droht, einen weiteren auszuführen«, erklärte Prosor während einer Zeremonie am Internationalen Holocaust-Gedenktag in New York. Zudem lehre die Hamas jeden Tag der nächsten Generation von Kindern in Gaza Antisemitismus, wenn sie sagt: »Der Holocaust ist eine Lüge, die die Zionisten erfunden haben.«

Vorgestellt
Sexy auf Iwrit. Das Playboy-Magazin wird es demnächst auch in Israel geben. Der US-Neueinwanderer Daniel Pomerantz hat die Rechte an dem monatlichen Magazin mit den nackten Damen erworben und will es auf den hiesigen Markt bringen. Neben Artikeln aus der internationalen Ausgabe – in gewohnter Manier für den ganz männlichen Geschmack – soll es auch eigene geben. Ebenso sollen neben den Models aus der ganzen Welt auch solche aus Israel die Hüllen fallen lassen. Angst vor Widerstand aus religiösen Kreisen hat der studierte Anwalt nicht. Pomerantz ist sicher, dass seine Mischung im »Playboy Israel« genau auf die Bedürfnisse des Heiligen Landes zugeschnitten ist.

Vorgeschlagen
Das Kochbuch eines Israelis hat es in die Finalistenriege der »Gourmand World Cookbook Awards« geschafft. Schalom Maharovsky, Eigentümer des Nobellokals »Mul Yam« (Gegenüber vom Strand), darf damit auf den Kochbuch-Oscar hoffen. Sein Buch Seafoodpedia ist ein umfassendes Designwerk über alles rund um die Köstlichkeiten aus dem Meer. Es tritt gegen Wettbewerber aus China, den Niederlanden, Portugal und der Dominikanischen Republik an. »Es ist ein Meisterwerk, das die vielen Jahre Erfahrung unserer Arbeit am Meer beschreibt«, sagt der Autor über sein Buch. Die Rezepte stammen vom Chefkoch des Mul Yam, Joram Nitzan.

Vorgenommen
Seit sieben Jahren liegt der einstige Ministerpräsident Ariel Scharon im Koma. Nun wurde er in Beer Shevas Soroka-Krankenhaus erneut untersucht. Es wurde anschließend von »erheblicher Gehirnaktivität« gesprochen, die dabei festgestellt wurde. Während der zweistündigen Untersuchung wurden dem 84-Jährigen unter anderem Fotos von Familienangehörigen gezeigt, außerdem konnte er die Stimme seines Sohnes Gilad vom Band hören. Dabei waren bestimmte Bereiche des Gehirns außergewöhnlich aktiv. Weitere Tests wurden vorgenommen, um festzustellen, ob der ehemalige Politiker seine Umgebung wahrnimmt. Hierzu gab es jedoch keine Angaben. Scharons ehemaliger Sprecher Raanan Gissin sprach von einem »Hauch von Hoffnung für eine Besserung seines Zustands«.

Vorgelegt
Unter den Besten: Die Umweltschutzorganisation Friends of the Earth Middle East (FOEME) ist vom »The Global Journal« zu einer der besten 100 Nichtregierungs-Organisationen (NGO) gewählt worden. Zur Wahl standen 450 Organisationen. Die drei entscheidenden Schlüsselkriterien waren: Wirkung, Innovation und Nachhaltigkeit. Auf der ersten Liste dieser Art stehen NGOs aus 27 Ländern und verschiedenen Bereichen. FOEME ist eine außergewöhnliche Gruppe, die Umweltschützer der Region aus Israel, Jordanien und den palästinensischen Gebieten zusammenbringt. Oberstes Ziel ist der Schutz des gemeinschaftlichen Erbes, wie die Organisation es formuliert.

Umfrage

Mehrheit der Palästinenser findet Angriff vom 7. Oktober richtig

Eine Studie der People’s Company for Policy and Survey Research fördert interessante Ansichten zutage: Was halten palästinensische Bewohner Gazas und des Westjordanlandes von Abbas, Hamas, dem Friedensplan und einer Zweistaatenlösung?

von Imanuel Marcus  30.10.2025

Haifa

Museum für deutschsprachiges Judentum in Israel eröffnet

Bildungsministerin Karin Prien eröffnet die neuen Räume des Jeckes-Museums. Die Ausstellung erinnert an deutschsprachige Juden, die in den 1930ern emigrieren mussten

 30.10.2025

Sport

Mehr als ein Spiel

Fußball ist für Israelis nicht nur eine große Leidenschaft, sondern auch ein Tor zur Welt. Doch diese Verbindung ist in Gefahr

von Ruben Gerczikow  30.10.2025

Tel Aviv

Alon Ohel spielt in Comedy-Show Klavier

Bei seiner Entführung durch die Hamas vor zwei Jahren war Alon Ohel schwer am Auge verletzt worden. Mit seinem Auftritt in einer Satiresendung setzt der 24-jährige Deutsch-Israeli nun ein Zeichen der Hoffnung

 30.10.2025

Kirjat Gat

Netanjahu über Gaza: »Wir werden unser Ziel erreichen«

Bei einem Besuch in Südisrael sagt der Ministerpräsident, seine Regierung arbeite an einem Plan für Gaza – eines, das Israel nicht mehr bedrohe

 30.10.2025

Interview

»Wir hatten keine Verwandten«

Erst seit einigen Jahren spricht sie über ihre jüdischen Wurzeln: Bildungsministerin Karin Prien erzählt, warum ihre Mutter davon abriet und wann sie ihre eigene Familiengeschichte erst begriff

von Julia Kilian  30.10.2025

Auswanderung

Mehr Israelis wollen einen anderen Pass

Eine wachsende Zahl von Israelis kehrt dem jüdischen Staat den Rücken. Der aktuelle Konflikt verstärkt den Exodus. Zugleich sehen sich Auswanderer vor höheren Hürden auf dem Weg zum Zweitpass

von Burkhard Jürgens  29.10.2025

Kiryat Ata

»Wie kann man sein Kind in Raten beerdigen?«

Richelle Tzarfati, Mutter der getöteten Hamas-Geisel Ofir, muss zum zweiten Mal das Grab ihres Sohnes öffnen, nachdem die Terroristen der Hamas weitere sterbliche Überreste übergeben haben

 29.10.2025

Eilat

Drei Tage Sonne, Meer und Jazz

Das diesjährige Red Sea Jazz Festival bietet eine vielfarbige Klangmischung vor der Kulisse des Hafens von Eilat

von Imanuel Marcus  29.10.2025