Assaf Ramon

Tod eines Helden

Der älteste Sohn des 2003 ums Leben ge-
kommenen israelischen Astronauten Ilan Ramon wollte seinem Vater immer nahe sein. Sechs Jahre nach dessen Tod beim Absturz der Columbia-Raumfähre erfüllte sich der Wunsch des 21-jährigen Assaf Ra-
mon nun auf tragische Weise: Nach einem tödlichen Unfall mit seinem F-16-Kampfjet wurde der junge Pilot am Montag neben seinem berühmten Vater im nordisraelischen Nahalal beigesetzt. Der doppelte Schicksalsschlag der Familie Ramon löste in Israel Trauer und Bestürzung aus.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu rief am Montag einen Tag der nationalen Trauer aus. Der Regierungschef beschrieb Vater und Sohn als »zwei Helden, die aus luftiger Höhe stürzten«. Beide hätten »all das Schöne unseres Volkes symbolisiert, die Selbstaufopferung und den Höhenflug«.
Assaf war der Älteste von insgesamt vier Kindern Ramons und hinterlässt zwei Brüder im Alter von 19 und 17 Jahren so-
wie eine zwölfjährige Schwester. Nach dem Absturz der Raumfähre und dem Tod seines Vaters Ilan, der in Israel als nationale Symbolfigur gefeiert worden war, entschied der damals 15-Jährige, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und ebenfalls Astronaut zu werden.
Ilan Ramon war der Jüngste im Team der israelischen Kampfpiloten, die 1981 bei einem spektakulären Angriff den mehr als 1.000 Kilometer entfernten irakischen Atomreaktor Osirak zerstörten. Als sein Sohn Assaf ebenfalls Kampfpilot werden wollte, konnte seine Mutter trotz aller Vorbehalte ihre Zustimmung nicht verweigern. Die Zeitung Yedioth Ahronoth beschrieb den jungen Mann am Montag als »israelischen Prinzen«.
Staatspräsident Schimon Peres hatte Assaf Ramon vor zwei Monaten zum Ab-
schluss der Flugausbildung selbst das Piloten-Abzeichen angesteckt. Er schilderte im israelischen Rundfunk, wie er Gott damals innerlich um Schutz für den jungen Hauptmann angeflehte. »Nur nicht er – der Beste unter unseren besten Söhnen.« Doch seine Bitten waren umsonst: Assaf Ramons F-16-Jet zerschellte am Sonntag im südlichen Westjordanland. Offenbar hatte er die Kontrolle über das Flugzeug verloren.
Die Witwe Ilan Ramons, Rona, reagierte am Sonntag zutiefst erschüttert auf die neue Hiobsbotschaft. »Sagt mir nicht, ich soll stark sein«, sagte sie Trauergästen in ihrem Haus in Ramat-Gan. »Ich war schon stark genug.« Sara Lemel

Terror

Hamas übergibt erneut Leichen an Rotes Kreuz

Die Hamas hat dem Roten Kreuz erneut Leichen übergeben. Ob es sich bei den sterblichen Überresten in drei Särgen wirklich um Geiseln handelt, soll nun ein forensisches Institut klären

 02.11.2025

Augsburg

Josef Schuster und Markus Söder bei Jubiläumsfeier von jüdischem Museum

Eines der ältesten jüdischen Museen in Deutschland feiert in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen. Das Jüdische Museum Augsburg Schwaben erinnert mit einer Ausstellung an frühere Projekte und künftige Vorhaben

 29.10.2025

Bayern

Charlotte Knobloch kritisiert Preisverleihung an Imam

Die Thomas-Dehler-Stiftung will den Imam Benjamin Idriz auszeichnen. Dagegen regt sich nicht nur Widerstand aus der FDP. Auch die 93-jährige Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde Münchens schaltet sich nun ein

von Michael Thaidigsmann  29.10.2025

Jerusalem

Karin Prien in Yad Vashem: »Jedes Mal für mich erschütternd«

Bei ihrer Israel-Reise erinnert die Bildungsministerin an die Millionen Opfer des Holocaust. Der Moment berührt die CDU-Politikerin auch aus einem persönlichen Grund

von Julia Kilian  28.10.2025

Bildungsministerin

Karin Prien reist nach Israel

Die CDU-Ministerin mit jüdischen Wurzeln will an diesem Sonntag nach Israel aufbrechen. Geplant sind Treffen mit dem israelischen Bildungs- und Außenminister

 26.10.2025

München

Paul Lendvai: »Freiheit ist ein Luxusgut«

Mit 96 Jahren blickt der Holocaust-Überlebende auf ein Jahrhundert zwischen Gewalt und Hoffnung zurück. Besorgt zeigt er sich über die Bequemlichkeit der Gegenwart - denn der Kampf »gegen das Böse und Dumme« höre niemals auf

 21.10.2025

Abkommen

»Trump meinte, die Israelis geraten etwas außer Kontrolle«

Die Vermittler Steve Witkoff und Jared Kushner geben im Interview mit »60 Minutes« spannende Einblicke hinter die Kulissen der Diplomatie

von Sabine Brandes  20.10.2025

Washington

Trump droht Hamas mit dem Tod

Die palästinensische Terrororganisation will ihre Herrschaft über Gaza fortsetzen. Nun redet der US-Präsident Klartext

von Anna Ringle  16.10.2025

Terror

Hamas gibt die Leichen von Tamir Nimrodi, Uriel Baruch und Eitan Levy zurück

Die vierte Leiche ist ein Palästinenser

 15.10.2025 Aktualisiert