Medien

Angeblicher Rüstungsdeal

Israelisches Schnellboot auf dem Weg zu einer Marinebasis. Foto: Flash 90

Deals über Waffengeschäfte in Deutschland scheinen noch immer für Schlagzeilen zu sorgen. Zumindest, wenn es sich beim Käufer um Israel handelt. Gern werden die Tatsachen dabei auch gehörig aufgebauscht. Wie am Wochenende geschehen: Verschiedene Medien, darunter n­tv, Huffingtonpost.de und andere, hatten am Samstag vermeldet, »Deutschland verkauft Israel Zerstörer­-Boote im Wert von einer Milliarde Euro«. Sie alle beriefen sich dabei auf die Bild­-Zeitung.

Der nationale Sicherheitsberater der israelischen Regierung, Jossi Cohen, soll dazu in Berlin gewesen sein und den Kauf unter Dach und Fach gebracht haben. Am Sonntag aber war auf der Website der Bildzeitung, bild.de, von alldem nichts zu lesen.

Gasfelder
Fakt ist, dass Israel sich wohl derzeit in Verhandlungen mit deutschen Anbietern befindet, um Raketenschnellboote zu erwerben, mit denen sie ihre Gasfelder vor der Küste des Landes schützen will. Das hatte die israelische Tageszeitung Haaretz bereits am Freitag geschrieben. Kein Wort indes davon, dass der Deal bereits abgeschlossen sei. Auch war nicht von einer Milliarde Euro die Rede.

Obwohl sich die Gasfelder in den Händen von Privatfirmen befinden, hatte das Kabinett vor einer Weile die Armee damit beauftragt, sie zu bewachen. Verteidigungsminister Mosche Yaalon und Armeechef Benny Gantz hatten Plänen, vier große
Waffenschnellboote zu erwerben, zugestimmt. Das Geld dafür soll der IDF separat zur Verfügung gestellt werden und nicht im Rahmen des Verteidigungshaushaltes, damit es diesen nicht für die nächsten Jahre belastet. Die Felder liegen innerhalb Israels exklusiver Wirtschaftszone, die sich auf 200 Seemeilen (etwa 370 Kilometer) ab Küstenstreifen erstreckt.

Verteidigungsministerium
Zum Wochenbeginn am Sonntag berichteten dann verschiedene israelische Medien, dass wahrscheinlich tatsächlich bald Geld in Richtung Verteidigungsministerium fließen werde. Angeblich habe das Ministerium bei der Regierung um drei Milliarden Schekel gebeten, umgerechnet rund 60 Millionen Euro. Mit diesem Geld sollen die entsprechenden Boote gekauft werden, stand geschrieben.

Wenn es überhaupt zum Kauf kommt. Denn die Verhandlungen seien noch »in der Anfangsphase«, so Haaretz. Die Regierung um Premierminister Benjamin Netanjahu spreche ebenfalls mit Herstellern derartiger Boote in den USA und Südkorea.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um.«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025

Meinung

Alles muss ans Licht

Eine unabhängige Untersuchungskommission über die Terroranschläge des 7. Oktober ist ein Akt von Pikuach Nefesch

von Sabine Brandes  21.11.2025

Jerusalem

US-Botschafter: Radikale Siedler nicht repräsentativ für gesamte Gemeinschaft

US-Botschafter: Israel nimmt das Problem ernst und dämmt die gewalttätigen Gruppen ein

 21.11.2025

Geiseln

»Alon – du bist nicht allein«

Der israelisch-deutsche Doppelstaatsbürger Alon Ohel spielt auf dem Klavier, das eigens auf dem Platz der Geiseln für ihn aufgestellt wurde

von Sabine Brandes  20.11.2025

Gaza-Gefangenschaft überleben

»Wut zerstört dich«

Der nach mehr als zwei Jahren aus der Hamas-Gefangenschaft entlassene Avinatan Or hat eine zutiefst bewegende und motivierende Rede über Resilienz gehalten. Eine Dokumentation

von Avinatan Or  20.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  20.11.2025