Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Kraftwerk Orot Rabin in Hadera Foto: Flash 90

Vergessen
Es glitzert in der Sonne. Das neue Heim des Habima-Theaters in Tel Aviv ist ein ganz besonderes Haus. Nach der umfassenden Renovierung ist das Ensemble am Montag wieder eingezogen und auf die Bühne zurückgekehrt. Dazu gab es noch einen besonderen Grund zur Freude: 18,5 der 24 Millionen Schekel, die Habima dem Staat schuldete, sind gestrichen worden. Das Geld ist dem Theater 1995 geliehen worden, um es vor der Schließung zu bewahren. Für den Erlass der fast vier Millionen Euro mussten allerdings Auflagen erfüllt werden. Unter anderem dürfen Gagen, auch von großen Stars, die auf der Tel Aviver Bühne auftreten, nicht zu hoch sein.

Veröffentlicht
Nachdem eine junge Ägypterin es getan hatte, machten auch sie es. Sie zogen sich nackt aus und posteten ihr Bild im Internet. Dutzende israelische Frauen taten es der 20-jährigen Bloggerin aus dem Nachbarland am Samstagabend gleich. Aliaa Magda Elmahdy hatte für viel Wirbel in der arabischen Welt gesorgt, als sie ein Aktfoto von sich ins Web stellte, mit dem sie auf den Mangel an Meinungsfreiheit in ihrem Land aufmerksam machen wollte. Elmahdy erhielt Zigtausende von Morddrohungen und harsche Kritik für ihre Aktion. Die Israelinnen hingegen lobten sie für ihren Mut und schickten die Botschaft: »Liebe ohne Grenzen – Schwestern aus Israel«.

Verkauft
Man merkt, dass die Wirtschaft in Israel noch einigermaßen in Ordnung ist. Derzeit sprießen Einkaufszentren wie Pilze aus dem Boden. Doch nicht nur die jüdischen Bewohner lieben das Shoppen. Nun bekommen auch die israelischen Araber ihre erste Mall. Die Firma Zim Centers wird in Umm al-Fachem im Ara-Tal um die zehn Millionen Euro investieren. Auf 8.000 Quadratmetern sollen demnächst in der Nähe der Schnellstraße 65 mehr als 30 Läden, Boutiquen und Supermärkte die Bewohner der Stadt zum Bummeln und Geldausgeben einladen. Bislang fahren die meisten Einwohner Umm al-Fachems in die umliegenden Orte wie Afula oder Chadera.

Verbraucht
Je kälter es wird, desto mehr pusten die Klimaanlagen dieser Tage warme Luft in die guten israelischen Stuben. Doch das unbedarfte Anschalten der Stromfresser wird die Israelis bald teuer zu stehen kommen. Im nächsten Jahr sollen die Kosten für Elektrizität um schätzungsweise 30 Prozent steigen. Grund ist die ständige Sabotage an der ägyptisch-israelischen Gasleitung. Experten gehen davon aus, dass das Gas vom Nachbarn in 2012 entweder nur sporadisch oder gar nicht mehr fließen wird. Gleichzeitig werden jedoch auch neue Tarife für die Stromverbraucher eingeführt. Wer Elektrogeräte außerhalb der Stoßzeiten benutzt, soll zukünftig einen Nachlass von bis zu 25 Prozent erhalten.

Versteckt
Zuerst traute er seinen Augen nicht, dann wusste er, dass er richtig sah. Ein Aufseher im Naturgebiet des Hula-Tals fand vor wenigen Tagen einen Frosch in seinem Gebiet, der eigentlich gar nicht dort hätte sein dürfen. Das Exemplar ähnelte verblüffend einer Art, die bereits seit 55 Jahren als ausgestorben galt. Ein sofort herbeigerufener Experte für Amphibien bestätigte: Es ist der Israelische Scheibenzüngler (Discoglossus Nigriventer). Nun suchen die Tierfreunde nach einem passenden männlichen Begleiter für das Weibchen. Das Wiederauftauchen dieser Art gilt als ein Beweis, dass sich die Natur in dieser Gegend bemerkenswert regeneriert hat. Wo sich der Frosch die ganzen Jahre versteckt hielt, ist nicht bekannt.

Verholfen
Ungewöhnliche Post bekam ein Spezialist für Risikoschwangerschaften im israelischen Rechovot. Vor einigen Tagen flatterte eine E-Mail aus einem nicht gerade freundlich gesinnten Land an Doktor Adi Weissbuch. Eine iranische Ärztin, die ihren Namen lediglich mit NN angab, bat um Rat für eine ihrer Patientinnen. Offenbar hatte sie Weissbuchs Namen und Mailadresse in einem internationalen Medizinjournal gefunden. Die Schwangere litt unter einer seltenen genetischen Krankheit und war bereits in der 16. Schwangerschaftswoche. Weissbuch riet zum sofortigen Abbruch, da das Leben der Frau sonst in Gefahr sei. Die Chancen für ein gesundes Baby waren ohnehin verschwindend gering. Die Ärztin im fernen Land gab den Rat an ihre Patientin weiter – ihr Leben war gerettet. Es sei das erste Mal gewesen, dass jemand aus dem Iran ihn kontaktiert habe, sagte Weissbuch. Er habe stets unter die E-Mail geschrieben: »State of Israel« – was die Iranerin nicht abgehalten hat, seinen Rat anzunehmen.

Vergeben
Trotz neuer Tumulte auf dem Tahir-Platz ist der israelische Botschafter nach Ägypten zurückgekehrt. Eine Quelle in der ägyptischen Flughafenbehörde bestätigte, dass Yitzhak Levanon wieder eingereist und in Kairo angekommen sei. Der alteingesessene Diplomat war vor etwa zwei Monaten aus dem Nachbarland ausgeflogen worden, nachdem ein gewalttätiger Mob in die israelische Botschaft in Kairo eingedrungen war und Personal bedroht hatte.

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