Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Abgetaucht: Gumar Aguiar Foto: Flash 90

Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Entsandt, entflammt, entschieden

von Sabine Brandes  25.06.2012 18:29 Uhr

Entworfen
Einmal um die ganze Welt: Zum ersten Mal in der Geschichte des Landes geht Israel mit einem globalen Fernsehspot in die Werbeoffensive. Auf dem amerikanischen Nachrichtensender CNN präsentiert sich der jüdische Staat zwei Wochen lang als »grünes Land« mit herausragender ökologischer Technologie. Die Kampagne ist ein Gemeinschaftsprojekt des Umwelt- und des Außenministeriums sowie des Büros des Ministerpräsidenten. Gezeigt wird die israelische Vorreiterposition bei Umwelt-Innovationen, etwa der Wasserentsalzung. Der erste Spot lief am 21. Juni zum Start der Umweltkonferenz in Brasilien. Das grüne Israel wird den Zuschauern vor dem Wetterbericht nähergebracht.

Entsandt
Nach den griechischen Wahlen sandte Israel Glückwünsche nach Athen. Man hoffe, dass die neue Regierung die komplexen Herausforderungen der Wirtschaftslage bewältige, und wünsche, die Regierung von Antonis Samaras werde Griechenland in eine bessere Zukunft führen. »Der Staat Israel wird auch weiterhin die Freundschaft mit dem griechischen Volk und seiner Regierung pflegen«, hieß es. Gleichzeitig äußerte Jerusalem Sorge im Hinblick auf die 18 Abgeordneten der Partei »Goldene Morgenröte« und deren rassistische, fremdenfeindliche und antisemitische Ideen.

Entschwunden
Mal war er Segensbringer, mal verwirrter Geist. Guma Aguiar, jüdischer Philanthrop und Geschäftsmann aus den USA, gilt seit vergangener Woche in Florida als vermisst. Angeblich war er allein mit seiner Privatjacht in unstetem Wetter aufs Meer hinausgefahren. Das Boot wurde am Tag darauf in Fort Lauderdale an Land gespült – mit laufendem Motor, jedoch ohne Aguiar an Bord. Der 33-Jährige hatte sein Vermögen mit Gasfunden in Texas gemacht. In den vergangenen Jahren hatte er jüdische Organisationen mit Millionen von Dollar unterstützt und außerdem den bankrotten Fußballclub Beitar Jerusalem gesponsert. Allerdings litt Aguiar bereits seit Jahren unter starken psychischen Problemen. Vor etwa zwei Jahren hatte seine Familie ihn in Israel in ein Krankenhaus zwangseinweisen lassen, nachdem er behauptet hatte, er habe Gilad Schalit in Gaza getroffen.

Entflammt
Nonstop arbeiteten die Rettungskräfte Anfang der Woche, um Feuer in und um Jerusalem zu löschen. Die größten Brände loderten in den Vororten Ora und Aminadaw. Neun Löschzüge rückten an, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen. Ebenfalls im Einsatz waren Flugzeuge, die Brandkontrollmittel sprühten. Am Sonntag waren an verschiedenen Stellen immer wieder kleinere Brände ausgebrochen. Die meisten loderten im Stadtteil Arnona im Südosten. Die Polizei geht von einem Brandstifter aus, der sein Unwesen in der Hauptstadt treibt.

Enthemmt
Drei ultraorthodoxe Männer aus Bnei Brak, Jerusalem und Aschdod sind unter dem Verdacht festgenommen worden, für die antizionistischen Schmierereien verantwortlich zu sein, die Mitte Juni an mehreren Wänden in der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem aufgetaucht waren. »Hitler, danke für den Holocaust« und »Die Zionisten wollten den Holocaust« stand dort auf Hebräisch geschrieben. Die 18, 26 und 27 Jahre alten Männer, die nach Polizeiangaben gestanden haben, sollen aus einer »antizionistischen Ideologie« heraus gehandelt haben, sagte Polizeisprecher Mickey Rosenfeld. Die drei Männer gehören der ultraorthodoxen Gruppe »Neturej Karta« an. Sie sollen zuvor schon Mahnmale für gefallene jüdische Soldaten geschändet haben.

Entschieden
Ein bedeutender Erfolg für Teva. Ein Gericht in New York urteilte, dass zwei Mitbewerber des israelischen Pharmariesen, Milan und Momenta, ihre Generika-Versionen des Multiple-Sklerose-Medikaments vom Markt nehmen müssen. »Copaxone« von Teva ist patentiert. Die Firma darf sich nun auf zwei Jahre ungeschmälerter Profite für eines seiner erfolgreichsten Produkte freuen. Im Mai 2014 schließlich wird das Patent auslaufen. Dann können auch andere Hersteller No-name-Versionen mit demselben Wirkstoff anbieten.

Tel Aviv

Was passiert nach Netanjahus Begnadigungsantrag?

Versuche, die Prozesse durch eine Absprache zu beenden, gab es bereits. Selbst die Richter regten eine Einigung an. Wie steht es um die beantragte Begnadigung?

 01.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  01.12.2025 Aktualisiert

Ehemalige Geiseln

»Eli war wie ein Vater für mich«

Alon Ohel und Eli Sharabi treffen sich nach der Freilassung zum ersten Mal wieder

von Sabine Brandes  01.12.2025

Haifa

Nach abgesagter Auktion: Holocaust-Zeugnisse jetzt in Israel

Die geplante Versteigerung von Holocaust-Zeugnissen in Deutschland hatte für große Empörung gesorgt. Nun wurden viele der Objekte nach Israel gebracht und sollen dort in einem Museum gezeigt werden

von Sara Lemel  01.12.2025

Jerusalem

Sa’ar kritisiert geplante Umbenennung des Dubliner Chaim-Herzog-Parks

Israels Präsident und Außenminister üben scharfe Kritik. Von einem »schändlichen und beschämenden Schritt« ist im Büro Isaac Herzogs die Rede

 01.12.2025

Tel Aviv

Tausende demonstrieren für Ran Gvili und Sudthisak Rinthalak

Der Vater von Ran Gvili sagt, es dürfe keinen »nächsten Schritt« geben, solange die Terroristen die letzten Leichen nicht herausgäben

 01.12.2025

Jerusalem

Bennett befürwortet Begnadigung Netanjahus – unter einer klaren Bedingung

Israel sei »ins Chaos und an den Rand eines Bürgerkriegs geführt worden«, so der Oppositionspolitiker. Um das Land aus dieser Lage herauszuholen, unterstütze er ein »verbindliches Abkommen«

 01.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bittet Israels Präsidenten um Begnadigung

US-Präsident Trump hat eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten Regierungschefs Netanjahu gefordert. Nun schreibt Netanjahu selbst ein Gnadengesuch. Israels Opposition übt scharfe Kritik

 30.11.2025

Portrait

Die Frau, die das Grauen dokumentieren will

Kurz nach dem 7. Oktober 2023 gründete die israelische Juristin Cochav Elkayam-Levy eine Organisation, die die Verbrechen der Hamas an Frauen und Familien dokumentiert. Unser Redakteur sprach mit ihr über ihre Arbeit und ihren Frust über die Vereinten Nationen

von Michael Thaidigsmann  29.11.2025