Israel

Armee soll 3000 Jeschiwa-Studenten einziehen

Die nun untersagte Befreiung von der Wehrpflicht für Charedim ist seit langem umstritten Foto: copyright (c) Flash90 2024

Die israelische Generalstaatsanwältin Gali Baharav-Miara hat die israelische Armee angewiesen, umgehend 3000 Jeschiwa-Studenten für den Wehrdienst zu rekrutieren. Dabei handele es sich um eine erste Zahl, »die weder den aktuellen Bedarf der Armee vollständig widerspiegelt noch die Last gleichmäßig verteilt«, sagte sie laut israelischen Medienberichten von Dienstagabend.

Ihre Anordnung folgte auf das Urteil des Obersten Gerichts, dass auch strengreligiös-jüdische Männer zum Wehrdienst in die israelische Armee eingezogen werden müssen. Baharav-Miara wies demnach die Armee an, einen Plan auszuarbeiten, diese Zahl zu erhöhen und das »Rekrutierungspotenzial zu maximieren«. Ferner wies sie Rechtsberater des israelischen Verteidigungsministeriums, des Finanzministeriums und des Bildungsministeriums an, jegliche Maßnahmen zu unterlassen, die Personen direkt oder indirekt unterstützen, welche sich der Wehrpflicht entziehen.

Derzeit gibt es laut Medienberichten mehr als 60.000 Jeschiwa-Studenten, die wehrdienstgeeignet sind. Die Armee hatte geltend gemacht, dass sie im laufenden Einzugsjahr realistischerweise nur 3.000 von ihnen einziehen könne. Das Oberste Gericht des Landes hatte am Dienstag einstimmig geurteilt, dass es keine rechtliche Grundlage mehr gebe, ultraorthodoxe Religionsstudenten generell vom Wehrdienst zu befreien. Ferner dürfe die Regierung keine Jeschiwas finanziell unterstützen, deren Studenten sich nicht zum Militärdienst meldeten.

Ministerpräsident Netanjahu kritisiert Entscheidung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kritisierte laut Berichten das Vorgehen des Gerichts. Es sei seltsam, dass ein Gericht, das 76 Jahre davon abgesehen habe, die Wehrpflicht für Haredim durchzusetzen. Ultraorthodoxe Männer sind seit der Staatsgründung Israels für das Studium der religiösen Schriften von der allgemeinen Wehrpflicht de facto befreit. Diese Ausnahmeregelung war bereits vor Jahren vom Obersten Gericht des Landes als verfassungswidrig erklärt worden. Am Streit um die Wehrpflicht von Haredim war Ende 2018 die damalige Regierungskoalition zerbrochen. kna

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Unwetter

Wintersturm »Byron« fordert zwei Tote

Der Sturm »Byron« hält an. Regenfälle und starke Winde kosten einem Kind im Gazastreifen und einem 53-Jährigen in Israel das Leben

 11.12.2025