Paris

Emmanuel Macron besucht die Große Synagoge

Emmanuel Macron beim Rosch-Haschana-Empfang in der Großen Synagoge von Paris Foto: dpa

Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron hat der jüdischen Gemeinschaft in der Großen Synagoge von Paris zu Rosch Haschana gratuliert. Unter großem Applaus von Gemeindemitgliedern wurde Macron von Frankreichs Oberrabbiner Haim Korsia und dem Oberrabbiner von Paris, Michel Gugenheim, feierlich empfangen.

Als Geschenk zum jüdischen Neujahr erhielt Macron mehrere Gläser Honig – damit das kommende Jahr ebenso süß wie glücklich werde, wie Gemeindevertreter bei der Übergabe sagten. An der Veranstaltung nahmen auch der frühere französische Präsident Nicolas Sarkozy, die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Frankreichs Senatspräsident Gérard Larcher teil.

Laizismus Wegen der in Frankreich sonst üblichen strikten Trennung von Staat und Kirche hatten Macron und andere Präsidenten bisher auf die Teilnahme an ähnlichen Veranstaltungen verzichtet, betonte der Élysée-Palast vor dem Besuch. Aus diesem Grund hielt Macron bei dem Rosch-Haschana-Empfang auch keine Rede. Der Besuch Macrons wird aber als bewusstes Zeichen der Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft in Frankreich gewertet.

In dem Land sind Juden immer wieder Opfer von antisemitischen Attacken. Zuletzt hatte die Ermordung der 85-jährigen jüdischen Holocaust-Überlebenden Mireille Knoll für Entsetzen und Verunsicherung unter Frankreichs Juden gesorgt. Sie wurde am 13. März in ihrer Wohnung in Paris erstochen und verbrannt.

Fassungslosigkeit hatte 2017 auch der Mordfall Sarah Halimi hervorgerufen, die von ihrem Nachbarn, einem 27-jährigen muslimischen Mann, aus judenfeindlichen Motiven ermordet wurde. Der Täter drang in ihre Wohnung ein, misshandelte die Frau und warf sie aus dem dritten Stock. In den Monaten zuvor hatte er seine Nachbarin wiederholt judenfeindlich beschimpft.

Alija Joël Mergui, Präsident des Consistoire Central Israélite de France, nutzte bei seiner Rede in der Großen Synagoge die Gelegenheit, um vor der Zunahme des Antisemitismus in Frankeich zu warnen. »Unsere Rabbiner stellen fest, dass es immer mehr antisemitische Vorfälle gibt«, sagte Mergui. »Der Hass auf Juden im Netz ist ebenfalls enorm und eine große Gefahr.«

Mergui schloss mit den Worten, dass Frankreich lange Zeit das Land mit der größten jüdischen Bevölkerung gewesen ist. Das sei es zwar noch immer. Zudem ist es mittlerweile aber auch das Land mit der größten Anzahl von Juden, die Alija machen. Laut Auskunft des jüdischen Dachverbands CRIF sind in den vergangenen drei Jahren rund 85.000 Juden nach Israel ausgewandert.

USA

Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Die Entscheidung ist ein Paukenschlag vier Jahre nach der Verurteilung des ehemaligen Filmmoguls

 25.04.2024

Mexiko

Präsidentschaftskandidatin von Bewaffneten aufgehalten

Steckt ein Drogenkartell hinter dem bedrohlichen Zwischenfall?

 22.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Antisemitische Verschwörungen, Holocaust-Relativierung, Täter-Opfer-Umkehr: Der Schweizer Regisseur möchte öffentlich über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

USA/Israel

Biden: Pessach-Fest ist besonders hart für Familien der Geiseln

Die abscheulichen Gräueltaten der Hamas dürften niemals vergessen werden, sagt der Präsident

 22.04.2024

Ukraine

Mazze trotz Krieg

Kyivs älteste Synagogen-Bäckerei produziert seit Jahrzehnten, und nun auch bei Raketenbeschuss

von Michael Gold  22.04.2024

Pessach

Der eigene Exodus

Wie erlangt der Mensch persönliche Freiheit? Wir haben sechs Jüdinnen und Juden gefragt

von Nicole Dreyfus  22.04.2024

London

Initiative gegen Antisemitismus: Polizeichef soll zurücktreten

Hintergrund ist ein Vorfall bei einer antiisraelischen Demonstration

 22.04.2024

Columbia University

Nach judenfeindlichen Demos: Rabbiner warnt eindringlich

Jüdische Studierende sind auf dem Campus nicht mehr sicher, sagt Elie Buechler

 22.04.2024

London

Polizeichef steht in der Kritik

Die »Initiative Campaign Against Antisemitism« fordert den Rücktritt von Sir Mark Rowley

 21.04.2024